Die Epoche der Aufklärung – Definition, Merkmale und Ideen
Licht als Symbol für Freiheit und Vernunft. Die Aufklärung ist eine literarische Epoche von 1720-1800, die das Streben nach Freiheit, Vernunft und gesellschaftlichem Wandel betont. Erfahre mehr über die führenden Köpfe, historischen Hintergründe und die Bedeutung des Lichts als Symbol im folgenden Text!
Inhaltsverzeichnis zum Thema Epoche der Aufklärung
Das Quiz zum Thema: Aufklärung Epoche
Wann war die Epoche der Aufklärung?
Frage 1 von 4
Was ist das Ziel der Aufklärung?
Frage 2 von 4
Welche literarische Gattung hat eine große Bedeutung in der Aufklärung?
Frage 3 von 4
Was hat die Französische Revolution mit der Aufklärung zu tun?
Frage 4 von 4
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Definition der Aufklärung
Mit dem deutschen Begriff „Aufklärung“, der auf den Philosophen Immanuel Kant zurückgeht, wird vorwiegend die literarische Epoche von etwa 1720 bis 1800 bezeichnet, die ihren Anfang vor allem in Frankreich nahm und sich später auch in ganz Europa und darüber hinaus ausbreitete.
Das Zeitalter der Aufklärung umfasst auch die Literaturepochen der Empfindsamkeit (ca. 1740–1780), des Sturm und Drang (ca. 1765–1785) und teilweise auch der Weimarer Klassik (ca. 1786–1805) und der Romantik (ca. 1795–1840), die als Gegenbewegung zur Aufklärung gilt.
Je nach Darstellung können die genauen Jahreszahlen dieser Strömungen stark variieren. Das folgende Schaubild zeigt einen möglichen Zeitstrahl der Aufklärung mit den Daten der genannten Epochen:
Die bekannten französischen Vordenker und Vertreterinnen und Vertreter dieser Zeit stammten vor allem aus dem Bürgertum und lehnten sich gegen die vorherrschenden Machtverhältnisse auf. So kam es in dieser Zeit zu vielen Fortschritten und Veränderungen, die das Leben der Menschen auf gesellschaftlicher, politischer und philosophischer Ebene wesentlich beeinflusst haben.
Wichtige Ideale der Aufklärung waren die Freiheit und die Vernunft des Menschen.
Historischer Hintergrund der Epoche der Aufklärung
Im 18. Jahrhundert hatten die Menschen mit den Folgen verschiedener Kriege, Glaubenskonflikte und Pestepidemien zu kämpfen. Das führte dazu, dass vor allem die bürgerliche Schicht die Herrschaftsansprüche des Adels und somit den Absolutismus hinterfragte.
In Frankreich erreichte diese Entwicklung ihren Höhepunkt in der Französischen Revolution von 1789, in der die Aufständischen ihre Ziele von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit formulierten, die bis heute zu den prägenden Ideen der Aufklärung gerechnet werden.
Neben diesen massiven politischen Veränderungen, die nach und nach auch auf andere Länder übergriffen, gab es ein zunehmendes Bevölkerungswachstum, was zu immer größer werdenden Städten führte. In diese Zeit fallen zudem viele technische Entwicklungen, wie beispielsweise die Verbreitung der Dampfmaschine und die Erfindung des Buchdrucks.
Das Welt- und Menschenbild zur Zeit der Aufklärung
Im Zuge der Aufklärung rückte auch der Mensch als Individuum immer mehr in den Mittelpunkt. Die Forderungen nach mehr Rechten und Chancen auf Bildung brachten viele gesellschaftliche Veränderungen in Gang.
Laut Immanuel Kant (1704–1804) ist die Aufklärung „der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.“ Dieser Wahlspruch der Aufklärung enthält bereits wichtige Elemente, die das damalige Welt- und Menschenbild dieser Epoche prägten: das aktive Nachdenken über das Leben und daraus resultierende positive Veränderungen im Alltag durch den Gebrauch des menschlichen Verstands.
Diese philosophischen Überlegungen gehören zur Strömung des Rationalismus, dessen zentrale These es ist, dass Wissen nur durch Vernunft entstehen kann. In dieser Denkweise ist das kritische Denken wichtiger als die persönliche Erfahrung des Menschen. Neben Immanuel Kant gehörte auch René Descartes (1596–1650) dieser philosophischen Richtung an. Dieser formulierte den berühmt gewordenen Satz: „Ich denke, also bin ich.“
Eine Gegenbewegung zum Rationalismus ist der Empirismus, der das Wissen aus der Erfahrung und Wahrnehmung ableitet.
Auch die Metaphorik des Lichts, die bereits in den fremdsprachigen Epochenbezeichnungen Siècle des Lumières und Age of Enlightenment zum Tragen kommt, spielt eine wichtige Rolle bei der Definition der Aufklärung. Das Licht der Erkenntnis steht in dieser Epoche sinnbildlich für einen Aufbruch in die neue Zeit.
Im folgenden Schaubild wird das Licht als Symbol der Aufklärung im Kontrast zum dunklen Mittelalter dargestellt:
Die Literatur in der Epoche der Aufklärung
In der Literatur der Aufklärung griffen die Autorinnen und Autoren die philosophischen Ideen der Epoche auf. Ein erklärtes Ziel der Schriftstellerinnen und Schriftsteller zu jener Zeit war es, nützliche Texte zu schreiben, mit denen sie ihre Lesenden erreichen und zugleich erziehen konnten.
So entwickelten sich im Zuge der Aufklärung auch neue Strömungen in der Epik, Dramatik und Lyrik.
Gattung | Neue Textarten | Beispiele in der Epoche der Aufklärung |
---|---|---|
Epik | bürgerlicher Roman, Fabeln und Parabeln |
Christoph Martin Wieland, „Die Geschichte des Agathon“ (1766/67) |
Dramatik | bürgerliches Trauerspiel | Gotthold Ephraim Lessing, „Emilia Galotti“ (1772) und „Nathan der Weise“ (1779) |
Lyrik | Lehrgedichte, Gedankenlyrik | Christian Fürchtegott Gellert, „Die Biene und die Henne“ (1769) |
Die Merkmale der Aufklärung auf einen Blick – Zusammenfassung
Abschließend folgt ein Steckbrief mit den wichtigsten Epochenmerkmalen der Aufklärung, der auch bei der Prüfungsvorbereitung hilfreich sein kann:
- Zeitraum: 1720–1800
- Der deutsche Begriff geht auf Immanuel Kant zurück.
- Wichtige Vordenker in Frankreich: Descartes, Voltaire, Rousseau
- Historischer Hintergrund: Kriege, Absolutismus, Erstarken des Bürgertums, Französische Revolution (1789)
- Ideale: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz, Vernunft und kritisches Denken
- Licht der Erkenntnis als Symbol der Aufklärung
- Fortschrittsglaube und Weiterentwicklung in vielen Bereichen
- Individualismus und Selbstbestimmung
Häufig gestellte Fragen zum Thema Epoche der Aufklärung
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