Satire – Definition, Bedeutung, Merkmale und Beispiele

Erfahre, was Satire ist und wie sie Kritik übt, vor allem in Politik und Gesellschaft. Entdecke die Merkmale und Stilmittel, mit Beispielen wie Ironie und Übertreibung. Werde Teil der Diskussion über die Grenzen der Satire. Dies und vieles mehr findest du im folgenden Text!

Inhaltsverzeichnis zum Thema Satire

Satire im Überblick

  • Einfach erklärt ist die Satire eine kurze Erzählung, die das Ziel verfolgt, Kritik zu üben. Deshalb behandeln Satiren häufig Themen aus der Politik und Gesellschaft.
  • Bestimmte Merkmale grenzen die Satire von anderen deutschen Textformen, wie Kurzgeschichten, Glossen oder Parodien, ab.
  • Zu den Erkennungsmerkmalen und sprachlichen Stilmitteln von Satiren zählen die Übertreibung und die Ironie.
  • Der Schriftsteller Kurt Tucholsky hat sich in seinem Aufsatz Was darf Satire? (1919) mit den Merkmalen der Satire auf ironisch-humorvolle Art auseinandergesetzt. Dieser Aufsatz ist deshalb zugleich ein Textbeispiel für die Satire.

Satire: Lernvideo

Quelle sofatutor.com

Satire – Definition und Erklärung

Die Satire zählt zu den Themen, die in der weiterführenden Schule im Deutschunterricht besprochen werden. Eventuell hast du bereits in der Schule Beispiele für eine Satire und ihre Merkmale besprochen oder du hast Lust, selbst eine Satire zu schreiben. Dann können dir die folgenden Tipps und Informationen zum Thema Satire sicherlich weiterhelfen.

Die Satire existiert als Erzählform schon seit der Antike. Damals wurden Satiren noch als Gedichte mit Reimschema und Metrum verfasst. Deshalb ist der Begriff Spottgedicht ein Synonym, das heute teilweise noch für Satire genutzt wird. Trotzdem werden Satiren heutzutage fast ausschließlich in Prosa, das heißt als Erzähltext, geschrieben.

Neben der schriftlichen Form des Textes kann eine Satire aber auch in anderen Darstellungsarten auftreten, zum Beispiel:

  • die Satire als Karikatur,
  • die Satire in Form von Witzen und
  • die politische Satire (z. B. im Kabarett, im Fernsehen oder in der Zeitung).

Sehr häufig beschäftigt sich eine Satire mit gesellschaftlichen und politischen Themen. Die Satirikerinnen und Satiriker kommentieren soziale Missstände dabei auf kritische Art und Weise und versuchen, durch ihren Spott zum Nachdenken anzuregen. Auch typische menschliche Eigenschaften oder Ideale, wie z. B. Zuverlässigkeit, Perfektionismus oder Unpünktlichkeit, können in den Blick genommen werden.

Merkmale und Stilmittel einer Satire

Eine Satire zeichnet sich durch bestimmte Merkmale und Stilmittel aus, die sie auch von anderen, sehr ähnlichen Textsorten, wie z. B. der Parodie, abgrenzen. Die Unterschiede zwischen Satire und Parodie werden in der nachstehenden Abbildung zusammengefasst.

Abgrenzung zwischen Parodie und Satire

Der wesentliche Unterschied zwischen einer Parodie und Satire liegt demnach darin, dass eine Satire immer auch Kritik übt, während eine Parodie in der Regel nur der Unterhaltung dienen kann. Satirikerinnen und Satiriker teilen dem Publikum ihre Meinung sehr direkt und offen mit, weshalb der Spott und die Kritik oftmals nicht mehr als lustig und amüsant, sondern als angreifend empfunden werden können.

Die folgende Liste enthält weitere typische sprachliche Stilmittel der Satire jeweils mit einem kurzen Beispieltext, wie er auch in einer Satire vorkommen könnte:

Stilmittel Erklärung Beispiel
Ironie Das Gegenteil von dem, was
gemeint ist, wird geäußert. Auf diese Weise wird Spott ausgedrückt.
Das hat der Bundesminister ja wieder fein hingekriegt!
Sarkasmus Jemand wird durch Ironie persönlich
angegriffen und verspottet.
Hat der Abgeordnete Tomaten auf den Augen?
Die Klimakrise ist real!
Untertreibung Eine Aussage oder Handlung
wird abgeschwächt bzw. verharmlost.
Dies hat einen humorvollen Effekt.
Zehn Millionen? Ach, das ist ja ein ganz hübsches Sümmchen!
Übertreibung
(Hyperbel)
Dinge oder Personen werden
übertrieben dargestellt. Sie
erscheinen damit absurd.
Nach Ewigkeiten kamen die Politikerinnen
und Politiker im Bundestag zu einem Ergebnis.

Obwohl die in der Satire geäußerte Kritik durch diese und weitere sprachliche Stilmittel oftmals übertrieben dargestellt wird, enthält sie doch immer einen wahren Kern und sollte sich an Fakten orientieren.

Darf eine Satire alles? – die Grenzen der Satire nach Kurt Tucholsky

In seinem berühmten Aufsatz Was darf Satire? aus dem Jahr 1919 setzt sich Kurt Tucholsky mit den Möglichkeiten und Grenzen der Kunstgattung Satire auf humorvolle Art auseinander. Da der Text im Aufbau als Satire verfasst ist, kann er selbst zum Gegenstand einer Analyse werden. Das nachstehende Zitat aus dem Aufsatz von Tucholsky verdeutlicht, dass eine Satire sich nicht an Grenzen orientieren darf, auch wenn sie als ungerecht empfunden wird:

„Übertreibt die Satire? Die Satire muß übertreiben und ist ihrem tiefsten Wesen nach ungerecht. Sie bläst die Wahrheit auf, damit sie deutlicher wird […].“

Eine Satire soll nicht nur unterhalten, sondern auch zum Nachdenken anregen. Im Idealfall kann das Publikum durch die in der Satire geäußerte Kritik zudem etwas lernen und sogar das eigene Handeln überdenken. Denn laut Tucholsky hat jeder Mensch nicht nur Stärken, sondern auch Schwächen.

„Wir sollten nicht so kleinlich sein. Wir alle – Volksschullehrer und Kaufleute und Professoren und Redakteure und Musiker und Ärzte und Beamte und Frauen und Volksbeauftragte – wir alle haben Fehler und komische Seiten und kleine und große Schwächen.“

Somit kommt Tucholsky zu dem abschließenden Urteil:

„Was darf die Satire?
Alles.“

Häufig gestellte Fragen zum Thema Satire

Eine Satire ist ein Gedicht oder eine Erzählung, die etwas oder jemanden verspottet. Sie wird deshalb auch als Spottgedicht bezeichnet, obwohl die meisten Satiren heutzutage in Prosa (als Erzähltext) und nicht mehr lyrisch (als Gedicht) verfasst sind. Neben der schriftlichen Textform existieren noch weitere Darstellungsformen der Satire.

Laut Definition ist die Satire eine Kunstgattung, die sich durch Spott, Ironie und Kritik an etwas oder jemandem auszeichnet und in verschiedenen Medien (z. B. Literatur, Karikatur und Film) vorkommen kann.

Laut Kurt Tucholsky darf eine Satire alles. Daher müssen sich Satirikerinnen und Satiriker beim Schreiben einer Satire auch nicht an inhaltlichen oder formalen Kriterien orientieren. Trotzdem sollte das, was erzählt wird, den Fakten entsprechen.

Der Schriftsteller Kurt Tucholsky diskutiert in seinem Aufsatz Was darf Satire? (1919), ob es Grenzen der Satire gibt, und kommt zu dem Schluss, dass sich eine Satire nicht an Regeln orientieren sollte.

Die Textsorte Satire gibt es bereits seit der Antike. In antiker Zeit wurden Satiren als Gedichte geschrieben. So erklärt sich der alternative Begriff Spottgedicht für Satire. Heute tauchen Satiren in sehr unterschiedlichen Kontexten auf: als kurze Erzählung in der Literatur, als Witz, als Karikatur oder als politische Satire in der Zeitung sowie im Fernsehen.

Eine Satire erkennt man an ihren typischen Merkmalen und Stilmitteln, wie u. a. Ironie, Übertreibung, beißender Spott und offene Kritik, die oftmals soziale und gesellschaftliche Missstände anprangert.

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