Schaubild zum Absolutismus – eine Ständepyramide
Der Absolutismus – Bedeutung, Definition und Merkmale
Frankreich hatte im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) enorm an Macht gewonnen. Diese günstige Ausgangslage nutzte ein junger ehrgeiziger König, nämlich Ludwig XIV. von Frankreich (1643–1715), um sich selbst zu einer der bekanntesten Persönlichkeiten der europäischen Geschichte zu machen.
Einfach erklärt tat Ludwig XIV. dies durch eine neue Herrschaftsform in Europa, durch den Absolutismus.
Absolutismus bedeutet, dass die Herrschenden ihre Herrschaft vom Gottsgnadentum ableiteten und den Anspruch erhoben, völlig uneingeschränkt zu regieren. Kein Gesetz konnte sie stoppen und sie duldeten keinen Widerstand gegen die eigene Herrschaft.
Die Herrschaftsform des Absolutismus war in Europa in der Zeit des 17. und 18. Jahrhunderts weitverbreitet und kam auch in Deutschland, hier in der Form des preußischen Absolutismus, vor. Dennoch hat keine Persönlichkeit den Absolutismus und seine Zeit so geprägt wie der französische Herrscher Ludwig XIV.
Durch die Ableitung seiner Herrschaft von Gott, dem sogenannten Gottesgnadentum, fühlte er sich zwar an göttliche Gebote gebunden, jedoch nicht an weltliche. Dies bedeutet, dass er frei von menschlichen Gesetzen sei. Diese Erklärung liegt dem ganzen Herrschaftsgefüge des Absolutismus zugrunde.
Obwohl es in Frankreich zu diesem Zeitpunkt eine Ständegesellschaft gab und die Herrschenden eigentlich an die Absprache mit den Vertretern dieser Stände gebunden waren, setzte sich Ludwig im Absolutismus darüber hinweg. Diese Stände wurden gebildet durch die Geistlichkeit, den Adel und die Bäuerinnen und Bauern und Bürgerinnen und Bürger. Ludwig erhob z. B. Steuern und Abgaben, ohne die Stände vorher zu befragen.
Die Säulen des Absolutismus – eine Zusammenfassung
Dennoch konnte Ludwig nicht ohne Hilfe regieren. So befragte er etwa die Minister zu Entscheidungen, diese hatten aber wenig Einfluss. Um seine Herrschaftsform zu finanzieren, führte Ludwig viele Kriege und unterdrückte sein eigenes Volk. Die Menschen mussten für ihn arbeiten und hohe Steuern zahlen, um seine Lebensform zu finanzieren. Sie hatten dabei kein Mitspracherecht. Das heißt, sie durften sich nicht widersetzen oder mitentscheiden. Sie waren seiner Willkür ausgesetzt.
Die Säulen der Macht im Absolutismus waren:
- die Armee,
- die staatliche Ordnung,
- die höfische Kultur,
- die katholische Staatskirche und die Wirtschaftspolitik.
Die staatliche Ordnung meint die Gesetzgebung, die Rechtsprechung, die Verwaltung und die Justiz. Diese Ordnung galt für die Untertanen, jedoch nicht für die absolutistischen Herrschenden.
Die Wirtschaftspolitik war der sogenannte Merkantilismus (aus dem Lateinischen: mercator = Händler). Dieser zeichnete sich dadurch aus, dass der Herrschende in die Wirtschaft eingriff. Frankreich sollte zur führenden Handelsmacht werden und zum reichsten Staat Europas. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden z. B. Manufakturen (aus dem Lateinischen: „mit der Hand“) errichtet. In diesen Großbetrieben wurden Waren arbeitsteilig von Hand hergestellt. Die Beschäftigten waren auf einen Arbeitsvorgang spezialisiert und alle gemeinsam fertigten die Waren.
Das Ende des Absolutismus
Wenn auch einige Ideen des Absolutismus bei der Bevölkerung Anklang fanden, wie z. B. die Manufakturen, so wurde mit der Zeit der Ruf nach Mitbestimmung immer größer. Die bürgerlichen Kaufleute und Manufakturbesitzenden machten hohe Gewinne und zahlten viele Steuern, die dem Staat hohe Einnahmen ermöglichten. Aber die Menschen wollten sich nicht mehr unterdrücken und ausbeuten lassen. Sie hatten auch kein Vertrauen mehr in die Idee des Gottesgnadentums, sondern waren überzeugt, dass vor dem Gesetz alle Menschen gleich seien. Diese Idee mündete in der Aufklärung. Die Aufklärung stand im Gegensatz zum Absolutismus und führte dazu, dass diese Herrschaftsform in einer der größten historisch-politischen Umwälzung, der Französischen Revolution von 1789 endgültig beendet wurde.
Wichtige Daten zum Absolutismus
Datum |
Ereignis |
1648 |
Ende des Dreißigjährigen Krieges, große Machtfülle Frankreichs |
1661 |
Ludwig XIV. beginnt, die Regierungsgewalt in Frankreich auszuüben. |
1715 |
Ludwig XIV. stirbt. |
1789 |
Französische Revolution |
Häufig gestellte Fragen zum Thema Absolutismus
Der Absolutismus war eine Herrschaftsform im 17. und 18. Jahrhundert in Europa. Die Herrschenden glaubten, ihre Position und ihre Macht wäre von Gott bestimmt und sie wären von Gott selbst dazu auserkoren, zu herrschen. Diese Vorstellung nennt sich das Gottesgnadentum.
Absolutismus ist eine politische Ideologie, die besagt, dass die Macht eines Herrschers vollständig und ohne Einschränkungen ausgeübt wird und nicht durch Gesetze, Verfassungen oder andere Institutionen beschränkt wird. Dies führte oft zu einer zentralisierten Regierung und zu einer starken Autorität des absoluten Herrschers.
Unter dem Begriff Absolutismus wird eine europäische Herrschaftsform verstanden, in der sich die Herrschenden auf das Gottesgnadentum beriefen. Sie fühlten sich von Gott auserwählt und nur seinen Gesetzen unterworfen.
Der absolutistische Herrschende stützte seine Machtfülle auf Säulen. Es wird meistens von fünf Säulen gesprochen. Diese waren: die Armee, die staatliche Ordnung, die höfische Kultur, die katholische Staatskirche und die Wirtschaftspolitik.
Zentral ist die vollständige Kontrolle des Herrschers über die Regierung und das Land ohne Einschränkung durch Gesetze oder Verfassungen. Ein weiteres zentrales Merkmal des Absolutismus ist das Gottesgnadentum. Die Herrschenden sind überzeugt, dass Gott selbst sie zum Herrschenden bestimmt hat.
Die fünf Säulen des Absolutismus waren die zentralen Stützen des Systems. Diese waren: die Armee, die staatliche Ordnung, die höfische Kultur, die katholische Staatskirche und die Wirtschaftspolitik.
Das kann nicht so einfach gesagt werden. Der bekannteste war der französische König Ludwig XIV.
Im Absolutismus herrschte ein Herrscher absolut, also unbeschränkt von menschlichen Gesetzen.
Der Absolutismus endete, als die Menschen nicht mehr bereit waren, das System mitzutragen, und ihre politischen Rechte einforderten. Dies war spätestens mit den Ideen der Aufklärung und der Französischen Revolution der Fall.
Nein. In einer Diktatur regiert der Herrschende zwar auch uneingeschränkt, aber Diktatorinnen und Diktatoren leiten ihr Recht auf Macht nicht von einem Gottesgnadentum ab.
Den Absolutismus gab es in zahlreichen Ländern Europas, die bekanntesten sind Frankreich und Preußen.
Der Absolutismus scheiterte an vielen Faktoren, am meisten jedoch an der finanziellen Ausbeutung der Untertanen. Die Menschen waren irgendwann nicht mehr bereit, noch mehr Steuern und Abgaben zur Finanzierung des Systems zu bezahlen, während es ihnen selbst immer schlechter ging und sie keine politische Mitsprache hatten.
Ludwig XIV. war ein absoluter Herrscher und ist zugleich der bekannteste der absolutistisch herrschenden Monarchen.
Der Absolutismus ist nicht modern. Er bezieht seine Legitimation aus dem Glauben an das Gottesgnadentum. Ein absolutistisch Herrschender war gegen die politische Mitbestimmung seiner Untertanen und erlaubte keinerlei Entscheidungen, die sich gegen ihn richteten.
Frankreich hatte im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) einen starken Zuwachs an Macht und Einfluss zu verzeichnen. Diese Macht wollte ein junger König, Ludwig XIV., auch für sich selbst beanspruchen. Da er überzeugt vom Gottesgnadentum war, nutzte er die vermeintlich göttliche Bestimmung, um sich als uneingeschränkten Herrscher zu etablieren.
Absolutismus ist eine Art von Regierung, bei der eine Person, normalerweise eine Königin oder ein König, sehr viel Macht hat. Diese Person hat die Kontrolle über das Land und alle Entscheidungen, die getroffen werden müssen, und es gibt keine Regeln oder Gesetze, die ihre Macht beschränken.
Der Absolutismus war eine Herrschaftsform des 17. und 18. Jahrhunderts. In Europa wird auch die Epoche zwischen 1648 und 1789 als Absolutismus bezeichnet, da dieser in diesem Zeitraum weitverbreitet war.
Die Macht und der Einfluss, den Frankreich im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) hinzugewonnen hatte, begünstigte die Idee eines neuen Herrschers und des Gottesgnadentums. Dies bedeutet, dass der Herrschende glaubte, Gott selbst habe sie oder ihn zum Herrscher gemacht.
Die Stellung der Herrschenden war absolut, also unbeschränkt und nicht den menschlichen Gesetzen unterworfen.
Typische Elemente des Absolutismus sind die Armee, die staatliche Ordnung, die höfische Kultur, die katholische Staatskirche und die Wirtschaftspolitik (der Merkantilismus).
Der Absolutismus entwickelte sich, weil Frankreich im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) große Macht hinzugewonnen hatte und auch der neue junge König Ludwig XIV. diese Macht für sich nutzen wollte. Er glaubte, Gott selbst habe ihn zum Herrscher gemacht.
Der Absolutismus finanzierte sich durch eine neue Wirtschaftsordnung und hohe Steuern, die die Menschen an den Staat zahlen mussten.
Die Ständegesellschaft änderte sich insofern, als dass der dritte Stand, die Bäuerinnen und Bauern und die Bürgerinnen und Bürger begannen, politische Rechte und Mitbestimmungsrecht einzufordern. Diese Forderungen endeten mit der Französischen Revolution und einem totalen staatlichen Umbruch.
Der Begriff ist nicht umstritten, die Herrschaftsform des Absolutismus ist umstritten.
Mit dem Begriff wird der preußische Absolutismus unter Friedrich II. dem Großen bezeichnet. Friedrich II. setzte bestimmte Reformen durch und verstand sich als erster Diener des Staates. Er wollte also dem Staat in seiner Position dienen und die Ideen der Aufklärung umsetzen. Allerdings ließ auch er keine politische Mitbestimmung der Bevölkerung zu.
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