Kommas richtig setzen – Kommasetzung mit Regeln und Beispielen

Die Kommasetzung strukturiert deutsche Sätze und verbessert ihre Lesbarkeit. Lerne die Regeln für Satzreihen, Satzgefüge, Aufzählungen, Infinitiv- und Partizipgruppen sowie Einschübe kennen. Effektive Kommasetzung ist entscheidend für verständliche Texte. Interessiert? Dies und vieles mehr findest du im folgenden Text!

Inhaltsverzeichnis zum Thema Kommasetzung

Kommasetzung im Überblick

  • Um Sätze optimal zu strukturieren und die Lesbarkeit zu fördern, werden im Deutschen Kommas gesetzt.
  • Es gibt zahlreiche Regeln der Kommasetzung, die man lernen sollte, um Zeichensetzungsfehler zu vermeiden.
  • Die fünf wichtigsten Kommaregeln gibt es zu folgenden Bereichen: Trennung von Haupt- und Nebensätzen, Aufzählungen, Infinitiv- und Partizipgruppen, Einschübe sowie wörtliche Rede.
  • Da im Deutschen Satzgefüge häufig vorkommen, sollten die Kommaregeln bei Haupt- und Nebensätzen beherrscht werden.
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Quelle sofatutor.com

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Kommasetzung einfach erklärt

Die Kommasetzung gehört in der deutschen Grammatik zur Kategorie der Zeichensetzung mit vielen verschiedenen Regeln. Im Deutschen hat die Kommasetzung die Funktion, einen Satz zu strukturieren und ihn somit besser lesbar und verständlicher zu gestalten. Ein Satz mit Kommas ist viel übersichtlicher, wie du in dem folgenden Beispiel sehen kannst: 

  • ohne Kommas: Wir treffen uns um in die Bücherei den Spielzeugladen den Park und die Bäckerei zu gehen.
  • mit Kommas: Wir treffen uns, um in die Bücherei, den Spielzeugladen, den Park und die Bäckerei zu gehen. 

Die Regeln zur Zeichensetzung sind sehr vielfältig, deshalb ist es wichtig, die jeweiligen Erklärungen zur Kommasetzung zu kennen und anwenden zu können. Insbesondere für die eigene Textproduktion solltest du die Kommasetzung beherrschen, um am Ende den Text auf die richtige Kommasetzung überprüfen bzw. kontrollieren zu können. Zur Kommasetzung findest du online viele verschiedene Erklärungen und Übungen.

Kommasetzung bei Satzreihen und Satzgefügen

Sowohl bei Satzreihen als auch bei Satzgefügen werden Kommas eingesetzt. Die Zeichensetzungsregeln für diese beiden Typen sind jedoch sehr unterschiedlich.

Kommasetzung bei Satzreihen

Satzreihen bestehen aus mindestens zwei Hauptsätzen, die unterschiedlich miteinander verbunden werden können.

  • Folgen die Hauptsätze direkt nacheinander, müssen sie mit einem Komma abgetrennt werden. → Der Stuhl ist neu, er ist höhenverstellbar. 
  • Werden die beiden Hauptsätze mit und bzw. oder verbunden, ist das Komma optional. → Der Stuhl ist neu(,) und er ist höhenverstellbar.
  • Andere nebenordnende Konjunktionen wie aber, denn, doch, sondern fordern eine Abtrennung mit Komma ein.  → Dieser Stuhl ist bequem, aber er ist nicht höhenverstellbar.

Kommasetzung bei Satzgefügen

Satzgefüge bestehen aus mindestens einem Hauptsatz und mindestens einem Nebensatz. Anders als bei der Satzreihe wird bei dem Satzgefüge immer ein Komma gesetzt. 

  • Als Signalwörter für die Kommasetzung gelten die unterordnenden Konjunktionen, die anzeigen, dass ein Nebensatz dem Hauptsatz untergeordnet wird. 
  • Unterordnende Konjunktionen gibt es zahlreiche, beispielsweise dass, wenn, als, damit, falls
  • Der Nebensatz mit Komma kann dabei an unterschiedlichen Stellen stehen: vor, nach oder zwischen dem Hauptsatz.
  • Die Kommasetzung bei eingeschobenen Nebensätzen (Einschub) erfordert zwei Kommas, zu Beginn und am Ende des Nebensatzes. → Der Schreibtisch, den ich mit dem Stuhl geschenkt bekommen habe, verfügt über eine zusätzliche Schublade.
Kommasetzung bei Satzgefügen und Satzreihen

Kommasetzung bei Aufzählungen

Aufzählungen von gleichrangigen Wörtern oder Wortgruppen würden ohne Komma sehr unübersichtlich wirken. Aus diesem Grund werden bei Aufzählungen Kommas gesetzt. Allerdings gibt es hierbei zwei Ausnahmen zu beachten:

  • Oft wird bei der letzten Aufzählung zur besseren Lesbarkeit das Komma durch ein und ersetzt. → Sie besorgte Stifte, Kleber, Papier und eine Schere. 
  • Es gibt kein Komma zwischen zwei nicht gleichrangigen Adjektiven. → Sie besorgte auch neu ausgedruckte Arbeitsblätter.

Neben der Aufzählung wird auch bei Wortwiederholungen ein Komma eingefügt. → Es ist heute sehr, sehr heiß.

Infinitiv- und Partizipgruppen

Für die Kommasetzung bei einem Infinitiv mit zu gelten drei Optionen. Meist wird bei einem erweiterten Infinitiv mit zu ein Komma gesetzt, in manchen Fällen ist es optional und in ganz wenigen Sätzen muss darauf verzichtet werden. 

  • Ein Pflichtkomma bei einem zu-Infinitiv wird bei dem Einsatz von unterordnenden Konjunktionen (z. B. um, ohne, statt, anstatt) eingesetzt. → Ich singe, um zu entspannen. 
  • Bezieht sich die Infinitivgruppe auf ein Nomen im Hauptsatz, ist dies ebenfalls mit Pflichtkomma zu markieren. → Er verspürt nur noch den Wunsch, schnell ins Bett zu fallen. 
  • Steht ein betontes Bezugswort wie es, daran oder das im Hauptsatz, muss ein Komma eingefügt werden. → Sie erinnert sich daran, die Haustür leise zu schließen. 
  • Kein Komma darf beim Einsatz eines Hilfsverbs (z. B. sein, haben, brauchen, pflegen, scheinen) gesetzt werden. → Sie scheinen sich nicht so aufzuregen. 
  • Bei allen anderen Formen ist das Komma vor einem Infinitiv mit zu optional. → Sie beschließen(,) unterschiedliche Wege zu gehen. 

Das Komma bei Partizipgruppen ist in der Regel optional. → Laut singend(,) stand sie unter der Dusche.

Kommasetzung bei Einschüben

Es gibt verschiedene Formen von Einschüben, beispielsweise Appositionen, nachgestellte Erläuterungen und Datumsangaben. Hierbei gelten unterschiedliche Kommaregeln

Bei Appositionen und nachgestellten Erläuterungen muss ein Komma gesetzt werden. 

Wir treffen uns an einem geheimen Ort, einem Park, um dort zu beraten. 

Manchmal gehört der Zusatz zu einem Namen, dann wird kein Komma gesetzt. 

Karl der Große war mächtig. 

Bei mehrteiligen Orts-, Zeit- und Datumsangaben muss das erste Komma gesetzt werden und das zweite ist in der Regel optional. 

Am nächsten Samstag, den 15. Mai(,) feiere ich meinen Geburtstag.

Anwendungsbeispiele für die Kommasetzung

In der folgenden Tabelle werden verschiedene konkrete Beispiele zur Kommasetzung aufgezeigt.

Konjunktion oder Ähnliches Beispielsatz
Komma bei jedoch Ich kann jonglieren, jedoch geht das nur mit drei Bällen.
Komma bei welche/welcher Eine Studie, welche die Zahlen vergleicht, gibt es bisher nicht.
Komma vor daher Ich bin krank, daher kann ich nicht kommen.
Komma bei dass Ich brauche eine Antwort, dass ich mich entspannen kann.
Komma bei wenn Sie kommt, wenn du auch dabei bist.
Komma bei sofern Ich würde dich gerne treffen, sofern du Zeit hast.
Komma bei insbesondere Ich mag Äpfel, insbesondere die grünen Sorten.
Komma bei indem Du kannst mir helfen, indem du wartest.
Komma bei einerseits/andererseits Einerseits bin ich zufrieden, andererseits hätte ich noch mehr machen können.
Komma vor und zwar Sie kann viele Sprachen, und zwar Spanisch, Englisch und Polnisch.
Komma bei wörtlicher Rede „Die Beschuldigung“, ruft sie, „ist ungerecht!“
optionales Komma bei es gilt Es gilt(,) die neuen Regeln weiterzuverbreiten.
kein Komma bei aufgrund von Aufgrund von besonderen Vorkommnissen ist der Zug heute verspätet.
kein Komma bei neben Er hört Musik neben dem Lernen.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Kommasetzung

Kommas werden zur besseren Strukturierung von Sätzen eingesetzt, wodurch sie die Lesbarkeit vereinfachen.

Es gibt viele verschiedene Kommaregeln. Sie definieren beispielsweise die Kommasetzung bei Satzreihen und Satzgefügen, bei Aufzählungen, bei Infinitivgruppen und bei Einschüben.

Ein Pflichtkomma wird bei Infinitivgruppen gesetzt, die sich eindeutig auf den Hauptsatz davor beziehen. Signalwörter dafür sind beispielsweise es oder daran. Auch bei unterordnenden Konjunktionen wird ein Komma gesetzt, z. B. bei um, ohne, statt oder anstatt.

Die unterordnende Konjunktion ob und der darauffolgende Nebensatz werden mit einem Komma vom Hauptsatz abgetrennt.

Werden die aufzuzählenden Begriffe mit einem und oder oder verbunden, steht kein Komma. Auch bei nicht gleichrangigen Adjektiven wird kein Komma eingesetzt.

Ein eingeschobener Relativsatz gibt nähere Informationen zu dem Nomen, auf das er sich bezieht.

Der Begriff deshalb ist eine nebenordnende Konjunktion und muss mit einem Komma vom ersten Hauptsatz abgetrennt werden.

Nebensätze werden von Hauptsätzen mit einem Komma abgetrennt. Oft werden Nebensätze mit einer unterordnenden Konjunktion eingeleitet, die dann als Signalwort für den Nebensatz gelten kann.

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