Das Diminutiv einfach erklärt – die Verkleinerungsform im Deutschen
Erfahre, wie das Diminutiv Nomen verkleinern und verniedlichen kann. Entdecke die Funktionen des Diminutivs in Alltag und Literatur. Hast du dich schon einmal gefragt, was der Unterschied zwischen Diminutiv und Augmentativ ist?
Inhaltsverzeichnis zum Thema Diminutiv
Das Quiz zum Thema: Diminutiv
Was ist ein Diminutiv?
Frage 1 von 5
Wie wird das Diminutiv gebildet?
Frage 2 von 5
Welche Funktionen können Diminutive haben?
Frage 3 von 5
Welches Wort ist ein Diminutiv?
Frage 4 von 5
In welcher Form treten Diminutive häufig in Märchen auf?
Frage 5 von 5
Wie willst du heute lernen?
Das Diminutiv – Definition und Erklärung des Begriffs
Unter einem Diminutiv versteht man die grammatische Verkleinerungsform eines Nomens. Der Begriff Diminutiv ist lateinischer Herkunft und leitet sich vom Verb diminuere ab, was so viel wie „verringern“ bedeutet. Sehr häufig wird als Synonym zum Diminutiv auch der Ausdruck Verniedlichungsform verwendet. Damit wird bereits eine zentrale Wirkung von Diminutiven beschrieben, da sie Objekte oder Personen verkleinern oder auch verniedlichen können.
Beispiel für ein Objekt: der Tisch → das Tischlein
Beispiel für eine Person: die Großmutter → das Großmütterchen
Das Gegenteil des Diminutivs ist das Augmentativ. Hierbei handelt es sich um die grammatische Vergrößerungsform, die durch Anhängen verschiedener Vorsilben (Präfixe) an den Wortstamm gebildet wird.
Beispiele für Augmentative: uralt, Hyperkommunikation, Unmenge
Bildung des Diminutivs
Das Diminutiv wird durch Anhängen der Endungen (Suffixe) -chen oder -lein an den Stamm eines Substantivs gebildet. Alle Diminutivformen sind damit neutral und bekommen den sächlichen Artikel. Außerdem ändern sich bei vielen Diminutiven die Stammvokale a/o/u zu ä/ö/ü.
Beispiel: der Mann → das Männlein / das Männchen
In diesem Beispiel sind sogar beide Formen mit -chen und -lein möglich. Das trifft auch auf mehrere andere Wörter zu. Eine Regel, wann -chen oder -lein gebraucht wird, gibt es leider nicht.
Die folgende Liste enthält Beispiele für Diminutive mit unterschiedlichen Endungen.
Diminutive mit der Endung -chen | Diminutive mit der Endung -lein |
---|---|
der Vater → das Väterchen | das Buch → das Büchlein |
die Mutter → das Mütterchen | das Ding → das Dinglein |
das Paar → das Pärchen | der Spiegel → das Spieglein |
die Weile → das Weilchen | das Dach → das Dächlein |
der Stein → das Steinchen | der Bauch → das Bäuchlein |
Diminutive mit -chen und -lein (beide Formen sind möglich) | |
der Fisch → das Fischchen / das Fischlein | |
die Katze → das Kätzchen / das Kätzlein | |
der Hase → das Häschen / das Häslein |
Der Unterschied zwischen der Verwendung von -chen und -lein ist manchmal auch regional verschieden. Während im Standarddeutschen eher die Varianten mit -chen bevorzugt werden, tauchen im süddeutschen Sprachraum die Formen mit -lein häufiger auf. Außerdem zählen Diminutive mit -lein zu den älteren Sprachformen.
Auch Adjektive und Verben können mit entsprechenden Suffixen (Endungen) verkleinert werden.
- Bei Adjektiven wird die Endung -lich als Diminutiv an ein bestehendes Adjektiv angehängt: krank → kränklich.
- Verben können durch Anhängen der Endung -eln verkleinert werden: husten → hüsteln.
Die Verwendung des Diminutivs als Stilmittel – Funktion und Wirkung
Die Bedeutung von Diminutiven kann sehr unterschiedlich sein. Daher lohnt es sich, jeden Fall einzeln zu betrachten. Im Wesentlichen lassen sich jedoch vier Funktionen unterscheiden:
- Verkleinerung eines Objekts oder einer Person (z. B. Büchlein, Mütterchen)
- Verniedlichung eines Objekts oder einer Person (z. B. Püppchen)
- Abwertung eines Objekts oder einer Person (z. B. Problemchen)
- Verharmlosung eines Objekts oder einer Person (z. B. Bärchen).
Bei der Verwendung von Diminutiven als literarisches Stilmittel spielt vor allem die Verniedlichung eine große Rolle. Hier gibt es zahlreiche Beispiele aus bekannten Märchen:
- Schneewittchen
- Rotkäppchen
- Spieglein
Übrigens ist der Begriff Märchen selbst ein Diminutiv und leitet sich vom mittelhochdeutschen Wort mære ab, was im Neuhochdeutschen mit „Kunde“, „Nachricht“ oder „Bericht“ wiedergegeben werden kann.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Diminutiv
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