Wörter mit Vorsilben (Präfixen) und Nachsilben (Suffixen) im Deutschen

Erfahre, wie Vorsilben und Nachsilben die Bedeutung von Wörtern verändern und die Wortarten beeinflussen. Entdecke die Vielfalt deutscher Präfixe und Suffixe bei Verben, Nomen und Adjektiven.

Inhaltsverzeichnis zum Thema Vorsilben (Präfixe) und Nachsilben (Suffixe)



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Vorsilben und Nachsilben im Überblick

  • An den Wortstamm eines Wortes können Vorsilben und Nachsilben beigefügt werden. Dadurch erhält das Wort meist eine andere Bedeutung. Vor- und Nachsilben haben in der Regel keine eigene Bedeutung.

  • Vorsilben werden als Präfixe und Nachsilben als Suffixe bezeichnet.
  • Im Deutschen gibt es viele verschiedene Vorsilben. Sie verändern beispielsweise Verben (z. B. fahren → befahren) oder Nomen (z. B. Zeit → Urzeit).

  • Bei Wörtern mit Nachsilben, also Suffixen, ändert sich neben der Bedeutung oft auch die Wortart. Es gibt dabei typische Endungen, die bei Nomen stehen (z. B. –ung, -heit, -keit), und besondere Endungen wie –lich oder –ig, die ein Adjektiv (z. B. windig, fröhlich) kennzeichnen.

Vorsilben (Präfixe) und Nachsilben (Suffixe): Lernvideo

Quelle sofatutor.com

Bedeutung von Vorsilben (Präfixen) sowie Nachsilben (Suffixen)

Im Deutschen gibt es bei vielen Wörtern einen Wortstamm, an den ein weiterer Wortstamm, eine Vorsilbe, eine Nachsilbe und andere Endungen, wie beispielsweise eine Personalform oder Zeitform, beigefügt werden können.

Vor- und Nachsilben im Deutschen

Bei der Wortbildung gibt es also beispielsweise Komposita (mehrere Wortstämme) und Wörter mit Vor- und Nachsilben. Vorsilben werden als Präfixe und Nachsilben als Suffixe bezeichnet. 

Im Deutschen gibt es zahlreiche Beispiele für Präfixe und Suffixe. Diese Vor- und Nachsilben lernt man bereits in der Grundschule (ab 2./3. Klasse) kennen und in der weiterführenden Schule wird das Wissen darüber vertieft. 

Neben den deutschen Präfixen und Suffixen haben auch Fremdwörter, die im Deutschen benutzt werden, einige wenige Vorsilben (z. B. bilingual, hypersensibel) und verschiedene Nachsilben (z. B. passieren, Stadion, rentabel).

Vorsilben (Präfixe) im Deutschen

Vorsilben werden vor einen Wortstamm gesetzt – sie stehen also stets am Anfang eines Wortes. Vorsilben werden bei Nomen, Verben und Adjektiven vorangestellt. Meist verändern oder präzisieren Vorsilben die Bedeutung des Wortes.

Vorsilben bei Verben

Am häufigsten werden Verben mit Vorsilben gebildet

  • So können beispielsweise vor den Verbwortstamm verschiedene Vorsilben gesetzt werden: verkaufen oder beziehen
  • Viele Vorsilben (z. B. mit ent) können für verschiedene Verben genutzt werden, wie beispielsweise entsperren, entkräften, entziehen oder entgegnen
  • Häufig eingesetzte Vorsilben bei Verben sind zudem be-, er-, miss-, ver– oder zer-
  • Um das Partizip Perfekt bei einem Verb zu bilden, wird häufig die Vorsilbe ge- vorangestellt: gespart oder geträumt.
  • Neben den Vorsilben können auch Präpositionen oder Partikel vor Verben hinzugefügt werden, wie beispielsweise an-, auf-, aus-, ein-, hin– oder vor-. Diese Wortbildungen werden als trennbare Verben bezeichnet, da sie in der gebeugten Form vom Verb getrennt werden: Ich rufe dich später an.

Vorsilben bei Nomen und Adjektiven

Auch Nomen können um Vorsilben bzw. Präfixe erweitert werden und ihre Bedeutung ändern. In der folgenden Präfixtabelle stehen häufig genutzte Nomenpräfixe mit Beispielen.

Präfix bei Nomen Beispiele
Miss- Missbrauch, Missgunst, Missstimmung
Un- Unmut, Untat, Unwort
Ur- Urgroßmutter, Urkunde, Urzeit
Zer- Zerbrechlichkeit, Zerfall, Zerwürfnis

Auch Präpositionen können vor Nomen gestellt werden und die Wortbedeutung ändern, beispielsweise Vorsicht, Abfahrt oder Einverständnis

Beispiele für Adjektive mit Präfix sind ungemütlich, ursprünglich oder zerstört.

Nachsilben (Suffixe) im Deutschen

Nachsilben werden nach einem Wortstamm eingefügt – sie stehen also stets am Ende eines Wortes. Nachsilben findet man häufig bei Nomen und Adjektiven. Beispiele für Suffixe, also Nachsilben, sind folgende Endungen: -ung, -heit, -ig oder -lich

Schon in der Grundschule lernt man, dass man mithilfe von Adjektiven sowie Nomen und ihren typischen Nachsilben auch die Wortart ändern kann. 

  • Aus dem Nomen Wunder wird mit dem Präfix -lich das Adjektiv wunderlich, aus dem Verb üben wird mit dem Wortstamm und der Nachsilbe -ung das Nomen Übung.
  • Nicht immer verändert sich die Wortart. Beispielsweise sind die Begriffe süß oder süßlich jeweils Adjektive und Regel sowie Regelung gehören beide zu den Nomen.

Nachsilben bei Nomen

Mithilfe der folgenden Nachsilben für Nomen kann man die Wortart einfach bestimmen: -heit, -keit, -nis, -schaft oder -ung. 

  • Nomen mit solchen Nachsilben sind beispielsweise Freiheit, Tapferkeit, Wagnis, Mannschaft und Biegung
  • Nachsilben für Adjektive sind beispielsweise -ig, -lich, -isch, -sam, -bar, -fach, -haft oder -los. Folgt einem Wortstamm also solch ein Suffix, handelt es sich um die Wortart Adjektiv. 

Die folgende Nachsilbenliste (Suffixliste) zeigt Beispiele für Adjektive mit Suffixen.

Suffix bei Adjektiven Beispiele
-ig witzig, schmutzig, lustig
-lich wunderlich, bestechlich, schrecklich
-bar faltbar, trinkbar, aufblasbar
-haft schemenhaft, ekelhaft, rätselhaft

Es gibt noch weitere Arten von Nachsilben:

  • Das Suffix -in zeigt die weibliche Form von Nomen an, beispielsweise Ärztin, Verkäuferin oder Schreinerin
  • Die Suffixe -lein und -chen geben die Verkleinerungs- bzw. Verniedlichungsform (Diminutiv) an, beispielsweise Büchlein, Blümlein, Geschenkchen oder Täschchen.
  • Im Deutschen werden inzwischen viele Fremdwörter mit ihren entsprechenden Nachsilben angewendet, wie beispielsweise telefonieren, Lektion oder Masseur.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Vorsilben und Nachsilben

Vor den Wortstamm eines Wortes kann eine Vorsilbe gestellt werden, die die Bedeutung des Wortes verändern oder präzisieren kann. So wird beispielsweise aus dem Verb gehen das Verb begehen.

In der Regel unterscheidet man Vorsilben für Verben, Nomen oder Adjektive.

Beispiele für Vorsilben sind für Verben be-, ge-, für Nomen Un-, Miss- und für Adjektive un-, ur-.

Vor den Wortstamm eines Wortes können kurze Wortbausteine, sogenannte Vorsilben, eingefügt werden, die die Bedeutung eines Wortes ändern oder präzisieren können.

Fügt man vor ein Verb eine Vorsilbe ein, ändert sich meist die Bedeutung des Verbs. Aus dem Verb fahren wird so zum Beispiel abfahren.

Vorsilben können den Sinn von Verben verändern. Dabei können sie eine komplett andere Bedeutung erhalten, wie beispielsweise bei dem Verb sprechen widersprechen. Ebenfalls kann damit die Bedeutung konkretisiert werden, wie bei fahren abfahren.

Nachsilben sind Wortbausteine, die im Anschluss an einen Wortstamm eingefügt werden.

Im Allgemeinen werden die Begriffe Nachsilbe und Endung synonym gebraucht. Sie verweisen auf einen Wortbaustein, der nach dem Wortstamm eines Wortes folgt.

Nachsilben können sowohl die Bedeutung des Wortes als auch die Wortart verändern.

Beispiele für Nachsilben sind -ung, -heit, -ig oder –lich.

Im Deutschen gibt es verschiedene Nachsilben, grob kann man zwischen Nachsilben für Nomen, Adjektive, Verkleinerungen, die weibliche Form von Nomen und Fremdwörter unterscheiden.

Ein Suffix ist eine Nachsilbe, die an einen Wortstamm angehängt wird.

Das Wort Suffix wird entsprechend der Schreibweise ausgesprochen und steht für eine Nachsilbe.

Ein Präfix ist eine Vorsilbe, wie beispielsweise un- oder zer-.

Präfixe sind Wortbausteine, die vor einen Wortstamm im Deutschen gesetzt werden.

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