Fabeln – Aufbau, Eigenschaften und Beispiele
Lerne, warum Fabeln kurze Erzählungen mit lehrreichen Botschaften sind und wie Tiere als menschenähnliche Figuren agieren. Fabelautoren wie Äsop prägen bis heute unsere Vorstellung von klugen Füchsen und weisen Schildkröten. Interessiert? Dies und vieles mehr im folgenden Text!
Inhaltsverzeichnis zum Thema Fabeln
Das Quiz zum Thema: Fabeln
Was ist das Ziel einer Fabel?
Frage 1 von 5
Wer ist der Begründer der Fabeln?
Frage 2 von 5
Was beinhaltet ein zentraler Konflikt in einer Fabel?
Frage 3 von 5
Welche Tiere sind typische Figuren in Fabeln?
Frage 4 von 5
Wie viele Teile hat der Aufbau einer Fabel?
Frage 5 von 5
Wie willst du heute lernen?
Bildergalerie zum Thema Fabeln
Fabeln erkennen – Definition und Erklärung

Im Deutschunterricht der Grundschule werden häufig Fabeln behandelt, da ihre Erklärungen auch für jüngere Schülerinnen und Schüler leicht zu verstehen sind. Bei Fabeln handelt es sich um kurze Erzähltexte, die meist nur wenige Zeilen lang sind. Damit gehört die Fabel zur Großgattung der Epik. Der Begriff Fabel stammt aus dem Lateinischen (fabula) und bedeutet kleine Geschichte.
Fabel – Merkmale
Wichtige Merkmale von Fabeln sind auf dieser Abbildung zusammengefasst:

Fabel – Aufbau
Der Aufbau von Fabeln ist meist dreigeteilt:
Erzählteil | Dialogteil | Lösung |
---|---|---|
Hier wird die Ausgangssituation der Fabel erklärt und die Fabeltiere werden vorgestellt. | In diesem Hauptteil der Fabel sprechen die Tiere miteinander und es entsteht ein Streit oder Problem. Dabei folgt auf die Aktion eine Reaktion. | Am Ende wird der Konflikt durch das Tier gelöst, das die besseren Eigenschaften hat. Daraus leitet sich dann die Lehre (Moral) der Geschichte ab. |
Ort und Zeit der Handlung werden meist nicht genannt und spielen für die Handlung und Aussage der Geschichte keine Rolle.
Eigenschaften von Tieren in Fabeln

In einer Fabel sind Tiere oder Fantasietiere fast immer die Hauptfiguren. Welche Eigenschaften haben diese Tiere? Sie sprechen und denken wie Menschen und verkörpern damit auch menschliche Charaktereigenschaften. Meist treffen in einer Fabelgeschichte Tiere aufeinander, die gegensätzliche Merkmale aufweisen, wodurch ein Streit entsteht.
Manchmal bekommen die Tiere in den Fabeln auch spezielle Namen:
- Adebar = Storch
- Isegrim = Wolf
- Reineke = Fuchs
- Petz/Meister Petz = Bär
Um die Tiere und ihre Eigenschaften besser kennenzulernen, findest du in der folgenden Liste einige Beispiele aufgeführt:
Fabeltiere | Eigenschaften |
---|---|
Fuchs (Reineke) | listig, schlau, verschlagen |
Maus | klein, schwach, ängstlich |
Löwe | groß, stark, mächtig, königlich, stolz |
Esel | dumm, faul |
Schildkröte | langsam, bedächtig, weise, vorsichtig |
Biber | fleißig, emsig |
Hase | schnell, flink, listig, überheblich |
Krähe | leichtgläubig |
Rabe | besserwisserisch, diebisch |
Hahn | eitel, stolz, hochmütig |
Wolf (Isegrim) | böse, gefährlich, lügnerisch |
Lamm | schwach, schutzlos |
Die Übersicht kannst du für eine Analyse von Fabeltexten verwenden oder auch, wenn du selbst Fabeln schreiben möchtest.
Lehren für Fabeln und ihre Funktion
Beim Lesen einer Fabel sollen Leserinnen und Leser immer etwas lernen. Deshalb steht am Ende der Geschichte eine Lehre oder Moral. Sie greift das Thema der Erzählung auf und bezieht sich auf die Charaktereigenschaften der Tiere und damit gleichzeitig auf menschliche Handlungsweisen, Schwächen und Stärken. Dabei hebt die Lehre die positiven Merkmale hervor und wertet die negativen ab.
Beispiel: Was du nicht willst, das man dir tut, das füg’ auch keinem anderen zu.
Fabeln von Äsop – einfach erklärt
Von Äsop stammen viele berühmte Fabeln. Er lebte vermutlich im sechsten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung und gilt heute als Begründer der Fabeln. Zu dieser frühen Zeit der Entstehung von Fabeln handelte es sich noch um Erzählungen, die nur mündlich weitergegeben wurden. Später schrieb man sie dann auch auf.
Der Fabeldichter Äsop, der auf der griechischen Insel Samos als Sklave arbeiten musste, wollte wahrscheinlich mit kurzen moralischen Erzählungen seinen Sklavenhaltern ihr schlechtes Verhalten vor Augen führen und sie belehren. Bis heute werden seine Geschichten nacherzählt, da sie wichtige Werte vermitteln können.
Auf der nachstehenden Abbildung werden wichtige Merkmale in Äsops Fabeln aufgeführt:

Die folgende Auflistung enthält Beispiele für Fabeln von Äsop mit einer kurzen Inhaltsangabe und der Moral.
Titel der Fabeln | Inhalt | Moral |
---|---|---|
Das Kamel | Die Menschen haben zunächst Angst vor dem Kamel, weil es so groß ist. Später erkennen sie jedoch dessen Nutzen und bändigen es. | Lass dich nicht von jedem gefährlich Scheinenden abschrecken. |
Der Löwe und die Maus | Ein Löwe fängt eine Maus und will sie fressen. Sie ermahnt ihn, sie doch freizulassen. Der Löwe tut dies und die Maus rettet bald darauf das Leben des Löwen, als dieser von Jägern gefangen wird. | Selbst scheinbar schwache Lebewesen wie eine Maus können etwas Großes bewirken und von Nutzen sein. |
Der Fuchs und der Storch | Der Fuchs lädt den Storch zum Essen ein, serviert jedoch alles auf flachen Tellern, sodass der Storch es mit seinem langen Schnabel nicht greifen kann. Der Storch fühlt sich betrogen und rächt sich mit einer Gegeneinladung, bei der er das Essen in langhalsigen Gefäßen serviert. So kommt nun der Fuchs nicht ans Essen und ärgert sich. | Was du nicht willst, dass man dir tut, das füg’ auch keinem anderen zu. |
Die Schildkröte und der Hase | Die Schildkröte fordert den Hasen zu einem Rennen heraus. Dieser ist überheblich und läuft bis kurz vor das Ziel, wo er im Gras einschläft. Als der Hase erwacht, ist die Schildkröte schon im Ziel angekommen. | Oft werden leistungsstarke, aber unkonzentrierte Köpfe von ruhigeren, aber anhaltend fleißigen eingeholt und sogar übertroffen. |
Häufig gestellte Fragen zum Thema Fabeln
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