Franz Kafka – Kurzbiografie und bekannteste Werke
Erfahre in einem Überblick die faszinierende Welt des Schriftstellers Franz Kafka, der mit Werken wie „Die Verwandlung“ und „Der Prozess“ die Weltliteratur prägte. Sein eigenartiger Schreibstil wirft Rätsel auf und stellt Leser vor unergründliche Texte.
Inhaltsverzeichnis zum Thema Franz Kafka
Das Quiz zum Thema: Franz Kafka
Wann wurde Franz Kafka geboren?
Frage 1 von 5
Welches Werk gehört zu den bekanntesten von Franz Kafka?
Frage 2 von 5
Was war Franz Kafkas Beruf?
Frage 3 von 5
Mit wie vielen Jahren verstarb Franz Kafka?
Frage 4 von 5
Welches Werk handelt von einem Bankprokuristen namens Josef K.?
Frage 5 von 5
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Franz Kafka – Lebenslauf und Wirken
Franz Kafka zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern der Moderne. Doch auch wenn er zeitlich in die Literatur der Moderne einzuordnen ist, gilt Kafka weder als ein Vertreter des Expressionismus noch als Künstler des Dadaismus oder der Neuen Sachlichkeit und wird auch nicht nachweislich von diesen Strömungen beeinflusst. Franz Kafkas Schreibweise zeugt vielmehr von einer Eigenart, die Rätsel aufgibt und uns vor die Schwierigkeit der Lesart und Ergründung seiner Texte stellt.
Franz Kafka wurde 1883 in Prag geboren. Ein Blick auf seine Biografie zeigt, dass Kafka den Großteil seiner Lebenszeit in der Geburtsstadt verbrachte. Er war der Sohn eines wohlhabenden jüdischen Kaufmannes, Hermann Kafka. Kafkas Mutter, Julie Kafka, geborene Löwy, war selbst sehr gebildet. Sie half ihrem Ehemann bei dessen Geschäft und brachte drei weitere Kinder zur Welt, Franz Kafkas jüngere Geschwister Elli, Valli und Ottla Kafka. Während Kafka Zeit seines Lebens ein schwieriges Verhältnis zum autoritären Vater hatte, verband ihn und seine Schwester Ottla eine große Innigkeit.
In Prag besuchte Kafka ein deutschsprachiges Gymnasium und er legte 1901 sein Abitur ab. Zwischen 1901 und 1906 studierte Kafka Jura in Prag und lernte in dieser Zeit Max Brod kennen, der ein enger Freund und Vertrauter Kafkas wurde. Nach seiner Promotion arbeitete Kafka zunächst als Angestellter, später als Obersekretär einer Versicherungsgesellschaft. Seine Tätigkeit dort empfand er als lächerlich und langweilig, weshalb er sich dem Schreiben vor allem nachts widmete.
Franz Kafka fühlte sich zeitlebens als einsamer und unverstandener Einzelgänger. Dies zeigt sich auch in seinen romantischen Beziehungen zu verschiedenen Frauen. Mehrmals verlobte er sich, immer wurden die Verlobungen wieder aufgehoben. Ab 1923 lebte Kafka zusammen mit Dora Diamant als freier Schriftsteller in Berlin. Doch schon im Jahr 1924, im Alter von 40 Jahren, starb er in einem Sanatorium bei Wien an einer Kehlkopftuberkulose.
In seinem Testament hatte Franz Kafka bestimmt, dass sein gesamter literarischer Nachlass nach seinem Tod verbrannt werden sollte. Gegen seinen Willen veröffentlichte Max Brod die Werke Franz Kafkas posthum, das heißt nach dessen Tod.
Franz Kafka – literarisches Werk
Kafka selbst sowie seine gesammelten Werke waren zu seiner Lebzeit nicht der breiten Öffentlichkeit bekannt. Der Schriftsteller hegte große Selbstzweifel und Kritik gegenüber den eigenen Texten. Heute gilt Brods Entscheidung, diese dennoch und gegen Kafkas Willen zu veröffentlichen, als Segen für die Weltliteratur.
Franz Kafkas Werk umfasst Romanfragmente, Erzählungen, wie u. a. Kurzgeschichten und Parabeln, sowie Tagebücher und zahlreiche persönliche Briefe.
Darin verarbeitet er Biografisches seines für ihn unerfüllten Lebens. So spiegeln sich zum Beispiel Kafkas konfliktgeladene Beziehung zum Vater sowie die von Unsicherheit geprägte Stellung innerhalb der eigenen Familie in den Werken Das Urteil und Die Verwandlung wider. Auch in Brief an den Vater versucht Kafka, die daraus resultierenden Schwierigkeiten schreibend zu bewältigen.
Die folgende Tabelle listet Franz Kafkas bekannteste Werke und deren Inhalt kurz zusammengefasst auf:
Titel und Erscheinungsjahr | Kurze Zusammenfassung des Inhalts | |
---|---|---|
Das Urteil (1913) | Georg Bendemann, ein erfolgreicher und kurz vor der Heirat stehender Kaufmannssohn, gerät mit seinem Vater in einen Streit über einen Brief. Der Vater beendet den Disput, indem er den Sohn zum Tod durch Ertrinken verurteilt. Georg Bendemann stürzt sich daraufhin in einen Fluss. | |
Die Verwandlung (1915) | Gregor Samsa wacht eines Morgens auf und muss feststellen, dass er sich unfreiwillig in einen Käfer verwandelt hat. Da er aufgrund dessen nicht mehr zur Arbeit gehen kann, bricht seiner Familie die finanzielle Grundlage weg. Samsa, der immer mehr das Verhalten eines Käfers annimmt, wird von seiner Familie weggesperrt und vernachlässigt, bis er am Ende stirbt. | |
Der Nachbar (1931) | Der Ich-Erzähler scheint ein zunächst selbstsicherer Inhaber einer kleinen Firma zu sein. Nach und nach fühlt er sich von seinem jungen Nachbarn Harras bedroht, der ebenfalls ein aufstrebender Geschäftsmann ist. Diese Ängste steigern sich bis hin zu einem Verfolgungswahn. | |
In der Strafkolonie (1919) | Ein Forschungsreisender besucht die Strafkolonie eines mächtigen Landes, das sich auf einer Insel befindet. Mithilfe eines Apparats werden den Verurteilten gewaltsam Gebote in den Körper geritzt, bis diese an den Verletzungen sterben. Der Forschungsreisende greift nicht in das grausame Geschehen ein, sondern verlässt die Insel wenig später überstürzt. | |
Gibs auf (1936) | Dieses Werk ist ein Beispiel für Kafkas Parabeln. In dem Text fragt der verunsicherte Ich-Erzähler einen Schutzmann nach dem Weg, woraufhin ihm dieser mit der Aussage „Gibs auf, gibs auf“ antwortet. | |
Der Prozess (1925) | Der Bankprokurist Josef K. wird an seinem 30. Geburtstag verhaftet, ohne sich einer Schuld bewusst zu sein oder die Anklage zu kennen. Vergeblich versucht er, sich juristisch zu verteidigen, und verstrickt sich dabei in einem surrealen, bürokratischen Labyrinth. Ohne das Urteil zu erfahren, wird Josef K. am Ende erstochen. |
Bei der Analyse und Interpretation von Texten wie In der Strafkolonie, Der Prozess oder Das Urteil fällt zudem auf, dass Kafka das Thema der Rechtswissenschaften, mit dem er sich beruflich beschäftigte, in seine Werke einfließen ließ.
Der Begriff kafkaesk
Die Betrachtung und Analyse von Franz Kafkas literarischem Gesamtwerk verdeutlicht die unverwechselbaren Merkmale seines Schreibstils. Mittels einer sehr nüchternen Sprache wird von absurden und grotesken Situationen erzählt. Die Beziehungen der Figuren und Orte scheinen oftmals wirr und somit undurchschaubar, die Grenze zwischen Traum und Realität verschwimmt.
Von Franz Kafkas Namen abgeleitet wurde für vergleichbare Situationen und Texte, die rätselhaft, wirr und bedrohlich wirken, der Begriff kafkaesk geprägt.
Franz Kafka – Steckbrief
Der folgende Steckbrief fasst wesentliche Punkte zu Franz Kafkas Biografie zusammen, die du auch für ein Referat über diesen Autor verwenden kannst
Name: | Franz Kafka |
---|---|
geboren am | 3. Juli 1883 in Prag (damals Österreich-Ungarn) |
gestorben am | 3. Juni 1924 in Kierling (Österreich) |
Beruf | ausgebildeter Jurist, Versicherungsbeamter und Schriftsteller |
Familie | – Vater: Hermann Kafka (1852–1931) – Mutter: Julie Kafka, geb. Löwy (1856–1934) – Geschwister: Elli, Valli und Ottla Kafka |
Werke (in Auswahl) | – Das Urteil (1913) – Die Verwandlung (1915) – Der Nachbar (1931) – Der Prozess (1925) |
Häufig gestellte Fragen zum Thema Franz Kafka
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