Die Dramenanalyse – Merkmale, Aufbau und Interpretation

Lerne, wie eine Dramenszene untersucht wird und welche Schlüsse daraus gezogen werden. Entdecke die Struktur einer Dramenanalyse: Einleitung, Hauptteil und Schluss. Lerne, wie du Figuren, Sprache und Regieanweisungen analysieren kannst. Dies und vieles mehr findest du im vollständigen Text!

Inhaltsverzeichnis zum Thema Dramenanalyse

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Was ist das Ziel einer Dramenanalyse?

Frage 1 von 6

Welche literarische Gattung beschreibt ein Drama?

Frage 2 von 6

Was gehört NICHT zu den Sekundärtexten eines Dramas?

Frage 3 von 6

Welche Zeitform wird für die Dramenanalyse verwendet?

Frage 4 von 6

Was sollte im Hauptteil einer Dramenanalyse NICHT fehlen?

Frage 5 von 6

Wie wird der Schlussteil einer Dramenanalyse gestaltet?

Frage 6 von 6

Die Dramenanalyse im Überblick

  • In einer Dramenanalyse, auch Drameninterpretation oder Szenenanalyse genannt, werden die einzelnen Bestandteile des Dramas unter einer bestimmten Fragestellung (zum Beispiel Handlungsmotive, dramaturgische Mittel, Figurencharakterisierung) untersucht. Welches Element speziell untersucht werden soll, geht in der Regel aus der Aufgabenstellung hervor.

  • Die Dramenanalyse soll Lesende über den Inhalt einer Szene und ihre Einordnung in den Gesamtzusammenhang des Dramas informieren. Außerdem wird eine umfassende Beschreibung und Deutung der Szene vorgenommen und die sprachliche Form wird mit dem Inhalt verknüpft.
  • Die Gliederung einer Dramenanalyse erfolgt nach dem Schema: Einleitung, Hauptteil und Schluss. Jedem der drei Abschnitte sind unterschiedliche Inhalte zugeordnet.
  • Eine Dramenanalyse wird stets im Präsens verfasst und sachlich formuliert.
Dramenanalyse: Lernvideo

Quelle sofatutor.com

Definition des Dramas und der Dramenanalyse

Das Drama ist neben der Epik und der Lyrik eine der drei literarischen Gattungen. Charakteristisch für Dramen ist der Primärtext, der ausschließlich aus Dialogen und Monologen besteht. Ursprünglich wurden Dramen für die Aufführung in Theatern verfasst, heute werden sie aber auch in ihrer schriftlichen Form gelesen und analysiert. Neben den Dialogen gibt es im Drama die Sekundärtexte, die auch Nebentexte genannt werden und als eine Art Regieanweisung für die Figuren fungieren. 

Aufgrund der zahlreichen Merkmale von Dramen lassen sich in der Regel viele Elemente analysieren. So sind Dramenanalysen bzw. Drameninterpretationen ein fester Bestandteil des Deutschunterrichts. Je nach Aufgabenstellung bezieht sich die Dramenanalyse auf unterschiedliche Gegenstände, wie Dialogführung, Szenerien oder Figuren des Dramas. Meist rückt dabei eine ganz bestimmte Szene in den Fokus der Dramenanalyse. In der Regel wird die Interpretation einer einzelnen Dramenszene gefordert, daher spricht man auch von einer Dramenszeneninterpretation.

Analyse einer Dramenszene – die Vorarbeit

Bevor du mit dem Schreiben beginnst, solltest du dich ausführlich mit der vorliegenden Szene des Dramas beschäftigen und diese vor dem Hintergrund der Aufgabenstellung gründlich lesen. Anhand der Dialoge und Sekundärtexte kannst du das Verhältnis der Figuren zueinander herausfinden und die Absichten der Figuren ergründen.

Markiere wichtige Textstellen und halte auf einem separaten Blatt Papier erste Erkenntnisse stichpunktartig fest. Auch hier ist die Beantwortung der W-Fragen (Wer? Was? Wann? Wo? Wie? Warum?) eine gute Hilfe zur inhaltlichen Erschließung. 

Der Aufbau einer Dramenanalyse ist in drei Schritte gegliedert: Einleitung, Hauptteil und Schluss. Jedem Analyseteil fallen unterschiedliche Inhalte zu.

Die Dramenanalyse – die Einleitung

Die Einleitung der Dramenanalyse beinhaltet die folgenden Punkte:

  • Titel
  • Autorin oder Autor des Dramas
  • Erscheinungsjahr bzw. Datum der Uraufführung
  • Ggf. Informationen zur Dramenform und zum historischen Hintergrund
  • Thema der zu analysierenden Dramenszene

Fasse diese Informationen in einem Einleitungssatz zusammen. Falls die Aufgabenstellung es verlangt, formuliere eine Deutungshypothese, die du durch deine Analyse bestätigst oder widerlegst. 

Anschließend ordnest du die Szene in den Kontext des Dramas ein (Akt, Szene, Aufzug) und erläuterst, wie sich die Szene inhaltlich in das Stück einfügt (Was ist zuvor geschehen?).

Die Dramenanalyse – der Hauptteil

Der Hauptteil besteht im Wesentlichen aus der Wiedergabe des Inhalts und der eigentlichen Analyse der Szene.

Gib zunächst den Inhalt der Szene kurz und sachlich im Präsens wieder. Für die Inhaltsangabe kannst du bereits einige der W-Fragen beantworten:

  • Wo, wann und aus welchem Anlass heraus findet die Handlung statt?
  • Wer ist beteiligt?
  • Worüber wird gesprochen?

Szenen werden in der Regel vor dem Hintergrund unterschiedlicher Fragestellungen analysiert. Der Analyseschwerpunkt geht aus der Aufgabenstellung hervor. Neben dem Schwerpunkt gehören die Figurenanalyse, die Analyse der Sprache und die Analyse der Sekundärtexte stets zur Dramenanalyse. 

Folgende Fragen sollten im Verlauf deiner Analyse unter anderem beantwortet werden:

  • Welche Beziehungen der Figuren gehen aus den Gesprächen hervor? 
  • Welche Sprachstrategien werden eingesetzt?
  • Welche sprachlichen Mittel werden verwendet und warum?
  • Welche Bedeutung haben die Sekundärtexte (z. B. Regieanweisungen)?

Die Tabelle veranschaulicht die einzelnen Bestandteile der Analyse:

Die Figurenanalyse Analyse der Sprache
Aussehen der Figuren Dialog/Monolog
Verhalten und Motive Redeanteile der Figuren im Dialog
Charaktereigenschaften Sprachstil (Alltagssprache/Fachsprache/Dialekt)
Beziehungen der Figuren zueinander Besonderheiten im Satzbau
Haupt-/Nebenfiguren Rhetorische Stilmittel (z. B. Metaphern, Ironie, Vergleiche, Leitmotive) und ihre Wirkung

Die Analyse der Sekundärtexte kann dir bei der Figurenanalyse helfen, da vor allem die Regieanweisungen wichtige Informationen über die Mimik und Gestik der Figuren enthalten. Untersuche, wie die Figuren beispielsweise die Szenerie betreten und wie sie sich im Raum bewegen. Dies sind aussagekräftige Hinweise auf das Verhalten der Figuren.

Die Dramenanalyse – der Schluss

Der Schluss der Szenenanalyse dient dazu, die Analyse abzurunden und ein Fazit zu ziehen. Dazu fasst du die wichtigsten Ergebnisse deiner Analyse kurz zusammen. Anschließend bewertest du deine Analyseergebnisse mit Bezug auf die Fragestellung aus der Aufgabe. Anhand deiner Ergebnisse arbeitest du als Nächstes die Bedeutung der Szene für den Gesamtzusammenhang des Dramas heraus. 

Zum Schluss kannst du einen Ausblick auf den weiteren Verlauf des Dramas geben und aufzeigen, was im Anschluss an die analysierte Szene geschieht. Solltest du in der Einleitung eine Deutungshypothese aufgestellt haben, gilt es, diese nun anhand deiner Analyseergebnisse zu bestätigen oder zu widerlegen. 

Die folgenden Formulierungshilfen können dir beim Verfassen des Schlussteils der Dramenanalyse dienen: 

  • Zusammenfassend lässt sich sagen, dass …
  • Auf Grundlage der vorangegangenen Analyse ziehe ich das Fazit, dass …
  • Der Hauptaspekt der Szene ist …
  • Wie in der Analyse gezeigt werden konnte, …
  • Für den weiteren Handlungsverlauf ist die vorliegende Szene insofern wichtig, als dass …

Häufig gestellte Fragen zum Thema Dramenanalyse

In einer Dramenanalyse werden einzelne Elemente des Dramas (Form und Inhalt) untersucht und miteinander in Beziehung gebracht.

Eine Dramenanalyse ist in drei Schritte unterteilt: Einleitung, Hauptteil und Schluss. In der Einleitung werden die Lesenden über den Titel, die Autorin oder den Autoren, das Erscheinungsdatum bzw. Datum der Uraufführung und über das Thema informiert und die Szene wird in den Handlungsverlauf eingeordnet. Im Hauptteil gilt es, die Figuren, die Sprache und die Regieanweisungen zu analysieren und miteinander in Beziehung zu setzen. Im Schlussteil wird ein Fazit auf Grundlage der Analyseergebnisse gezogen.

Wie auch andere Analysen besteht die Dramenanalyse aus Einleitung, Hauptteil und Schluss.

Der Schlussteil der Dramenanalyse dient der Zusammenfassung der Analyseergebnisse. Außerdem wird die Szene bewertet und ihre Bedeutsamkeit für den Gesamtzusammenhang herausgestellt. Gegebenenfalls wird die in der Einleitung angeführte Deutungshypothese bestätigt oder widerlegt und ein Ausblick auf das weitere Geschehen gegeben.

In der Regel geht aus der Aufgabenstellung bereits ein Analyseschwerpunkt hervor, der im Zentrum der Untersuchung stehen soll. Darüber hinaus werden stets die Figuren, die Sprache und die Sekundärtexte analysiert.

Eine Dramenanalyse wird im Präsens verfasst.

Die Dramenanalyse erfolgt in der Regel vor dem Hintergrund einer Fragestellung, die aus der Aufgabenstellung hervorgeht. Daneben werden immer auch die Figuren, die Sprache und die Sekundärtexte untersucht.

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