Einen Brief auf Deutsch schreiben – Aufbau und Beispiele
Erfahre, wie man zwischen offiziellen und persönlichen Briefen unterscheidet, den Aufbau mit Briefkopf, Betreffzeile und Anrede versteht und den Inhalt sachlich und präzise formuliert. Möchtest du mehr über Briefeschreiben lernen?
Inhaltsverzeichnis zum Thema Wie schreibt man einen Brief?
Das Quiz zum Thema: Wie schreibt man einen Brief?
Was ist der Aufbau eines formellen Briefs?
Frage 1 von 5
Welche Anrede wird in der Regel in einem formellen Brief verwendet?
Frage 2 von 5
Was wird beim Schreiben eines persönlichen Briefs häufig betont?
Frage 3 von 5
Wie wird der Textteil eines formellen Briefs in der Regel gestaltet?
Frage 4 von 5
Wie wird der Absender im Briefkopf dargestellt?
Frage 5 von 5
Wie willst du heute lernen?
Bildergalerie zum Thema Wie schreibt man einen Brief?
Einen Brief auf Deutsch schreiben – einfach erklärt
Einen persönlichen Brief richtig zu schreiben, lernt man bereits in der Grundschule (3./4. Klasse). Persönliche Briefe verfasst man an Freundinnen und Freunde sowie Familienmitglieder, also an Menschen, die man persönlich kennt.
- Der Aufbau eines persönlichen Briefs ist meist einfach gehalten.
- Die Sprache ist persönlich und oftmals umgangssprachlich.
In der weiterführenden Schule vertieft man die Regeln zum Briefeschreiben und übt vor allem das korrekte Schreiben formaler Briefe mithilfe von Vorlagen. Formale Briefe, auch formelle oder offizielle Briefe genannt, sind Schreiben an Empfängerinnen und Empfänger, die man wenig oder nicht persönlich kennt. Diese Art von Brief wird beispielsweise als Leserbrief, Bewerbungsanschreiben, Beschwerdebrief oder Amtsbrief formuliert.
- Der Aufbau eines formellen Briefs folgt einer besonderen Struktur.
- Die Sprache ist formell und orientiert sich an einem gehobenen Stil.
Einen formellen Brief schreiben – Aufbau und Merkmale
Ein formeller Brief folgt einem bestimmten Aufbau. Er besteht aus:
- Briefkopf,
- Betreffzeile,
- Anrede,
- Brieftext und
- Grußformel.
Elemente eines formellen Briefs – Briefkopf
Ein formeller Brief beginnt mit einem Briefkopf, der sowohl die eigene Adresse als auch die Adresse des Empfangenden aufzeigt.
Eigene Adresse:
- In die rechte obere Ecke wird der Ort, wo die oder der Schreibende lebt, sowie das aktuelle Datum im Brief geschrieben.
- Links davon, in der gleichen Zeile, wird der Name der Absenderin oder des Absenders eingetragen.
- Direkt darunter folgen Angaben zu Straße und Hausnummer sowie in der darauffolgenden Zeile die Postleitzahl und der Wohnort der oder des Absendenden.
- Unterhalb der Adresse werden beim Schreiben des Briefs die Telefonnummer und die E-Mail-Adresse des Absendenden eingefügt.
Adresse der Empfängerin/des Empfängers:
- Nach einer Leerzeile werden die Daten des Empfangenden in der gleichen Struktur wie beim Absendenden aufgelistet.
- Meist wird vor dem Namen noch eingetragen, bei welcher Institution oder Firma die oder der Empfangende tätig ist.
- Die letzten beiden Zeilen mit der Telefonnummer und der E-Mail-Adresse werden in der Regel weggelassen.
Elemente eines formellen Briefs – Betreffzeile und Anrede
Zwischen der Anschrift der oder des Empfangenden, der Betreffzeile und der Anrede werden beim Briefschreiben Absätze eingefügt.
Anhand der Betreffzeile wird die Empfängerin oder der Empfänger über den Inhalt des Briefs in Kurzform informiert. Generell wird kein Satz, sondern eher eine Wortverbindung eingefügt.
Mithilfe der Anrede wird der Textteil eingeleitet und man grüßt damit die oder den Empfangenden.
- Richtet sich das Schreiben bzw. der Brief an eine unbekannte Person bzw. mehrere unbekannte Personen, nutzt man im Deutschen in der Regel die Anredeformel Sehr geehrte Damen und Herren …
- Ist der Name bekannt, kann man ebenfalls mit Sehr geehrte … einsteigen und den Namen mit dem Begleitwort Herr oder Frau einfügen.
- Nach der Anredeformel folgt beim Briefeschreiben ein Komma und in der nächsten Zeile beginnt der Textteil des Briefs. Im Deutschen beginnt der Brieftext nach der Anrede nicht groß, außer es folgt ein Nomen oder ein Höflichkeitspronomen.
Elemente eines formellen Briefs – Textteil und Grußformel
Nach der Anrede wird der Textteil des Briefs mit einer Einleitung begonnen, in der das Anliegen bzw. das Thema des Briefs kurz dargestellt wird.
Das folgende Beispiel zeigt die Einleitung eines Briefs zur Vorstellung einer Projektidee:
Sehr geehrte Frau Richter,
mit diesem Schreiben möchte ich Ihnen ein Projekt vorstellen, das mir sehr am Herzen liegt. …
Anschließend wird das Anliegen des formellen Briefs dargestellt. Dabei wird versucht, sachlich, klar und genau zu formulieren. Man verzichtet auf Wiederholungen und besondere Ausschmückungen.
Förmliche Briefe werden in der Regel in der Sie-Form gestaltet. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Pronomen (z. B. Sie, Ihnen, Ihr) stets großgeschrieben werden. Am Ende des Briefeschreibens kann man das Anliegen noch einmal aufgreifen und einen konkreten Wunsch oder eine Bitte formulieren.
Der Brieftext wird mit einer Grußformel beendet. Zwei häufig verwendete Formulierungen sind Mit freundlichen Grüßen … oder Viele Grüße ... Nach dieser Grußformel im Brief folgt kein Komma und kein anderes Satzzeichen. In der Zeile danach wird die Unterschrift der oder des Schreibenden platziert.
Die Bestandteile einer förmlichen E-Mail unterscheiden sich etwas vom förmlichen Brief:
- Der Briefkopf fällt weg. Stattdessen wird die Empfänger-E-Mail-Adresse eingegeben.
- Der Betreff verfügt in der E-Mail über ein eigenes Feld zum Eintragen.
- Im Hauptfeld der E-Mail werden die Anrede, der Brieftext und die Grußformel wie beim förmlichen Brief eingesetzt.
- Nur auf die handschriftliche Unterschrift wie beim Briefeschreiben wird verzichtet.
Einen persönlichen Brief schreiben – Aufbau und Merkmale
Die Vorlage in der folgenden Abbildung zeigt, wie man einen persönlichen Brief schreiben kann.
Ein persönlicher Brief wird folgendermaßen umgesetzt:
- Links oben wird Ort und Datum der Absenderin oder des Absenders im Brief eingesetzt, auf die Daten der Empfängerin oder des Empfängers wird komplett verzichtet.
- Auch ein Betreff wird beim persönlichen Brief nicht angegeben.
- Die Anredeformel wird persönlicher gestaltet als im formellen Brief, beispielsweise mit Liebe … oder Lieber …
- Daran schließt sich der Brieftext an, der nach der Anredeform ebenfalls klein fortgesetzt wird. Inhaltlich sind den Ideen zum Briefeschreiben keine Grenzen gesetzt. Man kann den Großeltern von Abenteuern erzählen oder einer Freundin bzw. einem Freund ein Geheimnis anvertrauen.
- Sprachlich unterscheidet sich der persönliche Brief meist deutlich vom formellen Brief. Hier wird in der Regel die Du-Form eingesetzt und die Wortwahl ist meist freier und ungezwungener. Die Du-Form kann man übrigens groß- oder kleinschreiben.
- Schreibt man den Brief als Antwort, kann man Bezug auf den Ursprungsbrief nehmen.
- Die Grußformel am Ende des persönlichen Briefs kann lauten: Liebe Grüße …, Viele Grüße … oder Bis bald …
Förmlicher Brief | Persönlicher Brief | |
---|---|---|
Briefkopf | – Ort und Datum – Absender- und Empfängerdaten |
– Nur Ort und Datum |
Betreffzeile | – Ja | – Nein |
Anrede | – Förmlich – z. B. Sehr geehrte Damen und Herren … |
– Persönlich – z. B. Liebe … |
Textteil | – Sachlich, präzise – Sie-Form |
– Umgangssprachlich – Du-Form |
Grußformel | – Förmlich – z. B. Mit freundlichen Grüßen |
– Persönlich – z. B. Bis bald |
Einen Briefumschlag richtig beschriften
Egal ob ein förmlicher oder persönlicher Brief verfasst wird, das Schreiben der Adresse auf den Briefumschlag folgt dem gleichen Format:
- Rechts unten wird der Name und die Adresse der Empfängerin oder des Empfängers geschrieben.
- Links oben steht in der Regel der Name und die Adresse der Briefabsenderin oder des Briefabsenders.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Wie schreibt man einen Brief?
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