Die Konjugation von Verben – Definition, Erklärung und Beispiele

Lerne, wie Verben im Deutschen konjugiert werden, um sie an Personen, Zeiten und Modi anzupassen. Starke, schwache und Mischverben werden unterschieden. Interessiert? Entdecke die verschiedenen Verbkategorien und lerne, wie du Verben richtig anwendest!

Inhaltsverzeichnis zum Thema Konjugation

Das Quiz zum Thema: Konjugation

Was ist ein konjugiertes Verb?

Frage 1 von 5

Was bedeutet konjugieren?

Frage 2 von 5

Was ist ein Beispiel für eine Konjugation?

Frage 3 von 5

Welche Verben kann man nicht konjugieren?

Frage 4 von 5

Sind beugen und konjugieren das Gleiche?

Frage 5 von 5

Konjugation im Überblick

  • In der deutschen Grammatik wird zwischen Konjugation und Deklination unterschieden.
  • Beim Deklinieren geht es im Unterschied zum Konjugieren um die Beugung von Artikeln, Adjektiven, Nomen und Pronomen.
  • Unter Konjugation versteht man dagegen die Veränderung von Verben. Das Konjugieren erfolgt nach bestimmten Regeln.
  • Es wird zwischen starken und schwachen Verben unterschieden. Starke Verben weisen bei der Konjugation eine Änderung im Stammvokal auf, während schwache Verben immer regelmäßig gebildet werden.
  • Darüber hinaus gibt es Mischverben, die Merkmale von schwachen und starken Verben besitzen.
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Konjugation im Deutschen – einfach erklärt

Bei der grammatikalischen Konjugation geht es um die Beugung von Verben. Damit Verben in einem Satz verwendet werden können, muss häufig die Grundform (der Infinitiv) des Verbs verändert werden.

An konjugierten bzw. nicht konjugierten Verben lassen sich verschiedene Informationen ablesen:

  • die finiten oder infiniten Verbformen (finit = konjugiert, infinit = nicht konjugiert)
  • die Personalform (Person und Anzahl, die durch die finite Form angegeben wird)
  • die Zeitform (z. B. Präsens, Präteritum oder Perfekt)
  • die Aussageform bzw. der Modus (Indikativ, Imperativ oder Konjunktiv)

Die finiten oder konjugierten Verbformen enthalten daher immer Informationen über die handelnden Personen und ihre Anzahl sowie über die Zeitform und den Modus, in dem der jeweilige Satz steht. Das folgende Beispiel zeigt, worauf es beim Konjugieren ankommt:

Die Kinder spielen im Garten.

→ Die konjugierte Verbform spielen sieht in diesem Satz wie der Infinitiv aus.
→ Ein Blick auf das Subjekt des Satzes (die Kinder) sowie die Endung –en des Verbs verrät, dass es sich um die 3. Person Plural handelt.
→ Die Zeitform ist das Präsens und die Aussageform ist der Indikativ.

Zu den infiniten oder nicht konjugierten Verbformen zählen Infinitive und Partizipien. Der Infinitiv, also die Grundform, aus dem Beispiel heißt spielen. Das Partizip I, auch Partizip Präsens genannt, lautet spielend und das Partizip II oder Partizip Perfekt gespielt.

Verben anhand von Merkmalsklassen konjugieren

Bei der Konjugation passen sich Verben an fünf verschiedene Merkmalsklassen an:

Person erste, zweite oder dritte Person
Numerus Einzahl (Singular) oder Mehrzahl (Plural)
Tempus Präsens, Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt, Futur I, Futur II
Modus Indikativ, Imperativ, Konjunktiv I oder Konjunktiv II
Genus Verbi Aktiv oder Passiv

Die folgenden Sätze enthalten Konjugationsbeispiele und ihre Einordnung nach den eben vorgestellten Merkmalsklassen.

  • Ich koche eine Suppe.

erste Person Singular Präsens Indikativ Aktiv von kochen

  • Die Suppe wurde gekocht.

dritte Person Singular Präteritum Indikativ Passiv von kochen

  • Ihr werdet in den Urlaub fahren.

zweite Person Plural Futur I Indikativ Aktiv von fahren

Starke und schwache Verben konjugieren

Im Deutschen gibt es starke und schwache Verben. Zusätzlich wird auch noch zwischen einer regelmäßigen und unregelmäßigen Bildung der Verben unterschieden.

  • Starke Verben werden als unregelmäßig bezeichnet, da sich ihr Stammvokal ändert. Diese Verben bilden ihr Partizip II in der Regel mit der Endung –en.
  • Schwache Verben sind immer regelmäßig, das heißt, ihr Stammvokal ändert sich nicht. Darüber hinaus bilden sie ihr Partizip II mit der Endung -(e)t.

Zudem fallen auch noch sogenannte Mischverben in die Kategorie der unregelmäßigen Verben. Diese weisen sowohl Eigenschaften der starken als auch der schwachen Verben auf, wie die folgende Abbildung zeigt.

Starke und schwache Verben sowie Mischverben

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Daneben gibt es auch noch Verben, wie beispielsweise sein, die völlig unregelmäßig sind und sich kaum einer der genannten Kategorien zuordnen lassen. 

Um nachvollziehen zu können, was die einzelnen Verbkategorien ausmacht, enthalten die folgenden Konjugationstabellen einige Beispiele.

Schwache Konjugation am Beispiel machen

Das schwache Verb machen lässt sich im Indikativ wie folgt konjugieren:

Präsens Präteritum
ich mache
du machst
er/sie/es macht
wir machen
ihr macht
sie machen
ich machte
du machtest
er/sie/es machte
wir machten
ihr machtet
sie machten
Perfekt Plusquamperfekt
ich habe gemacht
du hast gemacht
er/sie/es hat gemacht
wir haben gemacht
ihr habt gemacht
sie haben gemacht
ich hatte gemacht
du hattest gemacht
er/sie/es hatte gemacht
wir hatten gemacht
ihr hattet gemacht
sie hatten gemacht
Futur I Futur II
ich werde machen
du wirst machen
er/sie/es wird machen
wir werden machen
ihr werdet machen
sie werden machen
ich werde gemacht haben
du wirst gemacht haben
er/sie/es wird gemacht haben
wir werden gemacht haben
ihr werdet gemacht haben
sie werden gemacht haben

Starke Konjugation am Beispiel von beginnen

Das starke Verb beginnen lässt sich im Indikativ wie folgt konjugieren:

Präsens Präteritum
ich beginne
du beginnst
er/sie/es beginnt
wir beginnen
ihr beginnt
sie beginnen
ich begann
du begannst
er/sie/es begann
wir begannen
ihr begannt
sie begannen
Perfekt Plusquamperfekt
ich habe begonnen
du hast begonnen
er/sie/es hat begonnen
wir haben begonnen
ihr habt begonnen
sie haben begonnen
ich hatte begonnen
du hattest begonnen
er/sie/es hatte begonnen
wir hatten begonnen
ihr hattet begonnen
sie hatten begonnen
Futur I Futur II
ich werde beginnen
du wirst beginnen
er/sie/es wird beginnen
wir werden beginnen
ihr werdet beginnen
sie werden beginnen
ich werde begonnen haben
du wirst begonnen haben
er/sie/es wird begonnen haben
wir werden begonnen haben
ihr werdet begonnen haben
sie werden begonnen haben

Gemischte Konjugation am Beispiel brennen

Bei brennen handelt es sich um ein sogenanntes Mischverb. So wird es im Indikativ konjugiert:

Präsens Präteritum
ich brenne
du brennst
er/sie/es brennt
wir brennen
ihr brennt
sie brennen
ich brannte
du branntest
er/sie/es brannte
wir brannten
ihr branntet
sie brannten
Perfekt Plusquamperfekt
ich habe gebrannt
du hast gebrannt
er/sie/es hat gebrannt
wir haben gebrannt
ihr habt gebrannt
sie haben gebrannt
ich hatte gebrannt
du hattest gebrannt
er/sie/es hatte gebrannt
wir hatten gebrannt
ihr hattet gebrannt
sie hatten gebrannt
Futur I Futur II
ich werde brennen
du wirst brennen
er/sie/es wird brennen
wir werden brennen
ihr werdet brennen
sie werden brennen
ich werde gebrannt haben
du wirst gebrannt haben
er/sie/es wird gebrannt haben
wir werden gebrannt haben
ihr werdet gebrannt haben
sie werden gebrannt haben

Unregelmäßige Konjugation am Beispiel sein

Das unregelmäßige Verb sein lässt sich im Indikativ wie folgt konjugieren:

Präsens Präteritum
ich bin
du bist
er/sie/es ist
wir sind
ihr seid
sie sind
ich war
du warst
er/sie/es war
wir waren
ihr wart
sie waren
Perfekt Plusquamperfekt
ich bin gewesen
du bist gewesen
er/sie/es ist gewesen
wir sind gewesen
ihr seid gewesen
sie sind gewesen
ich war gewesen
du warst gewesen
er/sie/es war gewesen
wir waren gewesen
ihr wart gewesen
sie waren gewesen
Futur I Futur II
ich werde sein
du wirst sein
er/sie/es wird sein
wir werden sein
ihr werdet sein
sie werden sein
ich werde gewesen sein
du wirst gewesen sein
er/sie/es wird gewesen sein
wir werden gewesen sein
ihr werdet gewesen sein
sie werden gewesen sein

Häufig gestellte Fragen zum Thema Konjugation

Ein konjugiertes Verb ist eine Verbform, die an das Subjekt im Satz angepasst ist. Beispiel: Ihr wollt in den Urlaub fahren. In diesem Satz ist wollt das konjugierte Verb.

Beim Konjugieren wird ein Verb in seiner Form verändert.

Konjugieren heißt, ein Verb zu beugen. Durch die Konjugation wird das Verb an das Subjekt eines Satzes angeglichen.

Das unregelmäßige Verb werden lässt sich im Präsens zum Beispiel so konjugieren: ich werde, du wirst, er wird, wir werden, ihr werdet, sie werden. Weitere Beispiele für die einzelnen Verbkategorien findest du oben im Text.

Alle Verben lassen sich konjugieren. Es gibt zu jedem Verb aber auch infinite Formen, die nicht konjugiert werden. Dazu zählen der Infinitiv und die Partizipien.

Ja, wobei der Ausdruck konjugieren etwas konkreter den Verben zuzuordnen ist.

Bei der Konjugation passt sich ein Verb verschiedenen Kriterien oder Merkmalsklassen an.

Die Konjugation ist die Veränderung eines Verbs. Dabei passt sich dieses Verb an die fünf Merkmalsklassen Person, Numerus, Tempus, Modus und Genus Verbi an.

Unregelmäßige Verben haben ganz eigene Konjugationsmuster. Ein solches Verb ist zum Beispiel sein.

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