Wörter mit -keit, -heit, -ung und -nis am Ende – für die Grundschule erklärt
Wörter mit -keit, -heit, -ung und -nis sind wichtige Nomen-Endungen im Deutschen. Sie bilden abstrakte Begriffe und können aus Verben oder Adjektiven entstehen. Lerne, wie man sie erkennt und welche Regeln gelten.
Inhaltsverzeichnis zum Thema Wörter mit -keit, -heit, -ung und -nis am Ende
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Nomen im Deutschen mit Nachsilben bilden
Bestimmt hast du in der Grundschule schon von Wörtern mit -keit, -heit, -ung und -nis am Ende gehört. Diese Wörter gehören zu der Wortart Nomen bzw. Substantiv (Hauptwort) und werden immer großgeschrieben. Außerdem werden sie häufig mit einem Artikel oder einem Adjektiv (Wiewort) im Satz verwendet. Allerdings kommt es auch vor, dass diese zusätzlichen Wortarten nicht beim Nomen stehen. Dann kannst du darauf achten, wie das Nomen zusammengesetzt ist.
An den Wortteilen -keit, -heit, -ung und -nis am Ende der Nomen kannst du diese Wortart leicht erkennen. Solche Wortteile werden auch Endungen oder Nachsilben genannt. Die Endungen können sich mit anderen Wortarten verbinden, um daraus Nomen zu bilden. Diesen Vorgang nennen wir Nominalisierung oder Substantivierung.
Das Beispiel auf der Abbildung zeigt, wie aus dem Verb wandern das Nomen Wanderung entstanden ist. Wenn du aus einem Verb ein Nomen machen möchtest, streichst du die Endung -(e)n der Grundform, also des Infinitivs. Auf diese Weise erhältst du den Wortstamm und hängst die passende Endung an.
Infinitiv (Grundform) des Verbs | Wortstamm | Wortstamm + Endung = Nominalisierung |
---|---|---|
schreiben | schreib- | die Schreibung |
impfen | impf- | die Impfung |
ergeben | ergeb- | das Ergebnis |
hindern | hinder- | das Hindernis |
Bestimmt ist dir aufgefallen, dass in dieser Tabelle nur die Endungen -ung und -nis stehen. Das liegt daran, dass nur diese beiden Nachsilben dafür gebraucht werden, um aus Verben Nomen zu bilden. Die Endungen -keit und -heit können sich nur mit Adjektiven verbinden.
Adjektiv | Adjektiv + Endung | Nominalisierung |
---|---|---|
heiter | heiter + –keit | die Heiterkeit |
einsam | einsam + –keit | die Einsamkeit |
freundlich | freundlich + –keit | die Freundlichkeit |
krank | krank + –heit | die Krankheit |
gesund | gesund + –heit | die Gesundheit |
frei | frei + –heit | die Freiheit |
finster | finster + –nis | die Finsternis |
wild | wild + –nis | die Wildnis |
geheim | geheim + –nis | das Geheimnis |
Die Endung –nis ist besonders, da sie sich sowohl mit Adjektiven als auch mit Verben verknüpfen lässt. Der Plural der Nomen auf –nis wird mit der Endung –nisse gebildet, z. B. die Geheimnisse.
Regeln zu den Wörtern mit -keit, -heit, -ung und -nis am Ende
Zu den Nomen auf -keit, -heit, -ung und -nis kannst du dir folgende Regeln merken:
- Nomen mit den Endungen -keit, -heit, -ung und -nis sind oft abstrakt. Das bedeutet, dass sie Dinge, Gefühle oder Vorstellungen bezeichnen, die man nicht wie Objekte anfassen kann:
→ z. B. die Fröhlichkeit, die Freiheit, die Erkältung und das Geheimnis
- Mit den Endungen -keit, -heit, -ung und -nis lassen sich Nomen aus Verben oder Adjektiven bilden. Dies wird Nominalisierung genannt.
→ z. B. finster– die Finsternis
- Die Endung -ung kann nur nach Verben eingesetzt werden, während -keit und –heit nur nach Adjektiven stehen:
→ z. B. heizen – die Heizung; empfindlich – die Empfindlichkeit; klug – die Klugheit
- Die Endung -nis ist besonders, da sie sich sowohl mit Verben als auch mit Adjektiven verbinden lässt.
→ z. B. verzeichnen – das Verzeichnis; düster – die Düsternis
- Die Nomen auf -keit, -heit und -ung sind immer weiblich, wohingegen die Endung -nis weibliche und sächliche Nomen abschließen kann.
→ z. B. die Heiterkeit, die Blindheit, die Erholung, die Besorgnis
→ aber: das Ergebnis
Quiz zu den Wörtern mit -keit, -heit, -ung und -nis am Ende
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