Satzglieder – Definition, Arten und Funktion

Erfahre, wie Satzglieder die Grundlage eines jeden Satzes bilden und welche wichtigen Satzbausteine wie Prädikat und Subjekt essentiell sind. Mehr zur Erklärung, Umstellprobe und Arten der Satzglieder findest du im folgenden Text!

Inhaltsverzeichnis zum Thema Satzglieder

Satzglieder im Überblick

  • Man begegnet den Satzgliedern in den Fächern Deutsch und weiteren Sprachen wie Englisch und Französisch: Sie sind die Bausteine, aus denen Sätze dem Verständnis der Grammatik nach aufgebaut sind.
  • Satzglieder bestehen aus einzelnen oder mehreren Wörtern und übernehmen in einem Satz bestimmte Funktionen.
  • Die Umstellprobe kann dabei helfen, herauszufinden, wie viele Satzglieder in einem Satz enthalten sind. Mithilfe der Frageprobe lassen sich die Satzglieder genau bestimmen.

  • Die beiden wichtigsten Satzbausteine des Deutschen sind das Prädikat (Frageprobe: Was tut jemand? Was geschieht?) und das Subjekt (Frageprobe: Wer oder was?).

  • Weitere Satzglieder sind das Prädikativ, das Objekt sowie die adverbiale Bestimmung. Das Attribut ist nur Teil eines Satzgliedes und damit kein eigenständiger Satzbaustein.

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SatzgliederErklärung

Satzglieder sind Bausteine, aus denen ein Satz besteht. Die Satzglieder sind dabei einzelne oder mehrere Wörter, die innerhalb des Satzes eine bestimmte Funktion übernehmen. Das Deutsche kennt verschiedene Satzbausteine (auch Satzteile genannt), zum Beispiel die Satzglieder Prädikat und Subjekt

Beachten sollte man den Unterschied zwischen Satzgliedern und Wortarten: Einzelne Wörter können auch nach ihrer Wortart bestimmt werden. So ist das Adjektiv zum Beispiel dem Verständnis der Grammatik nach kein Satzglied, sondern eine Wortart.

Satzglieder erkennen – die Umstellprobe

Um herauszufinden, aus wie vielen Satzgliedern ein Satz besteht, kann die Umstellprobe zu Hilfe genommen werden. Dazu wird ein beliebiger Satz so umgestellt, dass er grammatisch gesehen immer noch korrekt ist. Alle Wörter, die dabei als Wortgruppe zusammenbleiben, bilden jeweils ein Satzglied. Wörter, die gemeinsam ein Satzglied bilden, lassen sich also nicht trennen

Die Umstellprobe an einem Beispielsatz:

  • Heute besuche ich mit meiner liebsten Tante eine Zirkusshow.
  • Eine Zirkusshow besuche ich heute mit meiner liebsten Tante
  • Mit meiner liebsten Tante besuche ich heute eine Zirkusshow

Entsprechend den Wörtern, die in jeder Version des Satzes zusammen stehen bleiben, zeigt sich hier ein Beispielsatz mit fünf Satzgliedern (heute; besuche; ich; mit meiner liebsten Tante; eine Zirkusshow). Abgesehen vom Prädikativ enthält der Beispielsatz alle möglichen Satzglieder, also Prädikat, Subjekt, Objekt sowie eine adverbiale Bestimmung der Zeit sowie eine adverbiale Bestimmung der Art und Weise.

Übersicht über alle Satzglieder mit Beispielsätzen

Im Folgenden werden die einzelnen Satzglieder vorgestellt und anhand von Beispielsätzen erläutert.

Das Prädikat

Den Kern eines jeden Satzes bildet das Prädikat, denn ohne Prädikat gibt es keinen Satz. Prädikate werden durch Verben gebildet und können einteilig oder mehrteilig sein. Das Satzglied Prädikat erfragt man mit Was tut jemand? oder Was geschieht?

  • Es regnet
  • Der Zirkus hat seine Tore geöffnet.

Das Subjekt

Das Satzglied, das angibt, wer oder was handelt, heißt Subjekt. Das Subjekt kann ein Substantiv, eine Wortgruppe mit Substantiv oder ein Pronomen sein und steht immer im Nominativ (1. Fall). Das Subjekt kann mithilfe der Frage Wer oder was? ermittelt werden. 

  • Stolz läuft der Löwe im Käfig auf und ab. 
  • Die Dompteurin bereitet sich auf ihren Auftritt vor.

Das Prädikativ

Die Verben sein, werden, bleiben, heißen und wirken verlangen neben einem Subjekt ein weiteres abhängiges Satzglied: das Prädikativ. Dieses ergänzt das Prädikat und bezieht sich zugleich auf das Subjekt des Satzes:

  • Scarlett ist Seiltänzerin.

Das Objekt

Sätze können durch Satzglieder wie Objekte erweitert werden. Hierbei können verschiedene Arten von Objekten unterschieden werden.

Objektart Beschreibung Beispiel
Akkusativobjekt Es steht im Akkusativ (4. Fall) und wird mit Wen oder was? erfragt. Der Azubi füttert die Kamele.
Dativobjekt Es steht im Dativ (3. Fall) und wird mit Wem? ermittelt. Eltern kaufen dem Verkäufer das Popcorn ab.
Genitivobjekt Es steht im Genitiv (2. Fall) und wird mit der Frage Wessen? festgestellt.
→ Es wird nur noch selten verwendet, da es nur wenige Verben gibt, die ein Genitivobjekt erfordern.
Die Trapezkünstlerin bedient sich ihres eleganten Ausdrucks.
Präpositionalobjekt Es steht nach Verben, die fest mit einer Präposition verbunden sind (z. B. denken an, warten auf, danken für).
→ Die Präposition ist dementsprechend im Fragewort enthalten.
Die Menschen freuen sich auf die Zirkusshow. (Worauf?)
Die Kinder lachen über den lustigen Clown. (Worüber?)

Adverbiale Bestimmungen

Adverbiale Bestimmungen sind Satzglieder, die zusätzliche Informationen über den Ort, die Zeit, den Grund und die Art und Weise eines Geschehens liefern. Diese Umstandsergänzungen oder adverbialen Bestimmungen lassen sich ebenfalls in verschiedene Arten einteilen und mithilfe von Fragen bestimmen.

Art der adverbialen Bestimmung Beschreibung Beispiel
Temporalbestimmung adverbiale Bestimmung der Zeit
→ Wann? Wie lange? Seit wann?
Wegen des Unwetters stand im Tigerkäfig seit gestern knöchelhoch Wasser.
Lokalbestimmung adverbiale Bestimmung des Ortes
→ Wo? Wohin? Woher?
Wegen des Unwetters stand im Tigerkäfig seit gestern knöchelhoch Wasser.
Kausalbestimmung adverbiale Bestimmung des Grundes
→ Warum? Weshalb?
Wegen des Unwetters stand im Tigerkäfig seit gestern knöchelhoch Wasser.
Modalbestimmung adverbiale Bestimmung der Art und Weise
→ Wie? Auf welche Weise?
Wegen des Unwetters stand im Tigerkäfig seit gestern knöchelhoch Wasser.

Das Attribut

Attribute sind Beifügungen: Sie bestimmen ein Bezugswort, das meist ein Substantiv ist, näher. Damit sind Attribute immer nur Teile eines Satzglieds und keine eigenständigen Satzglieder. Bei der Umstellprobe bleibt das Attribut mit dem Bezugswort verbunden. Auch beim Attribut werden verschiedene Formen unterschieden: 

  • Adjektivattribut, z. B. die waghalsige Feuerkünstlerin
  • präpositionales Attribut, z. B. der Tiger mit dem weißen Fell
  • Genitivattribut, z. B. der brennende Reifen des Dompteurs
  • Apposition, z. B. Frau Krone, die Zirkusdirektorin, begrüßte die Gäste. 
  • Attributsatz, z. B. der Zuschauer, der das goldene Ticket erhielt

Häufig gestellte Fragen zum Thema Satzglieder

Satzglieder sind einzelne Wörter oder Wortgruppen, die in einem Satz eine bestimmte Funktion erfüllen. Deshalb können sie als Satzbausteine betrachtet werden. Wichtig ist es, Satzglieder nicht mit Wortarten zu verwechseln.

Die beiden wichtigsten Satzglieder, die den Kern eines jeden Satzes ausmachen, sind Prädikat und Subjekt, z. B.: Die Sonne scheint. Erweitert werden können Sätze durch zusätzliche Informationen, die andere Satzglieder bereitstellen, z. B.: Die Sonne scheint heute. Das Wort heute ist hier eine adverbiale Bestimmung der Zeit.

Die deutsche Grammatik kennt die Satzglieder Prädikat, Subjekt, Prädikativ, Objekt sowie adverbiale Bestimmung. Das Attribut zählt nicht zu den eigenständigen Satzgliedern.

Die Satzglieder der deutschen Sprache sind Prädikat, Subjekt, Prädikativ, Objekt sowie adverbiale Bestimmung. Das Attribut zählt nicht zu den eigenständigen Satzgliedern, sondern ist immer Teil eines Satzglieds.

Einzelne Wörter sowie Wortgruppen können immer nur im Satzzusammenhang auf ihre Funktion als Satzglied untersucht werden. Das liegt daran, dass sie je nach Satz ein anderes Satzglied mit anderen Wörtern bilden können.

Objekte sind eigenständige Satzglieder, die Sätze erweitern. Es gibt unterschiedliche Arten des Objekts, die jeweils mit einer anderen Frageprobe ermittelt werden können. Das Akkusativobjekt antwortet auf die Frage Wen oder was?, das Dativobjekt auf die Frage Wem?, das Genitivobjekt auf Wessen? und das Präpositionalobjekt auf Fragen wie Worauf? Worüber?.

Es gibt verschiedene Arten von adverbialen Bestimmungen: Adverbiale Bestimmungen der Zeit (z. B. heute, letzte Woche, seit Tagen), des Ortes (z. B. in der Schwimmhalle, auf dem Dach, unter dem Teppich), des Grundes (z. B. wegen des Gewitters) sowie der Art und Weise (z. B. knietief).

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