Das Stilmittel Onomatopoesie – Bedeutung, Wirkung und Beispiele

Erfahre, wie Onomatopoesie, auch bekannt als Lautmalerei, neue Wörter schafft, die natürliche Geräusche imitieren. Unterscheide Wortbildungen, Interjektionen und Umschreibungen und entdecke, wie diese in Literatur und Alltag eingesetzt werden. Dies und vieles mehr findest du im folgenden Text!

Inhaltsverzeichnis zum Thema Onomatopoesie

Onomatopoesie im Überblick

  • Der Begriff Onomatopoesie kommt von den altgriechischen Wörtern ónoma und poiesis. Auf Deutsch wird Onomatopoesie auch als Lautmalerei oder Klangmalerei bezeichnet.

  • Als Stilmittel gehört die Lautmalerei zu den Klangfiguren.
  • Die Funktion der Onomatopoesie besteht in der Bildung neuer Wörter, die durch ihren Klang natürliche Geräusche sprachlich umschreiben bzw. nachahmen.
  • Beispiele für Lautmalerei sind unter anderem Wauwau oder Kuckuck.

Onomatopoesie: Lernvideo

Quelle sofatutor.com

Onomatopoesie – Definition

Die Onomatopoesie zählt zu den Klangfiguren innerhalb der rhetorischen Stilmittel.

Der Begriff Onomatopoesie geht auf die altgriechischen Wörter ónoma für „Name“ und poiesis für „machen“ zurück und bedeutet sinngemäß die „Herstellung eines Namens“. Auf Deutsch wird dieses Phänomen auch als Lautmalerei oder Klangmalerei bezeichnet. Seltener finden sich Beschreibungen als Lautnachahmung oder Klangnachahmung. 

Damit wird die Funktion der Onomatopoesie gut beschrieben, da mit ihrer Hilfe neue Wörter in die Sprache aufgenommen werden, die natürliche Klänge bzw. Geräusche nachahmen. Auf diese Weise wird ein nicht sprachliches Phänomen wie das Bellen eines Hunds in Sprache (der Wauwau) umgewandelt.

Arten der Onomatopoesie

Es lassen sich grundsätzlich drei Arten von Lautmalerei unterscheiden:

Art der Lautmalerei Wortbildungen Interjektionen Umschreibungen
Definition erinnern in ihrem Klang an das Bezeichnete Ausrufe, die keine bestimmte Bedeutung vermitteln, aber Geräusche sehr genau nachahmen beschreiben Klänge, indem sie auf eine bestimmte Sache verweisen
Gegenstand vor allem Naturgeräusche, z. B. Tierlaute (emotionale) Ausrufe, Tierlaute Klänge tauchen nicht direkt auf, sondern werden nur umschrieben
Wortart lassen sich eindeutig einer Wortart zuordnen (z. B. Nomen oder Verb) lassen sich keiner bestimmten Wortart zuordnen sehr häufig Adjektive oder Verben
Beispiele der Kuckuck, der Wauwau, bellen, knistern, schnurren, knacken, quietschen haha, aua, muh, mäh, peng, kikeriki, miau hinausposaunen, trompeten, hölzern

Wirkung und Einsatzmöglichkeiten der Onomatopoesie

Je nach Art der Onomatopoesie variiert auch ihre Bedeutung und Wirkung:

  • Wortbildungen und Interjektionen tragen bereits den Klang in sich.
  • Umschreibungen beschreiben verschiedene Geräusche, damit man sie sich besser vorstellen kann. So können wir beispielsweise ein Geheimnis hinausposaunen oder einen Ton als hölzern beschreiben. 

Eine zentrale Wirkung der Lautmalerei ist neben der Imitation von Klängen die jeweilige Stimmung, die durch die lautmalerischen Wörter (Onomatopoetika) erzeugt wird.

So gibt es vor allem in der Literatur zahlreiche Beispiele für Onomatopoetika. Besonders beliebt ist ihr Einsatz in der Lyrik, hier besonders in Klanggedichten, aber auch in Comics und in Kinderliedern werden sie angewendet. Auch im Alltag hört man häufig lautmalerische Wörter, die beispielsweise dazu eingesetzt werden, etwas kindgerecht zu erklären: Die Kuh macht muh und das Schaf macht mäh!

Übrigens gibt es auch in anderen Ländern onomatopoetische Wörter. So macht der deutsche Hahn Kikeriki, während der französische cocorico und der englische ein cock-a-doodle-doo ertönen lässt. Selbstverständlich klingt ein französischer Hahn nicht wesentlich anders als ein deutscher, aber die Bezeichnungen passen sich hier an die jeweilige Landessprache an.

Beispiele für Onomatopoesie

Beispiele für Lautmalerei (Onomatopoesie)

Die folgende alphabetische Liste enthält viele Beispiele für Onomatopoesie:

  • bäng
  • boom
  • doing
  • donnern
  • gurren
  • kichern
  • klatschen
  • kläffen
  • klirren
  • knurren
  • krachen
  • lispeln
  • miau
  • nachäffen
  • piepsen
  • plärren
  • plätschern
  • puff
  • quietschen
  • rascheln
  • rauschen
  • schnurren
  • summen
  • wuff
  • zack
  • zerzausen
  • zirpen
  • zisch
  • zwitschern

Neben diesen Beispielen zählen noch viele weitere Wörter der deutschen Sprache zu den Onomatopoetika.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Onomatopoesie

Onomatopoesie ist der Fachbegriff für Lautmalerei. Eine Erklärung für Onomatopoesie findest du oben im Text.

Lautmalerei oder Onomatopoesie ist ein rhetorisches Stilmittel. Eine genaue Definition der Lautmalerei findest du oben im Text.

Onomatopoesie setzt sich aus den altgriechischen Wörtern ónoma für „Name“ und poiesis für „machen“ zusammen und bedeutet so viel wie Namenherstellung. Tatsächlich handelt es sich bei onomatopoetischen Wörtern um Wortschöpfungen, die natürliche Klänge sprachlich nachahmen.

Als Stilmittel wird die Onomatopoesie dazu eingesetzt, Klänge und Geräusche sprachlich möglichst genau nachzuahmen. Neben dieser Funktion wird die Lautmalerei auch dazu eingesetzt, bestimmte Stimmungen zu erzeugen.

Onomatopoetische Wörter sind lautmalerische Wörter. Sie werden häufig als Stilmittel in der Literatur eingesetzt, tauchen aber auch im Alltag auf.

Ja, diese beiden Bezeichnungen können synonym verwendet werden.

Lautmalende Wörter beschreiben den Klang eines natürlichen Lauts, wie z. B. das Kläffen oder Bellen eines Hunds.

Leave A Comment