Der Modus des Verbs in der deutschen Grammatik
Inhaltsverzeichnis zum Thema Modi des Verbs
Modus – Definition
Verben können auf unterschiedliche Weise verändert werden. In der Sprachwissenschaft, auch Linguistik genannt, spricht man von fünf Merkmalen eines Verbs (z. B. Modus, Tempus):
Merkmal des Verbs | Erläuterung |
---|---|
Person | Im Deutschen werden drei verschiedene Personen unterschieden: 1., 2. und 3. Person. |
Numerus | Verben kommen im Singular oder Plural vor. |
Tempus | Es gibt sechs verschiedene Zeitformen. |
Genus Verbi | Verben können im Aktiv oder im Passiv stehen. |
Modus | Aussagen zeigen unterschiedliche Absichten an. |
Der Modus eines Verbs zeigt die Aussageweise an. Das Verb kann entweder im Indikativ (Wirklichkeitsform), im Konjunktiv (Möglichkeitsform) oder im Imperativ (Befehlsform) stehen. Den Konjunktiv gibt es in zwei verschiedenen Unterformen: Konjunktiv I und Konjunktiv II.
In der Abbildung ist jeder Modus mit einem Beispiel aufgeführt.

Indikativ – Wirklichkeitsform
Der Indikativ wird eingesetzt, um eine tatsächliche Begebenheit zu beschreiben, deshalb wird der Indikativ auch als Wirklichkeitsform ausgedrückt. Mit dem Indikativ wird etwas Reales, das wirklich und wahr ist, dargestellt.
Von allen drei Modi wird der Indikativ im Deutschen am meisten verwendet. Er steht für Geschehnisse in der Vergangenheit, in der Gegenwart und in der Zukunft. Es gibt den Indikativ also in allen Zeitformen.
Beispiele im Indikativ
- Sie sitzen auf dem Balkon.
- Wir aßen eine leckere Suppe.
- Nächste Woche werde ich nicht am Spiel teilnehmen.
Konjunktiv – Möglichkeitsform
Der Konjunktiv wird als Möglichkeitsform bezeichnet, da damit die indirekte Rede style=“font-weight: 400;“> sowie etwas Ungewisses oder Unwahrscheinliches formuliert werden kann.
Mit dem Konjunktiv I werden in der Regel die wörtliche Rede style=“font-weight: 400;“> oder die Gedanken einer anderen Person wiedergegeben.
- Gebildet wird der Konjunktiv I mit dem Verbstamm der 1. Person Plural im Präsens und einer entsprechenden Konjunktivendung.
- So lautet ein Satz mit dem Konjunktiv I des Verbs tragen: Sie erzählt, er trage eine auffällige Jacke.
Der Konjunktiv II wird verwendet, wenn eine Handlung als nicht real, nicht möglich oder sehr unwahrscheinlich gilt. Neben solchen irrealen Wünschen kann der Konjunktiv II auch für eine Empfehlung oder eine sehr höfliche Bitte eingesetzt werden.
- Der Konjunktiv II wird aus dem Wortstamm der 1. Person Plural im Präteritum und der passenden Konjunktivendung gebildet.
- So lautet der Konjunktiv II des Verbs essen in einem Satz folgendermaßen: Wir äßen etwas Gesundes, wenn es etwas gäbe.
Imperativ – Befehlsform
Auch der Imperativ ist ein Modus des Verbs. Als sogenannte Befehlsform hat der Imperativ die Funktion, eine oder mehrere Personen zu einer Handlung aufzufordern. Dabei wird die entsprechende Person oder Personengruppe direkt angesprochen. Dies kann beispielsweise als Bitte, als Aufforderung, als Warnung oder auch als Befehl an jemand gerichtet werden.
- Der Imperativ kann informell mit der Du- oder Ihr-Form und formell mit der Sie-Form gebildet werden.
- Für die Du-Form wird der Verbstamm der 2. Person Singular im Präsens ohne Endung eingesetzt. So lautet der Imperativ von sprechen: Sprich mit mir!
- Die Ihr-Form nutzt die normale Verbform der 2. Person Plural im Präsens: Sprecht mit mir!
- Die Höflichkeitsform wird mit der 3. Person Singular im Präsens und des Höflichkeitspronoms gebildet: Sprechen Sie mit mir!
Häufig gestellte Fragen zum Thema Modi des Verbs