Die Substantivierung im Deutschen

Substantivierung im Deutschen: Verwandele Adjektive und Verben in Nomen für eine klare Aussage. Entdecke die Regeln und Merkmale für die Umwandlung. Dies und vieles mehr findest du im folgenden Text!

Inhaltsverzeichnis zum Thema Substantivierung

Substantivierung im Überblick

  • Grundsätzlich werden Nomen großgeschrieben und alle anderen Wortarten in der Regel klein. Eine Ausnahme bildet die Substantivierung.
  • Bei der Substantivierung werden beispielsweise Adjektive und Verben als Nomen im Satz verwendet und somit großgeschrieben.
  • Die Begriffe Substantiv und Nomen sind im Deutschen bedeutungsgleich, weshalb die Substantivierung auch häufig als Nominalisierung bezeichnet wird.
  • Eine Substantivierung bzw. Nominalisierung eines Adjektivs wird in einem Satz häufig mit einem Artikel eingefügt: Das Schöne kommt zuerst. Das Adjektiv schön muss man großschreiben, da es substantiviert gebraucht wird.

  • Ein Beispiel für das Großschreiben von Verben bei einer Substantivierung bzw. Nominalisierung ist: Das Basteln und das Malen machen wirklich Spaß.

Substantivierung: Lernvideo

Quelle sofatutor.com

Substantivierung – Erklärung

Regeln zur deutschen Rechtschreibung besagen, dass Substantive (Nomen) groß- und die anderen Wortarten in der Regel kleingeschrieben werden. 

Bei der Substantivierung werden Verben und Adjektive zu Nomen, also zu substantivierten Verben und substantivierten Adjektiven, und werden deshalb großgeschrieben. Man spricht auch von der Nominalisierung von Verben und Adjektiven. 

Die beiden folgenden Beispiele zur Substantivierung zeigen die Großschreibung von Verben und Adjektiven.

  • Beispiel für ein nominalisiertes bzw. substantiviertes Verb: Das Kochen macht heute richtig Spaß.
  • Beispiel für ein nominalisiertes bzw. substantiviertes Adjektiv: Das Schöne an der Schule sind die Ferien.
Gewohnte Nutzung der Wortart Substantivierung/Nominalisierung
Verb: Ich zeichne gerne. Substantiviertes Verb: Das Zeichnen macht mir Spaß.
Adjektiv: Die wertvolle Münze ist schon sehr alt. Substantiviertes Adjektiv: Das Wertvolle an der Münze ist ihr Alter.

Neben nominalisierten Verben und Adjektiven können auch beispielsweise Pronomen (z. B. das Seine), Numerale (z. B. das Zweite), Adverbien (z. B. das Hier und Jetzt) und Präpositionen (z. B. das Auf und Ab) substantiviert bzw. nominalisiert werden. Dies geschieht aber eher selten.

Die Regeln zur Nominalisierung zeigen verschiedene Erkennungsmerkmale auf. Außerdem lässt sich durch Proben, beispielsweise die Artikelprobe oder die Negationsprobe, ermitteln, ob es sich um eine Substantivierung handelt oder nicht.

Substantivierung von Verben

Verben stehen für eine Handlung oder einen Vorgang und werden normalerweise im Satz kleingeschrieben.

  • Ich esse einen riesigen Hamburger. 

Bei der Substantivierung, auch Nominalisierung genannt, ändert sich die Wortart: Aus dem Verb wird ein Nomen und dann wird das ehemalige Verb großgeschrieben

  • Das Essen des Hamburgers ist nicht einfach. 

Nicht immer signalisiert ein Artikel (z. B. der, die, das) die Substantivierung des Verbs. Andere Signalwörter können sein:

  • Präposition mit Artikel (z. B. beim, am, zum): Zum Backen benötigen wir noch Mehl. 
  • Adjektiv: Schnelles Laufen ist nicht so einfach.
  • Pronomen: Ihr Rufen klingt verzweifelt.

Substantivierung von Adjektiven

Adjektive sind sogenannte Wiewörter, die ein Nomen näher beschreiben. Sie werden normalerweise im Satz kleingeschrieben

  • Mir gefällt das schöne T-Shirt.

Bei der Substantivierung ändert sich auch hier die Wortart: Aus dem Adjektiv wird ein Nomen. Jetzt wird das ehemalige Adjektiv großgeschrieben

  • Das Schöne an dem T-Shirt ist die schrille Farbe. 

Auch hier wird die Substantivierung nicht stets durch einen Artikel angezeigt. Andere Signalwörter sind beispielsweise:

  • Mengenangabe: Viel Spannendes gibt es nicht zu berichten. 
  • Präpositionen mit Artikel (z. B. im, aufs, fürs): Im Hellen sieht man mehr. 
  • Pronomen (z. B. diese, jene, deine): Dieses Grün passt perfekt. 

Leicht zu verwechseln ist dabei die Präposition am. Diese signalisiert die zweite Steigerungsform der Adjektive und deutet nicht auf eine Substantivierung hin: Diese Tasche ist am größten.

Proben zur Feststellung der Substantivierung

Verschiedene Signalwörter zeigen die Nominalisierung an.

Substantivierung/Nominalisierung: Signalwörter

Nicht immer wird die Substantivierung durch diese Signalwörter angezeigt. Dann können verschiedene Proben helfen, die Substantivierung festzustellen. 

  • Artikelprobe: Kann vor ein Wort, das normalerweise kleingeschrieben wird, ein Artikel eingesetzt werden, ist es substantiviert (z. B. das Schöne, das Spielen, ein Kommen und Gehen). 
  • Adjektivattributsprobe: Steht vor einem Wort, das in der Regel kleingeschrieben wird, ein Adjektivattribut, liegt eine Substantivierung vor (z. B. lustiges Tanzen, fröhliches Basteln). 
  • Negationsprobe: Kann vor ein Wort, das normalerweise kleingeschrieben wird, die Negation kein gesetzt werden, liegt das Wort in substantivierter Form vor (z. B. kein Trinken, kein Spielen).

Zusammenfassend kann gesagt werden: Steht ein Nomenbegleiter (z. B. Artikel, Adjektiv, Mengenangabe) vor einem Wort oder kann solch einer ergänzt werden, handelt es sich in der Regel um ein Nomen oder eine Nominalisierung bzw. Substantivierung.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Substantivierung

Wird ein Verb im Satz eingesetzt, schreibt man es in der Regel klein. Verben können jedoch auch substantiviert bzw. nominalisiert werden, dann schreibt man sie groß (z. B. das Laufen, lustiges Tanzen).

Das Wort neu ist ein Adjektiv und wird in der Regel kleingeschrieben. In diesem Zusammenhang wird es jedoch großgeschrieben, da es als Nominalisierung eingesetzt wird. Das Signalwort für die Substantivierung ist das Indefinitpronomen etwas.

Adjektive werden grundsätzlich kleingeschrieben. Werden Adjektive nominalisiert im Satz angewendet, schreibt man sie groß: das Schöne, der Beste, etwas Kleines.

Ja, auch Indefinitpronomen können substantiviert werden: das Viele, das Wenige.

Bei substantivierten Verben wurde die Wortart gewechselt. Sie werden dann nicht als Verben im Satz gebraucht, sondern als Nomen, zum Beispiel: Das Rechnen funktioniert heute nicht so gut.

Adjektive kann man auch als Nomen im Satz einsetzen, dann werden sie großgeschrieben (z. B. das Mutige, wenig Tapferes).

Bei einer Nominalisierung werden Wörter, die normalerweise anderen Wortarten angehören, als Nomen im Satz eingesetzt. Es gibt beispielsweise nominalisierte Verben (das Singen) oder Adjektive (das Rot).

In vielen Fällen wird die Substantivierung durch einen Artikel, ein Zahlwort (Numeral) oder ein vorangestelltes Adjektiv signalisiert. Fehlen diese Signalwörter, können verschiedene Proben angewendet werden (z. B. die Artikelprobe).

Die Substantivierung bedeutet, dass die Wortarten nicht in ihrer eigentlichen Funktion im Satz eingesetzt werden. Sie werden umgewandelt und als Substantiv im Satz eingefügt.

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