Satzglieder – Definition, Arten und Funktion
Erfahre, wie Satzglieder die Grundlage eines jeden Satzes bilden und welche wichtigen Satzbausteine wie Prädikat und Subjekt essentiell sind. Mehr zur Erklärung, Umstellprobe und Arten der Satzglieder findest du im folgenden Text!
Inhaltsverzeichnis zum Thema Satzglieder
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Satzglieder – Erklärung
Satzglieder sind Bausteine, aus denen ein Satz besteht. Die Satzglieder sind dabei einzelne oder mehrere Wörter, die innerhalb des Satzes eine bestimmte Funktion übernehmen. Das Deutsche kennt verschiedene Satzbausteine (auch Satzteile genannt), zum Beispiel die Satzglieder Prädikat und Subjekt.
Beachten sollte man den Unterschied zwischen Satzgliedern und Wortarten: Einzelne Wörter können auch nach ihrer Wortart bestimmt werden. So ist das Adjektiv zum Beispiel dem Verständnis der Grammatik nach kein Satzglied, sondern eine Wortart.
Satzglieder erkennen – die Umstellprobe
Um herauszufinden, aus wie vielen Satzgliedern ein Satz besteht, kann die Umstellprobe zu Hilfe genommen werden. Dazu wird ein beliebiger Satz so umgestellt, dass er grammatisch gesehen immer noch korrekt ist. Alle Wörter, die dabei als Wortgruppe zusammenbleiben, bilden jeweils ein Satzglied. Wörter, die gemeinsam ein Satzglied bilden, lassen sich also nicht trennen.
Die Umstellprobe an einem Beispielsatz:
- Heute besuche ich mit meiner liebsten Tante eine Zirkusshow.
- Eine Zirkusshow besuche ich heute mit meiner liebsten Tante.
- Mit meiner liebsten Tante besuche ich heute eine Zirkusshow.
Entsprechend den Wörtern, die in jeder Version des Satzes zusammen stehen bleiben, zeigt sich hier ein Beispielsatz mit fünf Satzgliedern (heute; besuche; ich; mit meiner liebsten Tante; eine Zirkusshow). Abgesehen vom Prädikativ enthält der Beispielsatz alle möglichen Satzglieder, also Prädikat, Subjekt, Objekt sowie eine adverbiale Bestimmung der Zeit sowie eine adverbiale Bestimmung der Art und Weise.
Übersicht über alle Satzglieder mit Beispielsätzen
Im Folgenden werden die einzelnen Satzglieder vorgestellt und anhand von Beispielsätzen erläutert.
Das Prädikat
Den Kern eines jeden Satzes bildet das Prädikat, denn ohne Prädikat gibt es keinen Satz. Prädikate werden durch Verben gebildet und können einteilig oder mehrteilig sein. Das Satzglied Prädikat erfragt man mit Was tut jemand? oder Was geschieht?
- Es regnet.
- Der Zirkus hat seine Tore geöffnet.
Das Subjekt
Das Satzglied, das angibt, wer oder was handelt, heißt Subjekt. Das Subjekt kann ein Substantiv, eine Wortgruppe mit Substantiv oder ein Pronomen sein und steht immer im Nominativ (1. Fall). Das Subjekt kann mithilfe der Frage Wer oder was? ermittelt werden.
- Stolz läuft der Löwe im Käfig auf und ab.
- Die Dompteurin bereitet sich auf ihren Auftritt vor.
Das Prädikativ
Die Verben sein, werden, bleiben, heißen und wirken verlangen neben einem Subjekt ein weiteres abhängiges Satzglied: das Prädikativ. Dieses ergänzt das Prädikat und bezieht sich zugleich auf das Subjekt des Satzes:
- Scarlett ist Seiltänzerin.
Das Objekt
Sätze können durch Satzglieder wie Objekte erweitert werden. Hierbei können verschiedene Arten von Objekten unterschieden werden.
Objektart | Beschreibung | Beispiel |
---|---|---|
Akkusativobjekt | Es steht im Akkusativ (4. Fall) und wird mit Wen oder was? erfragt. | Der Azubi füttert die Kamele. |
Dativobjekt | Es steht im Dativ (3. Fall) und wird mit Wem? ermittelt. | Eltern kaufen dem Verkäufer das Popcorn ab. |
Genitivobjekt | Es steht im Genitiv (2. Fall) und wird mit der Frage Wessen? festgestellt. → Es wird nur noch selten verwendet, da es nur wenige Verben gibt, die ein Genitivobjekt erfordern. |
Die Trapezkünstlerin bedient sich ihres eleganten Ausdrucks. |
Präpositionalobjekt | Es steht nach Verben, die fest mit einer Präposition verbunden sind (z. B. denken an, warten auf, danken für). → Die Präposition ist dementsprechend im Fragewort enthalten. |
Die Menschen freuen sich auf die Zirkusshow. (Worauf?) Die Kinder lachen über den lustigen Clown. (Worüber?) |
Adverbiale Bestimmungen
Adverbiale Bestimmungen sind Satzglieder, die zusätzliche Informationen über den Ort, die Zeit, den Grund und die Art und Weise eines Geschehens liefern. Diese Umstandsergänzungen oder adverbialen Bestimmungen lassen sich ebenfalls in verschiedene Arten einteilen und mithilfe von Fragen bestimmen.
Art der adverbialen Bestimmung | Beschreibung | Beispiel |
---|---|---|
Temporalbestimmung | adverbiale Bestimmung der Zeit → Wann? Wie lange? Seit wann? |
Wegen des Unwetters stand im Tigerkäfig seit gestern knöchelhoch Wasser. |
Lokalbestimmung | adverbiale Bestimmung des Ortes → Wo? Wohin? Woher? |
Wegen des Unwetters stand im Tigerkäfig seit gestern knöchelhoch Wasser. |
Kausalbestimmung | adverbiale Bestimmung des Grundes → Warum? Weshalb? |
Wegen des Unwetters stand im Tigerkäfig seit gestern knöchelhoch Wasser. |
Modalbestimmung | adverbiale Bestimmung der Art und Weise → Wie? Auf welche Weise? |
Wegen des Unwetters stand im Tigerkäfig seit gestern knöchelhoch Wasser. |
Das Attribut
Attribute sind Beifügungen: Sie bestimmen ein Bezugswort, das meist ein Substantiv ist, näher. Damit sind Attribute immer nur Teile eines Satzglieds und keine eigenständigen Satzglieder. Bei der Umstellprobe bleibt das Attribut mit dem Bezugswort verbunden. Auch beim Attribut werden verschiedene Formen unterschieden:
- Adjektivattribut, z. B. die waghalsige Feuerkünstlerin
- präpositionales Attribut, z. B. der Tiger mit dem weißen Fell
- Genitivattribut, z. B. der brennende Reifen des Dompteurs
- Apposition, z. B. Frau Krone, die Zirkusdirektorin, begrüßte die Gäste.
- Attributsatz, z. B. der Zuschauer, der das goldene Ticket erhielt
Häufig gestellte Fragen zum Thema Satzglieder
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