Reflexivpronomen im Deutschen – Erklärung, Funktion und Beispiele

Erfahre, wie Reflexivpronomen auf bereits Genanntes verweisen und sich auf das Subjekt beziehen. Mit Beispielen und Deklinationsregeln lernst du, wie sie im Satz verwendet werden. Bereit, die Eigenheiten der Reflexivpronomen zu meistern? Dies und mehr erwartet dich im folgenden Text.

Inhaltsverzeichnis zum Thema Reflexivpronomen

Reflexivpronomen im Überblick

  • Reflexivpronomen sind in ihrer Funktion rückbezügliche Fürwörter. → Ich erinnere mich.

  • Da sich Reflexivpronomen in der Regel auf das Subjekt beziehen, kommen sie selbst nicht als Subjekt vor. Deshalb stehen sie nicht im Nominativ. Reflexivpronomen gibt es nur im Akkusativ und im Dativ, selten im Genitiv.
  • Die Deklination des Reflexivpronomens gleicht der des Subjekts, auf das es sich rückwirkend bezieht.
  • Alle Reflexivpronomen treten bei ihrer Verwendung nur mit bestimmten Verben auf.
Reflexivpronomen: Lernvideo

Quelle sofatutor.com

Reflexivpronomen – Definition

Reflexivpronomen gehören zu der Gruppe der Pronomen. Im Vergleich zu anderen Pronomen sind sie jedoch weder ersetzend noch auf etwas Folgendes hinweisend. 

Reflexivpronomen verweisen auf bereits Genanntes zurück, in der Regel auf das Subjekt des Satzes.

Er besprüht sich mit dem Deodorant. → Das Reflexivpronomen sich bezieht sich auf er und gibt an, dass er sich selbst besprüht.

Wegen des Bezugs zu einem Begriff davor werden sie als rückbezügliche Fürwörter bezeichnet.

Da sich Reflexivpronomen auf das Subjekt, also den Nominativ des Satzes, zurückbeziehen, stehen sie selbst nicht im Nominativ. Sie kommen generell im Dativ und im Akkusativ vor, im Genitiv eher selten. 

Deklination der Reflexivpronomen in einer Tabellenübersicht

Dativ Akkusativ
1. Pers. Sing. (ich) mir mich
2. Pers. Sing. (du) dir dich
3. Pers. Sing. (er/sie/es) sich sich
1. Pers. Plur. (wir) uns uns
2. Pers. Plur. (ihr) euch euch
3. Pers. Plur. (sie) sich sich

Hast du die Auffälligkeiten erkannt? 

  • Reflexivpronomen stimmen in der 1. und 2. Person Singular und Plural mit den Personalpronomen überein. 
  • Die Formen der 3. Person Singular und der drei Pluralformen sind im Dativ und Akkusativ stets gleich.

Reflexivpronomen – Verwendung mit Beispielsätzen

In der deutschen Sprache gibt es Verben, die immer reflexiv verwendet werden:

  • Ich beeile mich.
  • Sie freut sich
  • Wir bedanken uns

Ohne Reflexivpronomen ergeben diese Verben keinen Sinn.

Das Reflexivpronomen hat häufig feste Positionen im Satz

  • Im Hauptsatz steht das Reflexivpronomen meist nach dem konjugierten Verb: Ich befinde mich in Deutschland.
  • Das Reflexivpronomen im Nebensatz folgt meist direkt nach der unterordnenden Konjunktion oder dem Subjekt: Ich hoffe, dass sich die beiden freuen. 

Es existieren jedoch auch Verben, die reflexiv oder nicht reflexiv im Satz eingesetzt werden können:

Reflexiver Einsatz Nicht reflexiver Einsatz
Ich ärgere mich. Ich ärgere keinen Kleinen.
Er entschuldigt sich. Er entschuldigt seinen Freund, der krank ist.
Ihr trefft euch im Park. Ihr trefft meine Freundin im Park.

Je nach reflexiver oder nicht reflexiver Verwendung ändern die Verben teilweise ihre Bedeutung

  • Ich merke mir die Sätze mit einer Eselsbrücke. 
  • Ich merke nicht, dass sie hinter mir steht.

Reflexivpronomen – Besonderheiten

In der Regel werden Reflexivpronomen im Akkusativ im Satz eingesetzt. 

  • Ich wasche mich

Es gibt nur wenige reflexive Verben, auf die direkt ein Dativ folgt (z. B. sich Sorgen machen, sich Mühe geben). 

Kommt allerdings bereits eine Akkusativ-Ergänzung in einem Satz mit einem reflexiven Verb vor, wird das Reflexivpronomen im Akkusativ durch eines im Dativ ersetzt: 

  • Ich wasche mir die Hände. 

Da bereits die Akkusativ-Ergänzung die Hände im Satz vorkommt, wird das Reflexivpronomen im Dativ eingefügt.

Mit diesem Wissen kannst du auch stets ableiten, ob das Reflexivpronomen im Akkusativ oder Dativ im Satz steht bzw. eingesetzt werden muss. 

Die reflexive Verwendung der Reflexivpronomen kennst du bereits: 

  • Ich wasche mich
  • Er wäscht sich.

Neben der reflexiven Verwendung können Reflexivpronomen auch reziprok eingesetzt werden. Dabei führen mindestens zwei Personen eine Handlung gemeinsam aus. Dies erkennst du am Reflexivpronomen im Plural und einer möglichen Beifügung (z. B. miteinander, gegenseitig, einander).

  • Sie streiten sich miteinander. Sie umarmen sich gegenseitig
  • reflexive Verwendung: Sie waschen sich nacheinander.
  • reziproke Verwendung: Sie waschen sich gegenseitig.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Reflexivpronomen

Reflexivpronomen sind rückbezügliche Fürwörter, die mit reflexiven oder teilreflexiven Verben zusammen vorkommen.

Im Hauptsatz folgt das Reflexivpronomen oft nach dem konjugierten Verb, im Nebensatz nach der Konjunktion oder dem Subjekt.

Reflexivpronomen müssen auf manche Verben folgen. Diese sogenannten reflexiven Verben machen ohne das Reflexivpronomen keinen Sinn. Sie freut … kann so nicht allein stehen. Hier muss das passende Reflexivpronomen eingefügt werden. Sie freut sich.

Es gibt einige Verben, die nicht ohne Reflexivpronom auskommen, beispielsweise sich entschuldigen, sich ärgern, sich langweilen.

Da die Reflexivpronomen in der. 3. Person im Singular/Plural sowie Dativ/Akkusativ gleich sind, wird das Reflexivpronomen sich wohl am häufigsten eingesetzt.

Reflexivpronomen beziehen sich rückwirkend auf das Subjekt und kommen nur mit bestimmten Verben vor (z. B. sich beeilen, sich freuen, sich verabreden).

Die Reflexivpronomen im Dativ sind mir/dir/sich/uns/euch/sich und im Akkusativ mich/dich/sich/uns/euch/sich.

Da sich die Reflexivpronomen direkt auf das Subjekt des Satzes beziehen und mit dem Verb zusammenhängen, gibt es keine Frageform für Reflexivpronomen. 

  • Ich freue mich. 

Das Reflexivpronomen steht im Akkusativ, kann jedoch nicht mit der Akkusativfrage Wen oder was …? erfragt werden.

Es gibt Reflexivpronomen im Dativ (mir/dir/sich/uns/euch/sich) und Reflexivpronomen im Akkusativ (mich/dich/sich/uns/euch/sich).

Personalpronomen ersetzen ein Nomen, beispielsweise das Subjekt im Satz. 

  • Der Vater kocht. → Er kocht. 

Reflexivpronomen beziehen sich rückwirkend auf das Subjekt.

  • Der Vater freut sich.

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