Reflexivpronomen im Deutschen – Erklärung, Funktion und Beispiele
Erfahre, wie Reflexivpronomen auf bereits Genanntes verweisen und sich auf das Subjekt beziehen. Mit Beispielen und Deklinationsregeln lernst du, wie sie im Satz verwendet werden. Bereit, die Eigenheiten der Reflexivpronomen zu meistern? Dies und mehr erwartet dich im folgenden Text.
Inhaltsverzeichnis zum Thema Reflexivpronomen
Wie willst du heute lernen?
Reflexivpronomen – Definition
Reflexivpronomen gehören zu der Gruppe der Pronomen. Im Vergleich zu anderen Pronomen sind sie jedoch weder ersetzend noch auf etwas Folgendes hinweisend.
Reflexivpronomen verweisen auf bereits Genanntes zurück, in der Regel auf das Subjekt des Satzes.
Er besprüht sich mit dem Deodorant. → Das Reflexivpronomen sich bezieht sich auf er und gibt an, dass er sich selbst besprüht.
Wegen des Bezugs zu einem Begriff davor werden sie als rückbezügliche Fürwörter bezeichnet.
Da sich Reflexivpronomen auf das Subjekt, also den Nominativ des Satzes, zurückbeziehen, stehen sie selbst nicht im Nominativ. Sie kommen generell im Dativ und im Akkusativ vor, im Genitiv eher selten.
Deklination der Reflexivpronomen in einer Tabellenübersicht
Dativ | Akkusativ | |
---|---|---|
1. Pers. Sing. (ich) | mir | mich |
2. Pers. Sing. (du) | dir | dich |
3. Pers. Sing. (er/sie/es) | sich | sich |
1. Pers. Plur. (wir) | uns | uns |
2. Pers. Plur. (ihr) | euch | euch |
3. Pers. Plur. (sie) | sich | sich |
Hast du die Auffälligkeiten erkannt?
- Reflexivpronomen stimmen in der 1. und 2. Person Singular und Plural mit den Personalpronomen überein.
- Die Formen der 3. Person Singular und der drei Pluralformen sind im Dativ und Akkusativ stets gleich.
Reflexivpronomen – Verwendung mit Beispielsätzen
In der deutschen Sprache gibt es Verben, die immer reflexiv verwendet werden:
- Ich beeile mich.
- Sie freut sich.
- Wir bedanken uns.
Ohne Reflexivpronomen ergeben diese Verben keinen Sinn.
Das Reflexivpronomen hat häufig feste Positionen im Satz:
- Im Hauptsatz steht das Reflexivpronomen meist nach dem konjugierten Verb: Ich befinde mich in Deutschland.
- Das Reflexivpronomen im Nebensatz folgt meist direkt nach der unterordnenden Konjunktion oder dem Subjekt: Ich hoffe, dass sich die beiden freuen.
Es existieren jedoch auch Verben, die reflexiv oder nicht reflexiv im Satz eingesetzt werden können:
Reflexiver Einsatz | Nicht reflexiver Einsatz |
---|---|
Ich ärgere mich. | Ich ärgere keinen Kleinen. |
Er entschuldigt sich. | Er entschuldigt seinen Freund, der krank ist. |
Ihr trefft euch im Park. | Ihr trefft meine Freundin im Park. |
Je nach reflexiver oder nicht reflexiver Verwendung ändern die Verben teilweise ihre Bedeutung:
- Ich merke mir die Sätze mit einer Eselsbrücke.
- Ich merke nicht, dass sie hinter mir steht.
Reflexivpronomen – Besonderheiten
In der Regel werden Reflexivpronomen im Akkusativ im Satz eingesetzt.
- Ich wasche mich.
Es gibt nur wenige reflexive Verben, auf die direkt ein Dativ folgt (z. B. sich Sorgen machen, sich Mühe geben).
Kommt allerdings bereits eine Akkusativ-Ergänzung in einem Satz mit einem reflexiven Verb vor, wird das Reflexivpronomen im Akkusativ durch eines im Dativ ersetzt:
- Ich wasche mir die Hände.
Da bereits die Akkusativ-Ergänzung die Hände im Satz vorkommt, wird das Reflexivpronomen im Dativ eingefügt.
Mit diesem Wissen kannst du auch stets ableiten, ob das Reflexivpronomen im Akkusativ oder Dativ im Satz steht bzw. eingesetzt werden muss.
Die reflexive Verwendung der Reflexivpronomen kennst du bereits:
- Ich wasche mich.
- Er wäscht sich.
Neben der reflexiven Verwendung können Reflexivpronomen auch reziprok eingesetzt werden. Dabei führen mindestens zwei Personen eine Handlung gemeinsam aus. Dies erkennst du am Reflexivpronomen im Plural und einer möglichen Beifügung (z. B. miteinander, gegenseitig, einander).
- Sie streiten sich miteinander. Sie umarmen sich gegenseitig.
- reflexive Verwendung: Sie waschen sich nacheinander.
- reziproke Verwendung: Sie waschen sich gegenseitig.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Reflexivpronomen
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