Lineare Erörterung

Eine lineare Erörterung ist eine Struktur, in der Argumente vom schwächsten zum stärksten Punkt aufgeführt werden, um eine Meinung überzeugend zu vertreten. Du erfährst, wie man eine lineare Erörterung schreibt und den Unterschied zur dialektischen Erörterung versteht. Dies und vieles mehr findest du im folgenden Text!

Inhaltsverzeichnis zum Thema Lineare Erörterung

Das Quiz zum Thema: Lineare Erörterung

Was ist das Ziel einer linearen Erörterung?

Frage 1 von 5

Wie ist eine lineare Erörterung aufgebaut?

Frage 2 von 5

Was ist der Unterschied zwischen linearer und dialektischer Erörterung?

Frage 3 von 5

In welcher Zeitform wird eine lineare Erörterung verfasst?

Frage 4 von 5

Was ist der Aufbau einer linearen Erörterung?

Frage 5 von 5

Lineare Erörterung im Überblick

  • Eine lineare Erörterung ist eine Erörterungsart, bei der eine strittige Frage aus einem Blickwinkel diskutiert wird.
  • Ein Beispiel für eine Aufgabenstellung einer linearen Erörterung ist: Welche Vorteile bringt es mit sich, einen Hund als Haustier zu besitzen? Erörtere.

  • Ziel einer linearen Erörterung ist es, einen Standpunkt überzeugend darzulegen.
  • Innerhalb der linearen Erörterung werden die Argumente deshalb nach dem Prinzip der Steigerung, also vom schwächsten zum stärksten Argument, angeordnet.
Lineare Erörterung: Lernvideo

Quelle sofatutor.com

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Lineare Erörterung – Definition

Eine lineare Erörterung ist eine besondere Art der Erörterung. Sie wird auch als steigernde Erörterung bezeichnet, weil die Argumente darin nach dem Prinzip der Steigerung angeordnet werden: Innerhalb einer linearen Argumentation werden die Argumente hinsichtlich ihrer Überzeugungskraft angeführt. Es wird mit dem schwächsten Argument begonnen und das stärkste Argument steht am Schluss der Argumentationskette. Das Prinzip der Steigerung stellt also ein Muster dar, das die Argumentation einer linearen Erörterung strukturiert.

Aufbau einer linearen Erörterung

Grundsätzlich verlangt eine Erörterung, dass eine strittige Frage schriftlich diskutiert wird. Das Ziel einer Erörterung ist, die eigene Meinung gegenüber der Streitfrage mithilfe einer aussagekräftigen Argumentation überzeugend darzustellen. Dazu ist es wichtig, eine These (Meinung) aufzustellen, die durch verschiedene Argumente (Begründungen) und Beispiele gestützt wird.

Eine lineare Erörterung zu schreiben, ist eine komplexe Aufgabe, die häufig im Deutschunterricht, zum Beispiel in Form einer Klassenarbeit ab Klasse 8, gestellt wird. Die Themen linearer Erörterungen können ganz unterschiedlicher Natur sein – sie haben allerdings gemeinsam, dass es sich um kontroverse, also strittige Fragestellungen handelt.

Aufgabenstellungen linearer Erörterungen verlangen (meist) eine freie Erörterung des Themas, die Erörterung ist also nicht textgebunden

Beispiele für Aufgabenstellungen einer linearen Erörterung

Erörtere die Vorurteile, die eine Einführung von Schuluniformen an deutschen Schulen mit sich bringen würde.

Warum sollte der Unterricht erst um neun Uhr beginnen? Erörtere.

Unterschied zwischen linearer und dialektischer Erörterung

Neben der linearen Erörterung gibt es noch weitere Arten der Erörterung. Im Gegensatz zur linearen Erörterung, die nur eine Seite der Streitfrage beleuchtet, betrachtet eine dialektische Erörterung die Pro- und Kontra-Seite einer strittigen Frage

Pro- und Kontra-Argumente werden bei einer dialektischen Erörterung dargestellt und gegeneinander abgewogen. So wird gezeigt, wie das eigene Urteil (Fazit) gegenüber der Streitfrage zustande kommt. 

Bei einer linearen Erörterung geht es also nicht um die Gegenüberstellung von Pro- und Kontra-Argumenten (z. B. nach dem Sanduhr-Prinzip), sondern um die überzeugende Begründung des persönlichen Standpunkts

Ob und wann linear oder dialektisch erörtert werden soll, ist davon abhängig, welche Perspektive(n) auf ein Thema eingenommen werden soll(en). Die Aufgabenstellung verweist darauf, ob zum Beispiel eine lineare Struktur innerhalb der Argumentation verlangt wird oder nicht. 

Beispiele für Aufgabenstellungen verschiedener Erörterungsarten: 

  • Erörtere, was für ein Handyverbot in der Schule spricht. (lineare Erörterung)
  • Handyverbot in der Schule? Erörtere die Vor- und Nachteile. (dialektische Erörterung)

Eine lineare Erörterung schreiben

Die lineare Erörterung folgt einem klaren Aufbau: Sie besteht aus Einleitung, Hauptteil und Schluss, wobei der Hauptteil das Kernstück der Erörterung darstellt.

Wichtig ist eine gründliche Vorarbeit. Vor dem Schreiben sollten wichtige Informationen zum Thema gesammelt und eine Gliederung für die lineare Erörterung erstellt werden. Diese Gliederung kann während des Schreibens der linearen Erörterung als Vorlage für die Struktur genutzt werden.

Die folgende Tabelle kann als Checkliste für das Schreiben einer Erörterung dienen:

Schritt im Schreibprozess einer Erörterung Erklärung
Thema und Art der Erörterung erschließen – Aufgabenstellung und ggf. Material gründlich lesen
– Erste Gedanken zum Thema notieren
– Gewünschte Art der Erörterung erkennen (Ist eine lineare Erörterung verlangt?)
Stoffsammlung und Gliederung anlegen – These der Erörterung formulieren
– Argumente und passende Beispiele finden
– Argumente (und Beispiele) nach ihrer Überzeugungskraft ordnen
– Entsprechend den Notizen eine Gliederung für die Erörterung erstellen (diese kann als Schreibplan dienen)
Einleitung der linearen Erörterung schreiben – Zum Thema und zur Streitfrage der schriftlichen Erörterung hinführen
– Einleitungssatz der Erörterung soll Interesse wecken, Kontroverse des Themas aufzeigen und kann auf die Aktualität des Themas verweisen.
Hauptteil der linearen Erörterung schreiben – These für die Erörterung ausformulieren
– Argumente und Beispiele entsprechend dem Prinzip der Steigerung anführen
Schluss der linearen Erörterung schreiben – Im Hauptteil ausgeführte Argumentation kurz zusammenfassen
– Bezug zur Einleitung möglich
– Keine neuen Argumente anbringen
– Ein Fazit im Schlussteil der Erörterung formulieren und den eigenen Standpunkt deutlich machen
Erörterungstext überarbeiten – Prüfen, ob der Erörterungstext folgende Kriterien erfüllt und ggf. überarbeiten:
– Die sprachliche Gestaltung der Erörterung ist sachlich und klar.
– Abwechslungsreiche Satzanfänge innerhalb der Erörterung (ggf. Formulierungshilfen nutzen)
– Wortwiederholungen, Rechtschreib- und Grammatikfehler wurden vermieden.
– In der Erörterung wurde die Zeitform Präsens verwendet.

Formulierungshilfen für die lineare Erörterung

Um den Gedankengang einer Argumentation nachvollziehbar und klar zu gestalten, ist der sprachliche Ausdruck von großer Bedeutung. Beim Ausformulieren einer linearen Erörterung können bestimmte Satzanfängen hilfreich sein, die als Formulierungshilfen dienen und das Schreiben von verschiedenen Beispieltexten einfacher machen: 

Deshalb stellt sich die Frage …
Im Folgenden möchte ich die Vorteile … diskutieren.
Ein Argument für …
Ein weiterer Gesichtspunkt ist …
Hinzu kommt, dass …
Dies zeigt sich darin, dass …
Das heißt, dass …
Untersuchungen haben gezeigt, dass …
Als Beispiel lässt sich anführen, …
Aus Sicht von … , weil …
Hervorheben/Besonders betonen möchte ich, dass …
Noch wichtiger/überzeugender/bedeutender erscheint …
Weit schwerer wiegt/Viel bedenklicher ist …
Abschließend lässt sich zusammenfassen, dass …

Häufig gestellte Fragen zum Thema Lineare Erörterung

Eine lineare Erörterung besteht aus Einleitung, Hauptteil und Schluss. Vor dem Schreiben ist eine gründliche Vorarbeit notwendig. Sobald wichtige Gedanken zum Thema gesammelt wurden, können Formulierungshilfen dabei unterstützen, durch die schriftliche Argumentation zu führen. Wichtig ist außerdem ein lesbares Schriftbild.

Wie andere Erörterungsarten auch besteht eine lineare Argumentation aus Einleitung, Hauptteil und Schluss. Der Hauptteil bildet das Kernstück der Argumentation: Hierbei werden die Argumente in Form einer Argumentationskette, also nacheinander, präsentiert. Die Argumente werden so angeordnet, dass das schwächste Argument zuerst, das stärkste Argument zum Schluss ausformuliert wird.

Das Ziel einer linearen Erörterung ist es, die eigene Meinung in Bezug auf eine Streitfrage überzeugend darzustellen. Dazu werden nur Argumente angeführt, die diese Meinung stützen. Bei einer dialektischen Erörterung werden zunächst beide Seiten, also die Pro- und Kontra-Seite, abwägend betrachtet, bevor das eigene Urteil gefällt wird.

Innerhalb einer linearen Erörterung werden die Argumente, die die persönliche Meinung stützen, linear (also nacheinander) angeordnet. Argumentativ folgt man dabei dem Prinzip der Steigerung: Argumente werden entsprechend ihrer Überzeugungskraft von schwach zu stark angeordnet.

Eine lineare Erörterung wird in der Zeitform Präsens (Gegenwart) verfasst.

Grundsätzlich kann man zwei Arten von Erörterung unterscheiden. Die lineare Erörterung betrachtet entsprechend dem eigenen Standpunkt eine Seite einer Problemfrage. Die dialektische Erörterung hingegen beleuchtet zwei Seiten, nämlich die Pro- und die Kontra-Seite einer Streitfrage. Weitere Unterscheidungen verschiedener Arten von Erörterungen sind möglich.

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