Nahrungsketten und Nahrungsnetze – Definition, Beispiele und Bedeutung

Erfahre, wie Nahrungsketten die Beziehungen zwischen Pflanzen und Tieren beschreiben. Lerne über Produzenten, Konsumenten und Destruenten in Trophieebenen. Unterscheide Nahrungsnetze von Nahrungsketten und entdecke die Vielfalt komplexer Nahrungsbeziehungen im Ökosystem.

Inhaltsverzeichnis zum Thema Nahrungskette und Nahrungsnetz

Nahrungsketten und Nahrungsnetze im Überblick

  • Nahrungsketten und Nahrungsnetze beschreiben Nahrungsbeziehungen zwischen Pflanzen und Tieren und zwischen verschiedenen Tieren in einem Ökosystem.

  • Nahrungsketten sind lineare oder eindimensionale Modelle zur Beschreibung von Nahrungsbeziehungen. Nahrungsnetze sind komplexe, mehrdimensionale Modelle.

  • Die Nahrungsketten werden in der Biologie untereinander zu Nahrungsnetzen verknüpft, um die komplexen Nahrungsbeziehungen besser abzubilden.

Nahrungskette und Nahrungsnetz Video

Quelle sofatutor.com

Was ist eine Nahrungskette?

Die Nahrungskette beschreibt die Nahrungsbeziehungen im Ökosystem linear. Jedem Lebewesen wird ein Fressfeind und eine Beute zugeordnet. Die Nahrungskette gliedert sich dabei in unterschiedliche Trophieebenen. Dazu zählen Produzenten (Erzeuger), Konsumenten (Verbraucher) und Destruenten (Zersetzer). Daher bezeichnet man die Nahrungskette auch als dreigliedrig.

Nahrungskette – Trophieebenen

Unter den unterschiedlichen Trophieebenen versteht man Folgendes:

  • Produzenten (Erzeuger) stehen zu Beginn der Nahrungskette, in der Regel sind es Pflanzen, die mittels Fotosynthese Biomasse aufbauen. So werden aus energiearmen Stoffen energiereiche organische Stoffe wie Glucose erzeugt.
  • Konsumenten (Verbraucher) ernähren sich von Pflanzen (Pflanzenfresser oder Konsument 1. Ordnung, Primärkonsument) oder Tieren (Fleischfresser oder Konsument 2. oder 3. Ordnung etc., Sekundär- oder Tertiärkonsument etc.), das Tier am Ende der Nahrungskette wird als Endkonsument bezeichnet. 
  • Destruenten (Zersetzer) zersetzen abgestorbene Pflanzen- und Tierreste (Saprovoren) sowie organische Bestandteile (Mineralisierer) in anorganisches Material und können an jeder Stelle der Nahrungskette vorkommen. Zu den Destruenten zählen viele Bakterien- und Pilzarten. Aber auch Würmer oder Insekten können als Destruenten im Ökosystem vorkommen.

Der Mensch kann als Pflanzen- und Fleischfresser in verschiedenen Nahrungsketten jeweils als Primär-, Sekundär-, Tertiär- oder Endkonsument eingestuft sein.

Die folgende Illustration zeigt beispielhaft eine Nahrungskette mit dem Primärkonsumenten Raupe, dem Sekundärkonsumenten Spatz und dem Tertiärkonsumenten Eule (gleichzeitig Endkonsument).

Dreigliedrige Nahrungskette

Jedem Lebewesen wird in der Nahrungskette genau eine Trophieebene zugeordnet, somit wird jedem Fressfeind genau eine Beute zugeschrieben.

Um eine Nahrungskette zu beschreiben, werden die einzelnen Trophieebenen mit Pfeilen verbunden. Diese zeigen immer von der Beute zum Fressfeind.

Nahrungskette – Beispiele

Die folgende Tabelle zeigt verschiedene Nahrungsketten im Meer/See und Wald mit ihren unterschiedlichen Trophieebenen:

Trophieebenen Nahrungskette Wald Nahrungskette Meer/See
Produzent Laubbaum Algen
Primärkonsument Käfer Wasserflöhe
Sekundärkonsument Meise Rotfeder
Tertiärkonsument Sperber Hecht
Endkonsument große Greifvögel Mensch
Destruent u. a. Bakterien, Pilze u. a. Würmer, Krebse

Was ist ein Nahrungsnetz?

Werden einzelne Nahrungsketten miteinander verknüpft, entsteht ein Nahrungsnetz. Die einzelnen Nahrungsketten können an verschiedenen Stellen miteinander verknüpft werden. Dabei können verschiedene Lebewesen die einzelnen Trophieebenen wechseln. Mit einem mehrdimensionalen Nahrungsnetz aus untereinander verknüpften Nahrungsketten versucht man, die komplexen Nahrungsbeziehungen in einem Ökosystem realer abzubilden. 

Beispielhaft zeigt die folgende Abbildung ein komplexes Nahrungsnetz.

Mehrdimensionales Nahrungsnetz

In der Abbildung wird deutlich, dass die einzelnen Nahrungsketten untereinander in Verbindung stehen. Beispielsweise ist der Spatz in der ersten Nahrungskette (rote Pfeile) ein Sekundärkonsument, während er in der zweiten Nahrungskette (schwarze Pfeile) zum Primärkonsumenten wird. Durch die Änderung der Trophieebenen der einzelnen Tiere zwischen den Nahrungsketten kommt es zu einer komplexen Nahrungsbeziehung untereinander, die sich im Nahrungsnetz widerspiegelt. 

Unterschied zwischen Nahrungskette und Nahrungsnetz – Bedeutung

Die Nahrungskette ist ein einfaches Modell zur Darstellung von Nahrungsbeziehungen in einem Ökosystem. Dabei werden die unterschiedlichen Trophieebenen (Produzenten, Konsumenten und Destruenten) linear dargestellt. Jedem Fressfeind wird in der Nahrungskette genau ein Beutetier zugeteilt. In der Realität ist die Nahrungsbeziehung zwischen den einzelnen Lebewesen allerdings viel komplexer. Diese mehrdimensionalen Nahrungsbeziehungen zwischen den Nahrungsketten versucht man mit Nahrungsnetzen abzubilden. Dabei können die einzelnen Lebewesen die Trophieebenen zwischen den Nahrungsketten wechseln. Nahrungsnetze zeigen daher ein realistischeres Abbild der Nahrungsbeziehungen in einem Ökosystem.

Häufig gestellte Fragen zu Nahrungskette und Nahrungsnetz

Eine Nahrungskette ist ein einfaches Modell zur Darstellung von Nahrungsbeziehungen in einem Ökosystem. Jedem Fressfeind wird genau ein Beutetier zugeteilt.

Jedem Lebewesen wird in der Nahrungskette genau eine Position zugeteilt. Diese nennt man Trophieebene. Die Trophieebenen unterteilt man in Produzenten (Erzeuger), Konsumenten (Verbraucher) und Destruenten (Zersetzer).

Um eine Nahrungskette zu beschreiben, werden die einzelnen Trophieebenen mit Pfeilen verbunden. Diese zeigen immer von der Beute zum Fressfeind.

Pflanzen gehören in der dreigliedrigen Nahrungskette zu den Produzenten. Sie produzieren mittels Fotosynthese organische Stoffe wie Glucose, die den Primärkonsumenten (Pflanzenfressern), also dem nächsten Glied der Nahrungskette, als Nahrungsgrundlage dienen. Alle Substanzen und die gesamte Energie einer Nahrungskette wird von den Pflanzen produziert.

Sie müssen in der Lage sein, aus anorganischem Material Biomasse zu erzeugen, das den Pflanzenfressern als Nahrungsgrundlage dient.

An der Spitze der Nahrungskette stehen Lebewesen, die in der Regel keine weiteren Fressfeinde mehr haben und somit die Endkonsumenten sind. Dazu gehört beispielsweise der Mensch, aber auch Wölfe oder große Greifvögel gehören dazu.

In der Regel steht am Ende ein Raubtier, das keine weiteren Feinde mehr hat. Von einer Trophieebene zur nächsten gehen ungefähr 10 % der Energie in der Nahrung verloren. Ab einer gewissen Kettenlänge steht den Konsumenten also nicht mehr ausreichend Energie zur Verfügung.

Durch das Aussterben einzelner Arten kann die Nahrungskette unterbrochen werden. Das bedeutet im Prinzip, dass dem nächsten Glied in der Nahrungskette die Beute fehlt und die Nahrungskette vorzeitig unterbrochen ist.

Der Produzent in der Nahrungskette Wald sind beispielsweise die Laubbäume. Diese produzieren Biomasse, die von den Primärkonsumenten (z. B. Raupen) gefressen wird. Die Primärkonsumenten werden wiederum von den Sekundärkonsumenten (z. B. Staren) gefressen. Ein Star kann dann wiederum von kleinen Greifvögeln wie dem Sperber (Tertiärkonsument) gefressen werden. Der Endkonsument wäre dann beispielsweise ein großer Greifvogel.

Die Nahrungskette ist eine einfache Darstellung von Nahrungsbeziehungen. Durch die Verbindung zwischen den einzelnen Nahrungsketten können komplexe Nahrungsnetze dargestellt werden, mit denen die realen Nahrungsbeziehungen im Ökosystem besser dargestellt werden.

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