Tier- und Pflanzenzelle – Aufbau, Funktionen, Vergleich

Lerne alles über Tier- und Pflanzenzellen! Beide sind eukaryotische Zellen mit einem Zellkern, aber ihre Struktur und Funktion unterscheiden sich. Pflanzenzellen haben eine Zellwand und Plastiden, während tierische Zellen Lysosomen besitzen.

Inhaltsverzeichnis zum Thema Tier- und Pflanzenzelle

Tier- und Pflanzenzelle im Überblick

  • Tier- und Pflanzenzellen gehören zu den eukaryotischen Zellen. Sie besitzen einen Zellkern und verschiedene Zellorganellen.
  • Pflanzenzellen besitzen im Gegensatz zu Tierzellen eine Zellwand, Plastiden und Vakuolen.
  • Tierzellen wiederum haben Lysosomen, die in Pflanzenzellen fast nie vorkommen.
  • Die Ernährung pflanzlicher Zellen ist autotroph, während sich tierische Zellen heterotroph ernähren.
Tier- und Pflanzenzelle: Lernvideo

Quelle sofatutor.com

Tier- und Pflanzenzelle – Gemeinsamkeiten

Sowohl tierische als auch pflanzliche Organismen bestehen aus Zellen. Zellen sind die kleinsten lebenden Einheiten von Organismen. Tierische und pflanzliche Zellen gehören zu den eukaryotischen Zellen. Zusätzlich gibt es prokaryotische Zellen, zu denen beispielsweise die Zellen von Bakterien gehören. Prokaryoten haben keinen Zellkern, Eukaryoten hingegen schon. Somit ist die erste Gemeinsamkeit von Tier- und Pflanzenzellen, dass sie zu den Eukaryoten gehören und einen Zellkern besitzen. 

Neben dem Zellkern gibt es weitere Zellbestandteile, die sowohl in tierischen als auch in pflanzlichen Zellen vorhanden sind. Dazu gehören:

  • das Cytoplasma (auch Zellplasma genannt),
  • die Zellmembran,
  • die Mitochondrien,
  • die Ribosomen,
  • das endoplasmatische Retikulum,
  • die Dictyosomen, die den Golgi-Apparat bilden, und
  • die Peroxisomen.

Tier- und Pflanzenzelle – Unterschiede

Neben den vielen Gemeinsamkeiten gibt es jedoch auch Unterschiede zwischen Tier- und Pflanzenzellen, die sowohl den Aufbau als auch die Funktionsweise betreffen.

Unterschiede im Aufbau

Pflanzenzellen besitzen, zusätzlich zur Zellmembran, eine Zellwand. Sie umgibt die Zelle und sorgt für Stabilität und Schutz. Dünne Plasmastränge, sogenannte Plasmodesmen, durchziehen die Zellwand und ermöglichen den Austausch mit benachbarten Zellen. In tierischen Zellen kann der Zellkontakt durch Desmosomen in der Zellmembran erfolgen.

Ein typisches Zellorganell von Pflanzenzellen ist die Vakuole. Vakuolen sind Bläschen innerhalb von Zellen, die von einer Membran, dem sogenannten Tonoplast, umgeben sind. Sie regulieren den Turgordruck von Pflanzenzellen, können Stoffe speichern und die Zelle entgiften. In tierischen Zellen wird die Entgiftung und Verarbeitung von Stoffen von den Lysosomen übernommen. Das sind von einer Membran umgebene Vesikel. In seltenen Fällen enthalten auch Pflanzenzellen Lysosomen. 

Plastiden sind Zellorganellen, die nur in Pflanzenzellen vorkommen. Sie können sehr unterschiedlich gestaltet sein. Sie sind von einer Doppelmembran umgeben, enthalten eine eigene Erbinformation und Ribosomen. Typische Formen sind die Proplastiden, die Chloroplasten, die Leukoplasten und die Chromoplasten. In den Chloroplasten findet die Fotosynthese statt. Der in ihnen enthaltene Farbstoff sorgt für die grüne Färbung von Pflanzen.

In der Abbildung sind eine beschriftete Pflanzenzelle und Tierzelle modellhaft dargestellt.

Pflanzenzelle und Tierzelle im Vergleich

Unterschiede in der Ernährungsweise

Sowohl tierische als auch pflanzliche Zellen betreiben Zellatmung. Dabei wird aus Kohlenhydraten Energie in Form von ATP gewonnen. 

Pflanzenzellen generieren die benötigten Kohlenhydrate mittels der Fotosynthese selbst. Sie nehmen anorganische Stoffe wie Wasser, Kohlenstoffdioxid und Mineralsalze auf und bilden mithilfe von Sonnenlicht Kohlenhydrate und Sauerstoff. Sie speichern die Kohlenhydrate in Form von Stärke. Diese Form der Ernährung wird autotrophe Ernährung genannt. Tierische Zellen hingegen müssen die Kohlenhydrate von außen aufnehmen und können sie nicht selbst produzieren. Tierische Organismen nehmen Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette über die Nahrung auf und stellen diese den Zellen zur Verfügung. Die aufgenommenen Kohlenhydrate werden in Form von Glykogen gespeichert. Diese Form der Ernährung wird heterotrophe Ernährung genannt.

Tier- und Pflanzenzelle – Vergleich

Einige wichtige Gemeinsamkeiten und Unterschiede pflanzlicher und tierischer Zellen sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst.

Pflanzenzelle Tierzelle
Zelltyp eukaryotisch eukaryotisch
Zellwand vorhanden nicht vorhanden
Zellkontakt Plasmodesmen Desmosomen
Plastiden vorhanden nicht vorhanden
Vakuole vorhanden nicht vorhanden
Lysosomen sehr selten vorhanden vorhanden
Nahrungsaufnahme autotroph heterotroph

Häufig gestellte Fragen zum Thema Tier- und Pflanzenzelle

Eine Tierzelle ist von einer Zellmembran umgeben. Im Inneren befindet sich das Cytoplasma, das aus Zellflüssigkeit (Cytosol) und gelösten Bestandteilen sowie dem Cytoskelett besteht. Im Cytoplasma befinden sich zahlreiche Zellbestandteile wie der Zellkern mit der Erbinformation, das endoplasmatische Retikulum, die Ribosomen, der Golgi-Apparat und die Mitochondrien. Zudem gibt es kleine Bläschen, sogenannte Vesikel, wie die Lysosomen und die Peroxisomen.

Pflanzenzellen sind ähnlich wie Tierzellen aufgebaut. Zusätzlich besitzen sie jedoch eine Zellwand als äußere Hülle. Außerdem enthalten sie Vakuolen und Plastiden. Im Gegensatz zu vielen tierischen Zellen treten in pflanzlichen Zellen meistens keine Lysosomen auf.

Die Zellwand gibt der Zelle ihre Form, stabilisiert sie und grenzt sie nach außen hin ab. Die Zellmembran liegt an der Zellwand an und grenzt sie vom Inneren der Zelle ab. Im Inneren befindet sich das Cytoplasma, das Mineralsalze, Zucker und Farbstoffe enthält, sowie das Cytoskelett, das für Struktur und Stabilität sorgt. 

Der Zellkern ist das größte Zellorganell. Er enthält die Erbinformation und seine Funktion ist die Steuerung der Lebensprozesse der Pflanzenzelle. Die Vakuole speichert Wasser und Nährstoffe und reguliert den Turgordruck. Ein feines Membransystem im Cytoplasma, das endoplasmatische Retikulum, fungiert als Transportsystem. Die Ribosomen sind der Ort der Eiweißsynthese, im Golgi-Apparat werden die Eiweiße schließlich fertiggestellt, in Vesikel verpackt und transportiert. Die Plastiden haben verschiedene Funktionen in Pflanzenzellen: Chloroplasten sind der Ort der Fotosynthese, Leukoplasten speichern Stärke und Chromoplasten bilden Farbstoffe. Die Funktion der Mitochondrien in der Pflanzenzelle ist die Energiegewinnung.

Pflanzenzellen haben einige Bestandteile, die in Tierzellen nicht vorkommen. Dazu gehören die Zellwand, die Vakuole, die Plastiden. Tierzellen enthalten dafür Lysosomen, die in Pflanzenzellen fast nie auftreten. Die Ernährung von pflanzlichen Zellen ist autotroph, während sich tierische Zellen heterotroph ernähren.

Die meisten tierischen Organellen gibt es auch in pflanzlichen Zellen. Ein Zellorganell, das jedoch hauptsächlich in Tierzellen und nur sehr selten in Pflanzenzellen vorhanden ist, ist das Lysosom. Lysosomen sind von einer Membran umgebene Vesikel, die Verdauungsenzyme enthalten.

Das Cytoskelett in tierischen Zellen ist stark ausgeprägt und sorgt für genug Stabilität und Festigkeit, sodass keine Zellwand benötigt wird. Da Zellwände sehr steif und unbeweglich sind, würden sie die Beweglichkeit und Elastizität stören und wären in tierischen Zellen sogar nachteilig. 

Eine Funktion der Zellwand ist es, zu verhindern, dass zu viel Wasser durch Osmose in die Zelle gelangt und die Pflanzenzelle platzt. Bei Tierzellen besteht diese Gefahr nicht, da sie keine Vakuole besitzen und überschüssiges Wasser ausscheiden. Eine Zellwand ist somit nicht notwendig.

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