Koevolution – Definition, Nutzen und Beispiele

Koevolution beschreibt die wechselseitige Anpassung von Arten, die auf Selektions- und Mutationsdruck beruht. Lerne, wie diese Anpassungen das Überleben sichern und spezifische Nahrungsbeziehungen entstehen. Entdecke spannende Beispiele wie die Symbiose zwischen Bienen und Blumen. Interessiert? Dies und mehr im folgenden Text!

Inhaltsverzeichnis zum Thema Koevolution

Das Quiz zum Thema: Koevolution

Was bedeutet Koevolution in der Biologie?

Frage 1 von 5

Welches ist ein Beispiel für Koevolution im Text?

Frage 2 von 5

Warum ist die Koevolution zwischen Arten wichtig?

Frage 3 von 5

Was ist ein Beispiel für Parasitismus in der Koevolution?

Frage 4 von 5

Was ist der Unterschied zwischen Symbiose und Parasitismus?

Frage 5 von 5

Koevolution im Überblick

  • Koevolution ist die gegenseitige Anpassung von zwei Arten.
  • Die Anpassung beruht auf Selektions- und Mutationsdruck.
  • Die starke Spezialisierung führt zu geringer Konkurrenz, aber auch zu starker Abhängigkeit der Arten voneinander.

Koevolution: Lernvideo

Quelle sofatutor.com

Koevolution – Definition

Unter dem Begriff der Koevolution versteht man die wechselseitige (Ko-)Entwicklung (Evolution) von zwei Arten. Die Anpassungen beruhen auf Selektions- und Mutationsdruck. Je stärker die wechselseitige Anpassung der Arten, desto spezialisierter und abhängiger sind die beiden Arten voneinander.

Koevolution – Nutzen

Die Koevolution sichert das Überleben zweier Arten. Diese Arten haben oft eine spezifische Nahrungsbeziehung zueinander. Die gegenseitige Anpassung beruht entweder darauf, dass beide Arten einen gegenseitigen Nutzen voneinander haben (z. B. Symbiose) oder dass es zu einem einseitigen Nutzen und somit zu einer antagonistischen Bedeutung kommt (z. B. Räuber-Beute-Beziehung, Parasitismus).

Koevolution – Beispiele

Typisch für die Koevolution ist die Symbiose. Die Symbiose besagt, dass zwei Arten einen gegenseitigen Nutzen voneinander haben. Dies kann nur durch die Koevolution erreicht werden, da durch den Mutations- und Selektionsdruck sich die aufeinander angewiesenen Arten immer stärker aneinander anpassen. Ein typisches Beispiel ist die Symbiose zwischen Bienen und Blumen. Die Blumen sind in Form, Farbe und Geruch auf die Bienen spezialisiert, sodass nur die Bienen spezifische Blumen bestäuben und von ihrem Nektar profitieren können. Die Definition von Bestäubung bezieht sich auf die sexuelle Fortpflanzung von Pflanzen.

Der Stern von Madagaskar ist ein passendes Beispiel. Diese Orchidee kommt nur auf Madagaskar vor und wurde von Charles Darwin 1862 entdeckt. Um den Nektar der Sternorchidee zu erreichen, hat der Nachtfalter im Laufe der Evolution eine lange Zunge entwickelt und kann so als einziges Insekt den schwer erreichbaren Nektar als Nahrungsquelle nutzen und gleichzeitig die Blüte bestäuben. 

Mit diesem Hintergrundwissen wird deutlich, dass die Koevolution notwendig ist, damit beide Arten fortbestehen können. 

Die Definition der Räuber-Beute-Beziehung ist ein klassisches Beispiel für die Koevolution. Zwischen zwei Arten kommt es, wie allgemein bei der Koevolution, zu einem evolutionären Wettrüsten. Dabei geht es um Anpassung und Gegenanpassung. Alle körperlichen Anpassungen sind passiv und werden durch zufällige Mutationen gesteuert. 

Eine Räuber-Beute-Beziehung kann sowohl zwischen Tieren als auch zwischen Tieren und Pflanzen vorkommen. Allerdings können Blumen auch Räuber sein. Zum Beispiel fängt die Venusfliegenfalle kleine Insekten und verdaut diese, um an den lebenswichtigen Stickstoff zu gelangen. 

Typischerweise verbindet man die Räuber-Beute-Beziehung nur mit einer carnivoren Ernährungsweise, also mit dem Fangen und Fressen von anderen Tieren. Allerdings gibt es diese Beziehung auch bei Herbivoren. Herbivoren sind definiert als Tiere, die ausschließlich pflanzliche Nahrung nutzen. 

Die Räuber-Beute-Beziehung kann einfach an dem Beispiel Gelbbauchmolch und Strumpfbandnatter erklärt werden. Der Gelbbauchmolch ist eine giftige Molchart und schützt sich mit seiner auffälligen Färbung vor Fressfeinden. Im Laufe der Evolution hat die Strumpfbandnatter eine Toleranz gegen das Gift des Molchs entwickelt. Daher kommt es zur konstanten Anpassung beider Arten, bei der die Molche durch zufällige Mutationen ihr Gift erhöhen und die Strumpfbandnattern zunehmend resistenter gegen die sich erhöhende Giftdosis werden. 

Parasitismus ist eine weitere Form der Koevolution. In dieser Beziehung profitiert nur der Parasit. Der Wirt entwickelt zunehmend Abwehrmechanismen gegen den Parasit. Definiert wird der Wirt als ein Lebewesen, das einem anderen (dem Parasit) als Lebensraum und Nahrung dient. 

Orchideen können genauso Parasiten haben wie Menschen. Ein bekannter Parasit des Menschen ist die Kopflaus. Die Beispiele zum Thema Koevolution sind noch einmal übersichtlich in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst.

Beispiele Koevolution
Symbiose Sternorchidee und Nachtfalter
Parasitismus Kopflaus und Mensch
Räuber-Beute-Beziehung Gelbbauchmolch und Strumpfbandnatter

Koevolution – Zusammenfassung

Die Koevolution in der Biologie beschreibt die wechselseitige Entwicklung von zwei Arten und somit auch die reziproke, also die wechselseitige, Beziehung zueinander.

Für eine bessere Übersicht kannst du dir die nachfolgende Abbildung anschauen.

Koevolution

Häufig gestellte Fragen zum Thema Koevolution

Antagonistisch bedeutet so viel wie „gegensätzlich“ und kann in der Biologie im Zusammenhang mit einer gegenseitigen Wechselbeziehung zwischen zwei Lebewesen verwendet werden. Im Gegensatz zur Symbiose ist bei der antagonistischen Beziehung eine Art benachteiligt.

Die Anpassung, oder auch evolutionäre Anpassung, ist das Ergebnis zufälliger Mutation und Selektion, die die besten Voraussetzungen für die aktuellen Lebensbedingungen bieten.

Antagonismus beschreibt die gegenseitige Beziehung zweier Arten zueinander, bei der eine Art einen Nachteil erfährt. Beispiel ist die Räuber-Beute-Beziehung.

Die Symbiose ist eine Lebensgemeinschaft, bei der beide Symbiosepartner von dieser Verbindung profitieren, während beim Parasitismus nur der Parasit von der Lebensgemeinschaft profitiert.

Die Evolution wird hauptsächlich durch Mutation, Selektion, Gendrift und Rekombination bestimmt.

Parasiten sind Lebewesen, die in anderen Lebewesen (dem Wirt) leben und sich von dem Organismus ernähren, meist ohne diesen zu töten.

Koevolution ist die wechselseitige Anpassung durch Mutation und Selektion zweier Arten, sodass eine Spezialisierung beider Arten zueinander entsteht.

Selektionsdruck wird durch die vorherrschenden Umweltbedingungen hervorgerufen, indem die Lebewesen überleben und sich fortpflanzen können, die am besten an die vorherrschenden Umweltbedingungen angepasst sind.

Der Parasit benötigt den Wirt zum Leben, daher ist es nicht sinnvoll, wenn der Parasit den Wirt tötet.

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