Proteinbiosynthese – Definition, Ablauf und Bedeutung

Erfahre, wie Proteine in Lebewesen hergestellt werden und warum sie lebenswichtig sind. Die DNA speichert die Informationen für den Aufbau von Proteinen. In einem zweistufigen Prozess, Transkription und Translation, entstehen Proteine. Dies und vieles mehr findest du im folgenden Text.

Inhaltsverzeichnis zum Thema Proteinbiosynthese

Proteinbiosynthese im Überblick

  • Die Proteinbiosynthese ist der Prozess, bei dem Proteine hergestellt werden.
  • Proteine sind in allen Zellen enthalten und erfüllen zahlreiche lebensnotwendige Funktionen.
  • Die Informationen über den Aufbau von Proteinen sind in der DNA gespeichert.
  • Während des ersten Teils der Proteinbiosynthese, der Transkription, wird die benötigte Information von der DNA abgelesen und in einen mRNA-Strang kopiert.
  • Im zweiten Teil der Proteinbiosynthese, der Translation, werden die Informationen vom mRNA-Strang übersetzt. Je nachdem welche Basen im mRNA-Strang enthalten sind, werden spezifische Aminosäuren aneinandergebunden. Die gebildeten Aminosäureketten bilden schließlich ein Protein.

Proteinbiosynthese: Lernvideo

Quelle sofatutor.com

Proteinbiosynthese – Definition und Bedeutung

Die Proteinbiosynthese beschreibt die Bildung von Eiweißen (Proteinen) in Lebewesen. Sie bestehen aus Aminosäuren. Jedes Protein hat einen spezifischen Aufbau aufgrund von verschiedenen aneinandergereihten Aminosäuren. Die Information, aus welchen und wie vielen Aminosäuren ein Protein aufgebaut ist und in welcher Reihenfolge diese angeordnet sind, ist in der Desoxyribonukleinsäure (DNA) gespeichert. Die Proteinbiosynthese beschreibt den gesamten Prozess von der DNA bis hin zum fertigen Protein. 

Proteine erfüllen viele wichtige und vielseitige Funktionen im Körper. Sie können beispielsweise als 

  • Enzyme, 
  • Strukturproteine, 
  • Transportproteine, 
  • Abwehrproteine, 
  • Hormone oder 
  • Speicherproteine 

fungieren.

Proteinbiosynthese – Ablauf

Der Ablauf der Proteinbiosynthese lässt sich in zwei Teilschritte gliedern – die Transkription und die Translation.

Proteinbiosynthese – Transkription

Die Information für den Aufbau von Proteinen befindet sich in der DNA. Während der Transkription (engl. transcribe = umschreiben) werden die DNA-Stränge, die die benötigten Informationen enthalten, kopiert und in eine transportfähige Form umgewandelt. Die Transkription findet im Zellkern statt – wort, wo sich die DNA befindet. Die DNA liegt in Form einer Doppelhelix vor. Die einzelnen Bausteine bestehen aus Zucker, Phosphaten und den Basen Adenin, Cytosin, Guanin und Thymin. 

Die RNA-Polymerase ist ein Enzym, das sich an der DNA entlangbewegt und die Basen, aus denen die DNA besteht, überprüft. Trifft die RNA-Polymerase auf eine bestimmte Abfolge von Basen, dem Promotor, bindet sie sich an diese Stelle und beginnt dort, die DNA zu entspiralisieren und aufzuspalten. Aus dem DNA-Doppelstrang entwickeln sich dadurch zwei Einzelstränge.

Der für den Aufbau eines Proteins benötigte Strang ist der codogene Strang. Er enthält die notwendigen Informationen. Dazu liest die RNA-Polymerase den codogenen Strang ab und legt jeder Base des Strangs die jeweils komplementäre Base gegenüber. Die Basen Adenin und Thymin sind komplementär, ebenso die Basen Cytosin und Guanin. Die komplementären Basen werden miteinander verknüpft und es entsteht eine lange Kette – die mRNA. Anstelle der Base Thymin enthält die RNA jedoch die Base Uracil. 

Wenn die RNA-Polymerase eine bestimmte Basensequenz, den Terminator, erreicht, endet die Transkription. Die RNA-Polymerase löst sich von der DNA und der neu gebildete mRNA-Strang wird freigesetzt.

Proteinbiosynthese – Translation

Während der Translation (engl. translation = Übersetzung) wird die mRNA, die während der Transkription gebildet wurde, in Proteine übersetzt. Die Translation findet an den Ribosomen im Cytoplasma der Zelle statt.

Die mRNA wird aus dem Zellkern zu den Ribosomen transportiert. Dort wird die Basensequenz abgelesen und übersetzt. Drei aufeinanderfolgende Basen bilden ein Basentriplett, das auch als Codon bezeichnet wird. Jeweils ein Codon codiert für eine bestimmte Aminosäure. Das Codon AGC beispielsweise codiert die Aminosäure Serin. Je nachdem aus welchen drei Basen ein Codon besteht, wird eine entsprechende Aminosäure angelagert. Die Aminosäuren werden miteinander verknüpft und es entsteht ein Protein.

Proteinbiosynthese bei Eukaryoten und Prokaryoten

Wir Menschen gehören, ebenso wie Tiere und Pflanzen, zu den Eukaryoten. Eine weitere Gruppe von zellulären Lebewesen sind die Prokaryoten, zu denen Bakterien und Archaeen gehören. Die Proteinbiosynthese der Prokaryoten und die der Eukaryoten verläuft sehr ähnlich, es gibt jedoch auch einige Unterschiede:

  1. Die Transkription findet bei den Eukaryoten im Zellkern statt, bei den Prokaryoten jedoch im Cytoplasma. Das liegt daran, dass Prokaryoten keinen Zellkern besitzen und die DNA frei im Cytoplasma liegt.
  2. Die mRNA der Eukaryoten wird im Anschluss an die Transkription zugeschnitten und modifiziert. Dieser Prozess wird als RNA-Prozessierung bezeichnet. Dadurch wird die RNA vor Abbau und Beschädigung während des Transports zu den Ribosomen geschützt und unwichtige Stellen werden herausgeschnitten. Bei Prokaryoten ist dieser Schritt nicht notwendig, da die mRNA nicht so einen langen Weg zu den Ribosomen zurücklegen muss. 
  3. Die mRNA der Eukaryoten ist deutlich länger als die der Prokaryoten.
  4. Die mRNA der Prokaryoten kann von mehreren Ribosomen gleichzeitig abgelesen werden, wodurch der Translationsvorgang schneller ablaufen kann. Außerdem kann bereits während der Transkription mit der Translation begonnen werden.

In der Tabelle sind einige Gemeinsamkeiten und Unterschiede zusammengefasst.

Eukaryoten Prokaryoten
Ort der Transkription Zellkern Cytoplasma
Ort der Translation Cytoplasma Cytoplasma
RNA-Prozessierung ja nein
Gleichzeitige Transkription und Translation nicht möglich (räumlich getrennt) möglich

Häufig gestellte Fragen zum Thema Proteinbiosynthese

Die Proteinbiosynthese ist ein Prozess, bei dem in mehreren Schritten anhand derInformation aus der DNA spezifische Proteine gebildet werden.

Die Proteinbiosynthese läuft in zwei Schritten ab. Während der Transkription wird die benötigte Information von der DNA abgelesen und in einen mRNA-Strang kopiert. Im Anschluss werden die im mRNA-Strang gespeicherten Informationen beim Prozess der Translation übersetzt. Es entstehen Ketten von aneinandergereihten Aminosäuren, die ein Protein bilden.

Während der Transkription wird die Information der DNA im Zellkern mithilfe der RNA-Polymerase abgeschrieben. Es entsteht eine transportfähige mRNA.

Die Translation findet an den Ribosomen statt. Die Codons der mRNA werden abgelesen und die entsprechenden Aminosäuren angelagert. Aus den dabei entstehenden Aminosäureketten werden Proteine synthetisiert.

Bei der Proteinbiosynthese werden Proteine gebildet. Die Proteine setzen sich aus Aminosäuren zusammen. Die Informationen über die Zusammensetzung und Anordnung der Aminosäuren sind in der DNA gespeichert. Die Proteinbiosynthese ist der gesamte Prozess vom Gen zum Protein.

Bei Eukaryoten findet der erste Teil der Proteinbiosynthese, die Transkription, im Zellkern statt. Der zweite Teil, die Translation, verläuft an den Ribosomen im Cytoplasma. Bei den Prokaryoten ist der Ort der kompletten Proteinbiosynthese das Cytoplasma.

Die DNA befindet sich im Zellkern. Die Ribosomen, an denen die Proteine gebildet werden, sind jedoch außerhalb des Zellkerns. Da die DNA den Zellkern nicht verlassen kann, muss eine Kopie angefertigt werden, die durch die kleinen Kernporen in das Cytoplasma gelangen kann. Außerdem wird für die Herstellung eines Proteins nur ein kleiner Abschnitt der DNA benötigt. Würde keine Kopie angefertigt werden, müsste der entsprechende Abschnitt aus der DNA entfernt und anschließend wieder eingefügt werden. Das wäre sehr aufwendig und riskant, da die DNA die gesamte Erbinformation enthält und jede Veränderung schwerwiegende Folgen haben kann.

Die Proteinbiosynthese ist der Prozess der Herstellung von Proteinen. Dies ist einer der wichtigsten biologischen Vorgänge. Proteine sind lebensnotwendig. Sie sind in allen Zellen enthalten und erfüllen viele wichtige Funktionen wie Zellbewegungen, Transport von Metaboliten und Ionen, Schutz vor Mikroorganismen, Gerüstfunktion, Katalyse von chemischen Reaktionen oder das Erkennen von Signalstoffen. Die Proteinbiosynthese ist die Grundlage, dass aus einem Gen ein Merkmal entsteht.

Das Ziel der Proteinbiosynthese ist es, spezifische Proteine, die der Organismus benötigt, herzustellen.

Durch sogenannte Transkriptionsfaktoren kann die Proteinbiosynthese gelenkt werden. Transkriptionsfaktoren sind spezielle Proteine, die beeinflussen, ob ein bestimmtes Gen abgelesen wird oder nicht. Wenn ein bestimmtes Protein benötigt wird, sorgen die Transkriptionsfaktoren dafür, dass die RNA-Polymerase den benötigten Abschnitt der DNA abliest. Wird das Protein nicht mehr benötigt, soll auch der entsprechende DNA-Abschnitt nicht weiter abgelesen werden. Auch dafür sorgen die Transkriptionsfaktoren. Außerdem beeinflussen sie die Geschwindigkeit der Transkription.

Wird die Proteinbiosynthese gestört, können benötigte Proteine nicht mehr ordnungsgemäß hergestellt werden. Dies kann zum Tod des Organismus führen.

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