Opium – Bedeutung, Wirkung und Definition
Erfahre, wie Opium aus den Samenkapseln des Schlafmohns gewonnen wird und welche Schlüsselrolle Morphin und Codein darin spielen. Entdecke die schmerzlindernde Wirkung sowie die Auswirkungen von Opium auf den Körper.
Inhaltsverzeichnis zum Thema Opium
Wie willst du heute lernen?
Opium – Herstellung
Das Rauschmittel Opium wird aus den Samenkapseln des Schlafmohns (Papaver somniferum) gewonnen. Ritzt man die äußere Kapselwand an, tritt die Mohnmilch aus. Die Mohnmilch verfärbt sich an der Luft braun bis schwarz und trocknet ein. Dieses Rohopium kann von der Samenkapsel abgeschabt werden. Der Anbau von Opium erfolgt hauptsächlich in Afghanistan, Myanmar, Laos und Thailand.
Opium – Inhaltsstoffe
Der wichtigste Wirkstoff des Opiums ist das Morphin. Morphin ist ein starkes Schmerzmittel und wird insbesondere in der Palliativmedizin eingesetzt. Morphin konnte 1806 von dem Chemiker Friedrich Wilhelm Sertürner isoliert werden. Im weitesten Sinne kann Sertürner also als Erfinder des Opiumwirkstoffs Morphin bezeichnet werden. Bis zur Isolierung von Morphin konnte die Einnahme von Opium nur oral durch Rauchen oder Schlucken erfolgen, Morphin hingegen kann direkt in die Blutbahn injiziert werden. Reagiert Morphin mit Essigsäure, entsteht dabei Heroin. Heroin ist also ein synthetisch hergestelltes Morphinderivat. Ein weiteres wichtiges Opiat, so werden die natürlichen Inhaltsstoffe des Opiums bezeichnet, ist Codein. Dieses wird in der Medizin als hustenstillendes Medikament eingesetzt.
Opium – Wirkung
Opiate lösen im Körper verschiedene Reaktionen aus. In der folgenden Tabelle sind die Wirkungen und Nebenwirkungen der Droge Opium zusammengefasst:
Wirkung von Opium | Nebenwirkung/Langzeitfolgen von Opium |
---|---|
schmerzstillend/vermindertes Schmerzempfinden | Abhängigkeit/Sucht |
Angstfreiheit | Abmagerung |
Ausgeglichenheit | Kreislaufstörungen |
euphorische Stimmung | Muskelschmerzen |
Verengung der Pupillen | Depressionen |
Schläfrigkeit | Apathie (Teilnahmslosigkeit) |
Übelkeit und Erbrechen |
Die schmerzstillende Wirkung von Morphin und Heroin lässt sich damit erklären, dass diese Substanzen an bestimmte Rezeptoren im zentralen Nervensystem binden können. An diese Opioidrezeptoren binden körpereigene Endorphine. Die Endorphine lösen Reaktionen in Nervenzellen aus, die die Schmerzempfindung blockieren und Euphorie auslösen. Bindet Morphin an die Opioidrezeptoren, werden die gleichen Empfindungen ausgelöst.
Opium – Geschichte und Herkunft
Die Bezeichnung Opium für die Mohnmilch geht auf die Griechen zurück. Für sie war die Mohnkapsel das Symbol für den Schlafgott Morpheus. Doch schon lange vorher war die berauschende und schmerzlindernde Wirkung des Opiums bekannt.
Im Deutsch-Französischen Krieg von 1870 bis 1871 wurde erstmals reines Morphin als Schmerzmittel in großem Umfang eingesetzt. Das hatte zur Folge, dass viele Soldaten eine Morphinsucht entwickelten.
Ab 1898 wurde durch den Chemiekonzern Bayer das synthetische Morphinderivat Heroin als Beruhigungsmittel vertrieben.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Opium
Alle Artikel aus dem Fach Biologie