Citratzyklus einfach erklärt

Der Citratzyklus, auch bekannt als Zitronensäurezyklus, ist ein entscheidender Stoffwechselweg, der in den Mitochondrien abläuft. Hier werden wichtige Energieformen produziert und Biomoleküle synthetisiert.

Inhaltsverzeichnis zum Thema Citratzyklus

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Was ist der Citratzyklus?

Frage 1 von 5

Wo findet der Citratzyklus statt?

Frage 2 von 5

Was entsteht beim Citratzyklus?

Frage 3 von 5

Wo wird Acetyl-CoA gebildet?

Frage 4 von 5

Warum bezeichnet man den Citratzyklus als Drehscheibe des Stoffwechsels?

Frage 5 von 5

Citratzyklus im Überblick

  • Der Citratzyklus wird auch als Zitronensäurezyklus, Tricarbonsäurezyklus (TCA-Zyklus) oder nach seinem Entdecker Hans Krebs als Krebs-Zyklus bezeichnet.

  • Der Citratzyklus findet zwischen Glykolyse und Atmungskette statt.
  • Ziel des Citratzyklus ist die direkte und indirekte Energiegewinnung und die Bereitstellung von Molekülen, beispielsweise für die Herstellung von Aminosäuren und Nukleotiden.
Citratzyklus: Lernvideo

Quelle sofatutor.com

Citratzyklus – Definition

Der Ort des Citratzyklus sind in tierischen Zellen die sogenannten Mitochondrien, die Kraftwerke der Zellen. Der Citratzyklus ist sowohl ein kataboler (abbauender) als auch ein anaboler (aufbauender) Stoffwechselweg. Wesentliche Funktionen des Citratzyklus sind also die direkte Energiegewinnung in Form von GTP (Guanosintriphosphat), die indirekte Energiegewinnung durch Reduktion der Cofaktoren NAD+ und FAD für die Atmungskette (ATP-Gewinnung) und die Zurverfügungstellung von Zwischenprodukten für die Synthese weiterer Biomoleküle. 

Bei Bakterien findet der Citratzyklus im Cytoplasma statt. Bei manchen anaeroben Bakterien kann der Citratzyklus nur teilweise ablaufen. Außerdem können manche Bakterien den Citratzyklus auch in umgekehrter Richtung zum Aufbau von Kohlenstoffverbindungen ablaufen lassen. Das nennt man dann reduktiven Citratzyklus.

Citratzyklus – Ablauf

Um dir einen guten Überblick über die einzelnen Schritte des Citratzyklus zu geben, haben wir dir die wesentlichen Schritte in der nachfolgenden Tabelle ausführlich zusammengefasst. Statt der Strukturformeln der Kohlenstoffverbindungen findest du in dieser Tabelle bei den einzelnen Schritten des Citratzyklus die C-Körper mit der jeweiligen Anzahl der Kohlenstoffatome immer nach dem gleichen Schema. Bevor der Citratzyklus startet, werden die Endprodukte der Glykolyse (Pyruvat) aktiviert und in den Citratzyklus unter Verwendung von Acetyl-CoA (C2) (Coenzym A) beispielsweise aus dem Fettsäureabbau eingeschleust. 

Für den Citratzyklus kannst du dir folgenden Satz merken: Für jedes Glucosemolekül, das durch die Glykolyse abgebaut wurde, wird der Citratzyklus zweimal durchlaufen, da zwei Pyruvatmoleküle pro Glucosemolekül entstehen. 

Citratzyklus
Einzelne Schritte Beteiligte Enzyme Funktion
Acetyl-CoA (C2) + Oxalacetat (C4) → Citrat (C6) Citratsynthase Übertragung des Acetylrests auf Oxalacetat
Citrat (C6) → Isocitrat (C6) Aconitase Umlagerung der OH-Gruppe des Citrats an benachbartes C-Atom
Isocitrat (C6) → α-Ketoglutarat (C5) Isocitrat-
Dehydrogenase
Decarboxylierung von Isocitrat
1 NADH + H+
α-Ketoglutarat (C5) → Succinyl-CoA (C4) α-Ketoglutarat-
Dehydrogenase
Decarboxylierung von α-Ketoglutarat unter Verwendung von CoA
1 NADH + H+
Succinyl-CoA (C4) →
Succinat (C4)
Succinyl-CoA-
Synthetase
Abspaltung von CoA
1 GTP
Succinat (C4) → Fumarat (C4) Succinat-
Dehydrogenase
Oxidation von Succinat
1 FADH2
Fumarat (C4) → Malat (C4) Fumarat-Hydratase (Fumarase) Hydratisierung von Fumarat
Malat (C4) → Oxalacetat (C4) Malat-Dehydrogenase Oxidation von Malat
1 NADH + H+

Oxalacetat steht nun wieder dem Citratzyklus für eine erneute Runde zur Verfügung.

Im Bild findest du die einzelnen Schritte übersichtlich zusammengefasst.

Schritte des Citratzyklus

Citratzyklus – Reaktionsgleichung und Energiebilanz

Im Citratzyklus werden wichtige Cofaktoren wie NADH und FADH2​, die in der Atmungskette zur Gewinnung von ATP genutzt werden, hergestellt. GTP wird direkt in ATP umgewandelt, pro Mol NADH entstehen 2,5 Moleküle ATP und pro Mol FADH2 1,5 Moleküle ATP. 

Es gilt somit folgende Reaktionsgleichung:

Acetyl-CoA + 3 NAD+ + FAD + GDP + Pi + 2 H2O → 2 CO2 + 3 NADH + 3 H+ + FADH2 + GTP + CoA

Häufig gestellte Fragen zum Thema Citratzyklus

Er dient dem Abbau von organischen Molekülen zur Energiegewinnung.

Bei eukaryotischen Zellen in den Mitochondrien.

Nach der Glykolyse wird Pyruvat in mehreren Schritten zu Oxalacetat unter Energiegewinnung umgewandelt.

Er vereint die Abbauwege von Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen. Das dabei entstandene sehr energiereiche Acetyl-CoA kann im Citratzyklus verwendet werden.

Wichtige Cofaktoren wie NADH + H+ und FADH2, die in der Atmungskette zu ATP umgewandelt werden. Außerdem wird die energiereiche Verbindung GTP gebildet.

Citrat ist ein C6-Körper, der im ersten Schritt des Citratzyklus entsteht.

Bei einem Durchlauf entstehen ca. zehn Moleküle ATP.

Die Cofaktoren NADH und FADH2 müssen in der Atmungskette oxidiert werden. Dann können sie wieder in den Citratzyklus eingeschleust werden. Dazu wird Sauerstoff benötigt. Fehlt Sauerstoff, würde somit auch der Citratzyklus stocken.

Die während des Citratzyklus hergestellten Cofaktoren NADH und FADH2 und das GTP werden in der Atmungskette in ATP umgewandelt.

Da der Citratzyklus Sauerstoff benötigt, also aerob ist, kann er nur bei aeroben Organismen vollständig ablaufen.

Beispielsweise durch Regeneration bzw. Oxidation der Cofaktoren in der Atmungskette. Aber auch über Oxalacetat und Acetyl-CoA.

Beim Abbau von Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen.

ATP entsteht erst bei der Umwandlung der Cofaktoren NADH und FADH2 und GTP in ATP während der Atmungskette.

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