Altruismus – altruistisches Verhalten unter Menschen und Tieren

Altruismus bedeutet selbstloses Verhalten zum Wohl anderer. Es umfasst Eusozialität, nepotistischen Altruismus und reziproken Altruismus. Entdecke die Gründe für Altruismus unter Menschen und Tieren, darunter die Hamilton-Ungleichung. Lerne, warum altruistisches Verhalten wichtig ist!

Inhaltsverzeichnis zum Thema Altruismus

Das Quiz zum Thema: Altruistisches Verhalten

Was ist Altruismus?

Frage 1 von 5

Was bezeichnet nepotistischer Altruismus?

Frage 2 von 5

Was ist eusoziales Verhalten?

Frage 3 von 5

Was beschreibt reziproker Altruismus?

Frage 4 von 5

Was besagt die Hamilton-Ungleichung?

Frage 5 von 5

Altruistisches Verhalten im Überblick

  • Altruismus ist die durch Selbstlosigkeit gekennzeichnete Rücksichtnahme auf andere.
  • Es gibt verschiedene Arten des Altruismus: Eusozialität, nepotistischen Altruismus unter Verwandten oder reziproken Altruismus als gegenseitige Hilfeleistung.
  • Zum individuellen Überleben und zum Überleben der eigenen Art hat Altruismus viele gute Gründe.
Altruistisches Verhalten: Lernvideo

Quelle sofatutor.com

Altruismus – Definition

Altruismus ist im Gegenteil zum Egoismus die Rücksichtnahme auf andere und gekennzeichnet durch Selbstlosigkeit im Denken, Fühlen und Handeln, wobei altruistisches Verhalten oft nur kurzfristig einen Nachteil und langfristig einen Vorteil für das Individuum bringt. Auch bei Tieren einer Herde hat Altruismus eine wichtige Bedeutung als selbstloses Verhalten zum Vorteil von Gruppen- oder Koloniemitgliedern.

Eusozialität

Anhand eines Bienenstaats kann man die Eusozialität als spezielle Form des Altruismus gut erkennen. Nur die Königin des Staats pflanzt sich fort, während die anderen Bienen als Arbeiterinnen fungieren, Nahrung beschaffen, den Nachwuchs versorgen und schützen. Dies erscheint zuerst einmal als Nachteil für die einzelne Biene, doch so ist der Fortbestand ihres gesamten Bienenstaats gesichert und allein wäre sie ebenso schutzlos.

Nepotistischer Altruismus

Altruistisches Verhalten zwischen nahen Verwandten bezeichnet man auch als nepotistischen Altruismus. Je höher der Verwandtschaftsgrad, desto eher wird dem Artgenossen geholfen, was wiederum einen indirekten Vorteil für das helfende Individuum bezüglich des Fortbestands der eigenen Art/Familie birgt. Ein tierisches Beispiel hierfür sind Helfergemeinschaften beim kooperativen Brüten einiger Vogelarten. Ältere Geschwister helfen hier bei der Kückenaufzucht, anstatt sich ein eigenes Revier zu suchen.

Reziproker Altruismus

Reziproker Altruismus ist der Fachbegriff für unterstützendes Verhalten, das auf Gegenseitigkeit beruht. Nicht verwandte Arten helfen sich gegenseitig, da sie so ihre Überlebenschancen verbessern können und nach einer altruistischen Handlung mit Reziprozität (Gegenleistung) rechnen können. Menschenaffen unterstützen sich zum Beispiel gegenseitig bei der Fellpflege, während Vampir-Fledermäuse ihre Blutbeute mit Artgenossen teilen, die in einer Nacht nicht erfolgreich waren. Selbstverständlich gibt es unter Menschen auch reziproken Altruismus, was man als Bindung oder Freundschaft bezeichnet.

Reziproker Altruismus - Schimpansen bei der Fellpflege

Auf der Abbildung sind zwei Schimpansen zu sehen, die sich gegenseitig bei der Fellpflege helfen.

In der folgenden Tabelle sind noch mehr Beispiele für die verschiedenen Formen des Altruismus aufgelistet:

Eusozialität Nepotistischer Altruismus Reziproker Altruismus
Beispiele aus der Tierwelt vor allem Staaten bildende Tiere,
Ameisen, Wespen, Hummeln, einige Garnelenarten und Nacktmulle
Ziesel (Nagetier),
einige Vogelarten
Primaten,
Fledermäuse

Gründe für altruistisches Verhalten unter Menschen und Tieren

Bei der Frage nach den Gründen für Altruismus kommt die Theorie der Verwandtenselektion ins Spiel: Die eigenen Gene werden auch über die Fortpflanzung naher Verwandter weitergegeben. Durch Hilfeleistung in der Aufzucht des Nachwuchses der eigenen Geschwister (nepotistischer Altruismus) kann ein Individuum so seine indirekte Fitness verbessern. Fitness bezeichnet evolutionsbiologisch die Anzahl der eigenen Gene, die an die künftige Generation weitergegeben werden. Die Gesamtfitness eines Individuums setzt sich dabei aus direkter und indirekter Fitness zusammen. Deshalb ist es sinnvoll, bei der Aufzucht der Nachkommen naher Verwandter zu helfen.
Außerdem kann die eigene Rücksichtnahme zur Sicherung des Überlebens des eigenen Staats ein guter Grund für Altruismus sein (Eusozialität). Und der reziproke Altruismus, der dem eigenen Überleben durch gegenseitige Hilfeleistungen dient, ist ebenfalls ein sinnvoller Grund für einen kurzfristigen eigenen Nachteil durch selbstloses Verhalten.

Die Hamilton-Ungleichung

Die vom britischen Biologen Hamilton entwickelte Regel soll helfen, die Auftrittswahrscheinlichkeit altruistischen Verhaltens zu schätzen. Uneigennütziges Verhalten ist laut Hamilton vor allem dann zu erwarten, wenn die Kosten für den Altruisten kleiner sind als der angenommene Nutzen für den Empfänger und wenn ein Verwandtschaftsverhältnis besteht.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Altruistisches Verhalten 

Einfach erklärt ist Altruismus die Rücksichtnahme auf andere. Altruismus ist gekennzeichnet durch Selbstlosigkeit im Denken, Fühlen und Handeln. Altruistisches Verhalten bringt oft nur kurzfristig einen Nachteil und langfristig einen Vorteil für das Individuum.

Altruistisches Verhalten bringt oft kurzfristig einen Nachteil und langfristig einen Vorteil für das Individuum. Es ist die Rücksichtnahme auf ein anderes Individuum oder selbstloses Handeln.

Das Gegenteil von Altruismus ist Egoismus.

Reziproker Altruismus ist der Fachbegriff für unterstützendes Verhalten, das auf Gegenseitigkeit beruht und ohne Verwandtschaftsgrad stattfindet.

Beispiele für Altruismus aus der Tierwelt sind Bienen, die ihrem Staat dienen, Menschenaffen, die sich gegenseitig lausen, oder Vögel, die sich gegenseitig beim Brüten helfen.

Die Hamilton-Regel soll dabei helfen, vorherzusagen, wann ein Individuum altruistisch handeln wird. Uneigennütziges Verhalten ist laut Hamilton vor allem dann zu erwarten, wenn die Kosten für den Altruisten kleiner sind als der angenommene Nutzen für den Empfänger und wenn ein Verwandtschaftsverhältnis besteht.

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