Die Sprossachse im Überblick

  • Die Sprossachse ist ein wichtiges Organ der Pflanze.
  • Sie stabilisiert die Pflanze, speichert und transportiert Stoffe in ihrem Inneren.
  • Über das Gefäßsystem (Leitbündel) der Sprossachse werden Wasser und Mineralien aus den Wurzeln sowie Fotosyntheseprodukte aus den Blättern transportiert.

  • Eine Sprossachse kann unterschiedliche Wuchsformen annehmen und sieht bei einkeimblättrigen Pflanzen unter dem Mikroskop anders aus als bei zweikeimblättrigen Pflanzen.
Sprossachse: Lernvideo

Quelle sofatutor.com

Sprossachse – Definition

Die Sprossachse ist ein wichtiges Organ der Pflanze zur Stabilisierung und hat die Aufgabe, lebenswichtige Stoffe zu transportieren und zu speichern. Sie stellt als Stängel, Zweig oder Stamm der Pflanze die Verbindung zwischen Wurzeln, Blättern und Blüten her und enthält das Gefäßsystem. Aus der Erde kann die Pflanze Wasser und Mineralien aufnehmen, die durch die Leitbündel der Sprossachse verteilt werden. Gleichzeitig werden über die Sprossachse die Produkte der Fotosynthese aus den Blättern durch die gesamte Pflanze transportiert. Du kannst dir als Beispiel für eine Sprossachse den massiven Stängel einer Sonnenblume vorstellen, der Wasser, Mineralien und Stärke durch die Pflanze transportiert, durch seine Stabilität die große Blüte hält und die Blätter trägt.

Aufbau und Funktion der Sprossachse

Sprossachsen können, je nach Pflanze, unterschiedliche Wuchsformen haben. In der folgenden Tabelle findest du eine Übersicht zu den verschiedenen Arten von Sprossachsen:

Wuchsformen Beschreibung
holzige Sprossachsen hart und fest, insbesondere bei Bäumen und Sträuchern (Stamm oder Zweig)
krautige Sprossachsen grün, biegsam, beispielsweise bei Blumen (Stängel)
unverzweigte Sprossachsen vs. verzweigte Sprossachsen Sprossachsen können entweder Verzweigungen haben, sogenannte Seitensprosse, oder unverzweigt sein.
windende Sprossachsen Die Sprossachsen winden sich, wie zum Beispiel bei Kletterpflanzen.

Der Querschnitt der Sprossachse unter dem Mikroskop gibt weiteren Aufschluss über ihren Aufbau: Zu den wichtigsten Strukturen zählt das Leitbündel im Inneren der Sprossachse, das das Transportsystem wichtiger Stoffe in der Pflanze darstellt. Es gliedert sich auf in Gefäßzellen (Xylem), die Wasser und Salze aus dem Wurzelsystem zu allen Zellen der Pflanze transportieren, und Siebröhren (Phloem), die in den Blättern gebildete Nährstoffe (z. B. Stärke) transportieren. Zwischen Xylem und Phloem befindet sich zudem ein Gewebe zur Bildung neuer Pflanzenzellen, um die Sprossachse zu vergrößern, das Bildungsgewebe (Apikalmeristem). Das Mark im Inneren der Sprossachse dient zur Speicherung von Nährstoffen und Mineralien, teilweise gibt es hier eine Markhöhle, dann ist die Sprossachse in ihrer Mitte hohl. Die Rinde sorgt mit verdickten Zellwänden für die Stabilität der Sprossachse und kann ebenfalls Nährstoffe speichern, während die Epidermis die äußerste Schutzschicht der Sprossachse darstellt.

Besonderheiten einkeimblättriger und zweikeimblättriger Pflanzen

Wichtig zu beachten ist zusätzlich, dass sich einkeimblättrige (monokotyle) und zweikeimblättrige (dikotyle) Pflanzen bei mikroskopischer Betrachtung in ihrem Querschnitt unterscheiden.

Bei zweikeimblättrigen Pflanzen, wie der Sonnenblume oder bei Bohnenpflanzen, sind die Leitbündel ringförmig angeordnet und bilden einen sogenannten Zentralzylinder.

Bei einkeimblättrigen Pflanzen, wie beispielsweise Orchideen, sind die Leitbündel in der Sprossachse frei verteilt und das Bildungsgewebe fehlt. 

Auf der folgenden Abbildung siehst du den Stängelquerschnitt der Sprossachse einer zweikeimblättrigen Pflanze mit Beschriftungen:

Sprossachse: Lernvideo

Metamorphosen der Sprossachse

Die Anpassung einer Pflanze an ihre Standortbedingungen wird in der Biologie auch als Metamorphose bezeichnet. Unterschiedliche Abwandlungen der Sprossachse haben sich beispielsweise in trockenen Regionen oder Gebirgen gebildet. 

Kakteen beispielsweise haben eine stark verdickte, fleischige Sprossachse, die mit einer wächsernen Epidermis geschützt ist. Man nennt Kakteen aufgrund ihrer Möglichkeit, große Mengen an Wasser zu speichern, daher auch stammsukkulent.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Sprossachse

Als Sprossachse bezeichnet man eines der wichtigsten Organe einer Pflanze. Sie verbindet Wurzeln, Blätter und Blüten und enthält das Gefäßsystem der Pflanze.

Die Sprossachse sorgt für die Stabilität der Pflanze (zum Beispiel der Stamm eines Baums) und enthält die Leitbündel, in denen Wasser, Nährstoffe und Mineralien innerhalb der Pflanze transportiert werden.

Zur Sprossachse gehören Epidermis, Rinde, Bildungsgewebe, Mark (und gegebenenfalls Markhöhle) und die Leitbündel (Xylem und Phloem).

Sprossachsen können verschiedene Wuchsformen annehmen. Außerdem ist der Aufbau je nach Ein- oder Zweikeimblättrigkeit leicht verschieden. Prinzipiell gehören zum Aufbau jedoch immer: Epidermis, Rinde, Mark (und gegebenenfalls Markhöhle) und die Leitbündel (Xylem und Phloem).

Die Sprossachse des Baums ist der Stamm – dieser verzweigt sich zudem in Seitensprosse (Zweige).

Die Sprossachse kann unterschiedliche Wuchsformen annehmen. Sie kann beispielsweise holzig, krautig oder verzweigt sein.

Die Sprossachse kann Wasser und Nährstoffe speichern. Kakteen werden als stammsukkulent bezeichnet, weil sie besonders viel Wasser in ihrer Sprossachse speichern können.

Bei krautigen Pflanzen wird die Sprossachse auch als (Pflanzen-)Stängel bezeichnet und ist häufig grün und biegsam.

Zu den Aufgaben der Sprossachse gehört zum einen die Stabilisierung der Pflanze, zum anderen der Transport und die Speicherung von Wasser, Nährstoffen und Mineralien.

Bei Bäumen ist die Sprossachse der Stamm, der sich in Seitensprosse (Zweige) verzweigt.

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