Die Sprossachse – ein wichtiges Organ der Pflanze
Die Sprossachse ist für Stabilität und den Transport lebenswichtiger Stoffe in Pflanzen entscheidend. Entdecke ihre verschiedenen Wuchsformen, Strukturen wie das Leitbündel und Unterschiede zwischen einkeimblättrigen und zweikeimblättrigen Pflanzen. Dies und mehr im folgenden Text!
Inhaltsverzeichnis zum Thema Sprossachse
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Sprossachse – Definition
Die Sprossachse ist ein wichtiges Organ der Pflanze zur Stabilisierung und hat die Aufgabe, lebenswichtige Stoffe zu transportieren und zu speichern. Sie stellt als Stängel, Zweig oder Stamm der Pflanze die Verbindung zwischen Wurzeln, Blättern und Blüten her und enthält das Gefäßsystem. Aus der Erde kann die Pflanze Wasser und Mineralien aufnehmen, die durch die Leitbündel der Sprossachse verteilt werden. Gleichzeitig werden über die Sprossachse die Produkte der Fotosynthese aus den Blättern durch die gesamte Pflanze transportiert. Du kannst dir als Beispiel für eine Sprossachse den massiven Stängel einer Sonnenblume vorstellen, der Wasser, Mineralien und Stärke durch die Pflanze transportiert, durch seine Stabilität die große Blüte hält und die Blätter trägt.
Aufbau und Funktion der Sprossachse
Sprossachsen können, je nach Pflanze, unterschiedliche Wuchsformen haben. In der folgenden Tabelle findest du eine Übersicht zu den verschiedenen Arten von Sprossachsen:
Wuchsformen | Beschreibung |
---|---|
holzige Sprossachsen | hart und fest, insbesondere bei Bäumen und Sträuchern (Stamm oder Zweig) |
krautige Sprossachsen | grün, biegsam, beispielsweise bei Blumen (Stängel) |
unverzweigte Sprossachsen vs. verzweigte Sprossachsen | Sprossachsen können entweder Verzweigungen haben, sogenannte Seitensprosse, oder unverzweigt sein. |
windende Sprossachsen | Die Sprossachsen winden sich, wie zum Beispiel bei Kletterpflanzen. |
Der Querschnitt der Sprossachse unter dem Mikroskop gibt weiteren Aufschluss über ihren Aufbau: Zu den wichtigsten Strukturen zählt das Leitbündel im Inneren der Sprossachse, das das Transportsystem wichtiger Stoffe in der Pflanze darstellt. Es gliedert sich auf in Gefäßzellen (Xylem), die Wasser und Salze aus dem Wurzelsystem zu allen Zellen der Pflanze transportieren, und Siebröhren (Phloem), die in den Blättern gebildete Nährstoffe (z. B. Stärke) transportieren. Zwischen Xylem und Phloem befindet sich zudem ein Gewebe zur Bildung neuer Pflanzenzellen, um die Sprossachse zu vergrößern, das Bildungsgewebe (Apikalmeristem). Das Mark im Inneren der Sprossachse dient zur Speicherung von Nährstoffen und Mineralien, teilweise gibt es hier eine Markhöhle, dann ist die Sprossachse in ihrer Mitte hohl. Die Rinde sorgt mit verdickten Zellwänden für die Stabilität der Sprossachse und kann ebenfalls Nährstoffe speichern, während die Epidermis die äußerste Schutzschicht der Sprossachse darstellt.
Besonderheiten einkeimblättriger und zweikeimblättriger Pflanzen
Wichtig zu beachten ist zusätzlich, dass sich einkeimblättrige (monokotyle) und zweikeimblättrige (dikotyle) Pflanzen bei mikroskopischer Betrachtung in ihrem Querschnitt unterscheiden.
Bei zweikeimblättrigen Pflanzen, wie der Sonnenblume oder bei Bohnenpflanzen, sind die Leitbündel ringförmig angeordnet und bilden einen sogenannten Zentralzylinder.
Bei einkeimblättrigen Pflanzen, wie beispielsweise Orchideen, sind die Leitbündel in der Sprossachse frei verteilt und das Bildungsgewebe fehlt.
Auf der folgenden Abbildung siehst du den Stängelquerschnitt der Sprossachse einer zweikeimblättrigen Pflanze mit Beschriftungen:
Metamorphosen der Sprossachse
Die Anpassung einer Pflanze an ihre Standortbedingungen wird in der Biologie auch als Metamorphose bezeichnet. Unterschiedliche Abwandlungen der Sprossachse haben sich beispielsweise in trockenen Regionen oder Gebirgen gebildet.
Kakteen beispielsweise haben eine stark verdickte, fleischige Sprossachse, die mit einer wächsernen Epidermis geschützt ist. Man nennt Kakteen aufgrund ihrer Möglichkeit, große Mengen an Wasser zu speichern, daher auch stammsukkulent.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Sprossachse
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