Farne im Überblick

  • Farne sind eine Gruppe von Pflanzen. Sie werden den Gefäßsporenpflanzen zugeordnet.
  • Farne sind weltweit vertreten. Sie bevorzugen feuchte und schattige Standorte.
  • Charakteristisch für Farne sind die Farnwedel. Auf ihnen sitzen die Sporangien.
  • Farne führen einen Generationswechsel durch. Es erfolgt ein Wechsel zwischen geschlechtlicher und ungeschlechtlicher Vermehrung.
  • Die ungeschlechtliche Fortpflanzung erfolgt über Sporen, die in Sporangien gebildet werden.
  • Die geschlechtliche Fortpflanzung erfolgt durch männliche und weibliche Fortpflanzungsorgane.
Farne Steckbrief: Lernvideo

Quelle sofatutor.com

Farne – Definition

Farne sind eine Pflanzengruppe, die zu den Gefäßsporenpflanzen gehört. Gefäßsporenpflanzen umfassen neben den Farnen auch die Bärlapppflanzen. Die Besonderheit der Gefäßsporenpflanzen ist, dass sie keine Samen bilden, sondern stattdessen Sporen. Folgende Pflanzenklassen und -familien werden den Farnen zugeordnet:

  • Schachtelhalmgewächse
  • Gabelblattgewächse
  • Natternzungengewächse
  • Marattiaceae
  • Echte Farne

Weltweit gibt es etwa 12 000 Arten von Farnen, davon sind etwa 100 in Mitteleuropa heimisch. Sie besiedeln unterschiedlichste Lebensräume, viele Arten bevorzugen jedoch feuchte und schattige Standorte. Die meisten Farnarten sind in den Tropen beheimatet.

Farne – Morphologie

Grundsätzlich bestehen Farne aus Wurzeln, einer Sprossachse und Blättern. Sie bilden keine Blüten und Samen aus. Farne besitzen wie alle Gefäßpflanzen spezialisierte Leitbündel im Inneren, in denen Nährstoffe und Wasser transportiert werden. 

Die Sprossachse verläuft oftmals als Rhizom – ein unterirdisches, verzweigtes Netz. Aus ihr entspringen die Wurzel und die Blätter. 

Ein charakteristisches Merkmal sind die Wedelblätter der Farne, sogenannte Farnwedel. Sie sind gefiedert, grün und dienen der Fotosynthese. An den Rändern und Unterseiten der Farnwedel sitzen Sporangien. Das sind Sporenbehälter, in denen die Sporen der Farne gebildet werden. Die Sporangien stehen in Häufchen zusammen und sind von einem Häutchen bedeckt. Die Häufchen werden Sori (Einzahl: Sorus) genannt. Wenn die Sporen reif sind, reißt das Häutchen auf und die Sporen können sich verbreiten. 

Blätter, auf denen Sporangien sitzen, werden als Sporophylle bezeichnet.

Farne – Vermehrung

Farne vermehren sich nicht wie die Blühpflanzen über Samen, sondern stattdessen über Sporen. Die Vermehrung kann sowohl geschlechtlich als auch ungeschlechtlich erfolgen. Da sich eine geschlechtliche und ungeschlechtliche Generation abwechseln, spricht man bei den Farnen von einem Generationswechsel.

Wird eine Spore durch den Wind verbreitet und fällt auf den Boden, kann sie dort unter günstigen Bedingungen, beispielsweise an einem feuchten und schattigen Ort, keimen. Zuerst entwickelt sie sich zu einem Vorkeim. Durch Rhizoiden wird der Vorkeim im Boden verankert. Dies ist die ungeschlechtliche Generation. An der Unterseite des Vorkeims entwickeln sich schließlich männliche und weibliche Fortpflanzungsorgane. Die männlichen Organe nennt man Antheridien und die weiblichen werden als Archegonien bezeichnet. Wenn genug Wasser vorhanden ist, können die männlichen Schwärmzellen zu den weiblichen Keimzellen schwimmen und diese befruchten. Sie bewegen sich mithilfe von Geißeln fort. Aus einer befruchteten Eizelle wächst ein neuer Farn heran. Dies ist die geschlechtliche Generation.

In der Abbildung ist der Generationswechsel der Farne dargestellt.

Farne Generationswechsel

Einige Arten, wie der Adler- und der Wurmfarn, können sich nicht nur über Sporen vermehren, sondern auch durch die unterirdische Verbreitung der Rhizome.

Farne – Steckbrief

Im folgenden Steckbrief sind einige wichtige Informationen rund um die Farnpflanzen zusammengefasst.

Farne Steckbrief
Gruppe Gefäßsporenpflanzen (Pteridophyta)
Arten etwa 12 000 Arten
Verbreitung weltweit, besonders hohes Vorkommen in den Tropen
Standortansprüche feucht
schattig
Bestandteile Wurzel, Rhizom (unterirdische Sprossachse), Farnwedel
Fortpflanzung Generationswechsel:
ungeschlechtlich über Sporen
geschlechtlich über weibliche und männliche Fortpflanzungsorgane
Beispiele Adlerfarn, Wurmfarn, Gewöhnlicher Pillenfarn, Königsfarn, Gewöhnliche Natternzunge

Häufig gestellte Fragen zum Thema Farne

Farne sind eine Pflanzengruppe, die den Gefäßsporenpflanzen zugeordnet wird.

Farne ernähren sich autotroph. Sie betreiben Fotosynthese und nutzen das Sonnenlicht als Energiequelle. Über ihre Wurzeln nehmen sie Wasser und Mineralstoffe auf.

Farne können sich sowohl geschlechtlich über männliche und weibliche Fortpflanzungsorgane vermehren als auch ungeschlechtlich über Sporen oder das Rhizom.

Es gibt etwa 12 000 Arten von Farnen.

Moose gehören nicht zu den Gefäßpflanzen. Sie haben keine echten Wurzeln und keine spezialisierten Wasserleitungsbahnen im Inneren und sind deshalb darauf angewiesen, in Wassernähe zu wachsen, da sie ansonsten austrocknen. 

Der Bau und die Funktion der Organe der Farne sind evolutionär etwas weiter entwickelt, da Farne Wurzeln und Leitungsbahnen besitzen. Sie sind somit nicht auf die unmittelbare Nähe zum Wasser angewiesen, einige Farngewächse wachsen sogar an sonnigen Standorten. Die meisten Farne bevorzugen jedoch trotzdem feuchte und schattige Standorte, da dies ihrem natürlichen Lebensraum entspricht. Die männlichen Fortpflanzungsorgane benötigen zudem genug Feuchtigkeit, um zu den weiblichen Fortpflanzungsorganen zu schwimmen.

Farne nehmen über die Wurzeln Wasser auf. Einige Farne, die sogenannten Hautfarne, können sogar über die gesamte Oberfläche Wasser aufnehmen.

Es wird davon ausgegangen, dass es die ersten Farne bereits vor etwa 400 Millionen Jahren gab.

Die meisten Farne sind mehrjährig. Viele Farnarten bilden ausdauernde Rhizome, die mehrere Jahrzehnte überdauern können.

Ja, Farne sind für Menschen und Tiere giftig.

Es gibt 12 000 Arten von Farnen. Bekannte Arten sind der Königsfarn, der Adlerfarn, der Baumfarn und der Hirschzungenfarn.

Nein, Farne bilden keine Früchte aus.

Farnpflanzen bilden keine Blüten und Samen aus. Sie existierten bereits vor 400 Millionen Jahren und gehören zu den ersten Gefäßpflanzen.

Wenn die Sporen reif sind, platzen die Sporangien auf und die Sporen werden durch den Wind verbreitet.

Farne sind keine Samenpflanzen, da sie sich nicht über Samen vermehren, sondern über Sporen.

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