Das Rückenmark – Aufbau und Funktion des Rückenmarks

Das Rückenmark – Grundlagen und Funktionen verständlich erklärt! Erfahre, wie das Rückenmark aufgebaut ist und welche wichtigen Aufgaben es erfüllt, wie Reflexe steuert und den Körper innerviert. Dies und vieles mehr findest du im folgenden Text!

Inhaltsverzeichnis zum Thema Rückenmark

Das Rückenmark im Überblick

  • Das Rückenmark verläuft ausgehend vom Stammhirn den Rücken entlang innerhalb der Wirbelsäule.
  • Aus dem Rückenmark entspringen 31 paarig angelegte Spinalnerven.
  • Die Funktionen des Rückenmarks sind die Innervierung des Körpers sowie das Reflexzentrum.

Rückenmark

Quelle sofatutor.com

Rückenmark – Definition

Das Rückenmark (lat. Medulla spinalis oder Medulla dorsalis) ist neben dem Gehirn der zweite wichtige Teil des zentralen Nervensystems. Es ist ein langer Strang aus Nervenzellen und -fasern, der durch den hohlen, knöchernen Kanal der Wirbelsäule verläuft und auch von diesem geschützt wird. Außerdem ist das Rückenmark, ähnlich wie das Gehirn, von schützenden Häuten umgeben, den Rückenmarkshäuten. Dabei gibt es die äußere, harte Rückenmarkshaut, die mittlere Spinngewebshaut und die innere, weiche Rückenmarkshaut. Betrachtet man die Lage des Rückenmarks genauer, so beginnt die wichtige Nervenbahn am Stammhirn, verläuft innerhalb des Wirbelkanals den Rücken entlang und endet beim Erwachsenen mit dem ersten oder zweiten Lendenwirbel. Aus den Rückenmarkssegmenten entspringen 31 Spinalnervenpaare, die den Körper innervieren.

Aufbau des Rückenmarks im Querschnitt

Wenn man das Rückenmark im Querschnitt betrachtet, ist eine graue, schmetterlingsförmige Substanz umgeben von einer weißen Substanz zu erkennen. Die beiden Seiten der grauen Substanz, die zum Bauch (ventral) zeigen, werden als Vorderhorn bezeichnet. Die andere Seite des Schmetterlings, die nach hinten zum Rücken (dorsal) zeigt, bildet das Hinterhorn des Rückenmarks. Den gesamten mittleren Abschnitt des Querschnitts der grauen Substanz bezeichnet man als Seitenhorn des Rückenmarks.
Die beiden Substanzen des Rückenmarks unterscheiden sich in ihrer Farbe, da die graue Substanz vorwiegend die Zellkörper der Neuronen beinhaltet, während die weiße Substanz hauptsächlich aus myelinisierten Nervenfasern besteht. Zwischen je zwei Segmenten der Wirbelsäule treten die 31 doppelt angelegten Spinalnerven (rechts und links) in den Körper aus. An der Bauchseite (ventral), aus der vorderen Wurzel heraus, verlaufen die motorischen Nerven. An der Rückseite, aus der hinteren Wurzel, treten die sensiblen Nerven aus und die Spinalganglien, die in ihrer verdickten Struktur die Neuronen der sensiblen Nerven enthalten. Der Aufbau eines Spinalnervs setzt sich also aus den kombinierten Nervenfasern aus der vorderen und der hinteren Wurzel des Rückenmarks zusammen.

In der folgenden Abbildung siehst du einen beschrifteten Querschnitt des Rückenmarks, in dem du alle anatomischen Bestandteile gut erkennen kannst:

Aufbau des Rückenmarks

Funktion des Rückenmarks

Zu einer der wichtigsten  Aufgaben des Rückenmarks zählt einfach erklärt die Informationsvermittlung zwischen dem Gehirn und dem gesamten Körper. Die Funktion der Spinalnerven, die dem Rückenmark an 31 Stellen entspringen, besteht aus der Innervation des Körpers. So können motorische Signale aus dem zentralen Nervensystem zu den Skelettmuskeln gelangen und sensorische Informationen aus dem Körper zur Integration in das zentrale Nervensystem gelangen.
Außerdem bildet das Rückenmark in seiner zweiten wichtigen Funktion auch das Reflexzentrum und arbeitet teilweise autonom ohne das Gehirn.

Reflexe

Das Rückenmark steuert den Ablauf vieler unbewusster Reflexe, wie den Atmungsreflex, Lidschlussreflex, Würgereflex oder Schmerzreflex. Reflexe dienen dem Körper zum Schutz und sind zum Teil überlebenswichtig.
Bei einem Schmerzreiz tritt die sensorische Information über die hintere Wurzel in das Rückenmark ein und kann dort direkt zu den motorischen Nerven verschaltet werden. Dadurch entsteht eine zeitsparende, schnelle Reaktion.
Verbrennt man sich beispielsweise die Hand an einem heißen Gegenstand, bilden die Rezeptoren der Hand durch den Reiz eine Erregung in Form eines elektrischen Signals, das über die sensiblen Nerven in das Rückenmark weitergeleitet wird. Schaltneuronen im Rückenmark zwischen sensiblen Nerven und motorischen Nervenfasern, die zum Oberarmbeuger führen, bilden einen Reflexbogen, sodass die Hand schnell weggezogen werden kann.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Rückenmark

Einfach erklärt ist das Rückenmark neben dem Gehirn die zweite Komponente des zentralen Nervensystems. Es bildet eine wichtige Achse im Körper, um Signale aus dem Gehirn in den Körper zu leiten und Informationen aus dem Körper und den Sinnesorganen zum Gehirn zu leiten.

Das Rückenmark besteht aus vielen Nervenzellen und -fasern, die einen dicken Strang bilden. Umgeben ist dieser Strang von drei Rückenmarkshäuten und dem knöchernen Kanal der Wirbelsäule. Im Querschnitt besteht das Rückenmark aus einer schmetterlingsförmigen grauen Substanz, die von einer weißen umgeben ist.

Die weiße Substanz des Rückenmarks umgibt die schmetterlingsförmige graue Substanz. Sie ist weiß, weil sie hauptsächlich aus myelinisierten Nervenfasern besteht und im Gegensatz zur grauen Substanz quasi keine Zellkörper und -kerne enthält.

Das Rückenmark ist für die basale Steuerung der einfachsten Funktionen unseres Körpers zuständig, indem es Signale zum ZNS weiterleitet und von dort empfängt (z. B. Hunger, Harndrang, Kälteempfinden …). Außerdem geht die Steuerung aller Motorik und Sensorik vom Rückenmark aus, genauso wie bestimmte Reflexe.

Während des Wachstums wächst die Wirbelsäule des Menschen schneller als das Rückenmark, sodass das Rückenmark auf Höhe des ersten oder zweiten Lendenwirbels endet.

Das Rückenmark ist ein ganzes Bündel aus Nervenzellen und -fasern. Entlang der Wirbelsäule entspringen ihm 31 Spinalnervenpaare.

Das Rückenmark ist im knöchernen Wirbelkanal geschützt. Außerdem ist es von drei schützenden Rückenmarkshäuten ummantelt.

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