Allensche Regel – Definition, Erklärung und Beispiele

Erfahre, wie die Allensche Regel beschreibt, warum Tiere in kälteren Regionen kürzere Körperanhänge haben und wie dies zur Temperaturregulation beiträgt.

Inhaltsverzeichnis zum Thema Allensche Regel

Das Quiz zum Thema: Allensche Regel

Was besagt die Allensche Regel?

Frage 1 von 5

Welche Region bestimmt die Länge der Körperanhänge nach der Allenschen Regel?

Frage 2 von 5

Für welche Tiere gilt die Allensche Regel?

Frage 3 von 5

Warum sind die Körperanhänge bei Tieren in kalten Regionen kürzer?

Frage 4 von 5

Welcher Bereich wird in der allenschen Regel nicht betrachtet?

Frage 5 von 5

Allensche Regel im Überblick

  • Die allensche Regel und die bergmannsche Regel bilden zusammen die Klimaregeln in der Biologie. Diese beschreiben anatomische Anpassungen von Tieren zur Temperaturregulation.

  • Die allensche Regel gilt nur für gleichwarme Tiere.

  • Die allensche Regel besagt, dass abstehende Körperanhänge, die leicht abkühlen, wie Ohren oder Schwänze, bei Tieren in kalten Gebieten in der Regel kürzer ausgebildet sind als bei nah verwandten Arten, die in wärmeren Regionen leben.

Allensche Regel: Lernvideo

Quelle sofatutor.com

Allensche Regel – Definition

Die allensche Regel besagt einfach erklärt, dass Tiere, die in kälteren Regionen leben, kürzere Körperanhänge besitzen als verwandte Arten in wärmeren Regionen. Am Beispiel des Fuchses soll die allensche Regel verdeutlicht werden: Die Größe der Ohren nimmt vom Polarfuchs über den heimischen Rotfuchs zum tropischen Wüstenfuchs zu. Die Füchse in kälteren Regionen haben also kleinere Ohren als die Füchse in wärmeren Regionen.

Allensche Regel – Beispiele

Am Beispiel verschiedener Hasenarten soll die allensche Regel vorgestellt werden. Alle in der Tabelle aufgeführten Arten leben in verschiedenen Regionen auf dem amerikanischen Kontinent. Von oben nach unten wird das Klima in den Lebensräumen in der Tabelle immer wärmer.

Art Lebensraum Ohrenlänge
Polarhase (Lepus articus) arktischer Teil Kanadas, Grönland < 6 cm
Schneeschuhhase (Lepus americanus) Alaska, südliches Kanada ca. 6–7 cm
Eselhase (Lepus californicus) Südwesten der USA, nördliches Mexiko ca. 10–13cm
Antilopenhase (Lepus alleni) südliches Arizona, nördliches Mexiko bis zu 17 cm

Je wärmer der Lebensraum, desto länger also die Ohren der Hasenarten. Dies wird in der folgenden Abbildung nochmals verdeutlicht:

Allensche Regel

Allensche Regel – Begründung und Erklärung

Körperanhänge und Extremitäten haben eine relativ große Oberfläche bei gleichzeitig geringem Volumen und kühlen leicht aus. Über die Oberflächen wird nämlich Wärme an die Umwelt abgegeben.
Damit die Körpertemperatur bei Tieren in kalten Lebensräumen nicht zu stark abfällt, sind die Anhänge und Extremitäten bei ihnen sehr klein. Bei Tieren, die in warmen Lebensräumen zu Hause sind, helfen lange Körperanhänge, die Körpertemperatur zu senken und eine Überhitzung zu vermeiden. Außerdem kann beispielsweise der Wüstenfuchs seine langen Ohren zur Ventilation bewegen.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Körpertemperatur in verschiedenen Bereichen des Körpers beim Eskimohund:

Körperregion Temperatur
Rumpf 33–35 °C
Stirn 23 °C
Schnauze 5–7 °C
Beine 8–14 °C
Füße 0 °C

Die allensche Regel trifft nicht auf wechselwarme (poikilotherme) Tiere zu, sie ist nur bei gleichwarmen (homoiothermen) Tieren zu beobachten. Bei wechselwarmen Tieren steigt die Stoffwechselintensität mit zunehmender Temperatur, da sich ihre Körpertemperatur der Umgebungstemperatur anpasst. Für diese Tiere ist also ein hohe Außentemperatur vorteilhaft. Anpassungen zur Temperaturregulation sind nicht erforderlich.

Allensche Regel – Modellversuch

In einem Experiment kannst du die allensche Regel ganz einfach selbst nachvollziehen. Im Folgenden erfährst du Schritt für Schritt, wie du beim Versuch zur allenschen Regel vorgehen solltest:

  • Du benötigst zwei gleich große, gekochte Kartoffeln, einen kleinen und einen großen Metalllöffel und zwei Thermometer.
  • Direkt nach dem Kochen wickelst du die Kartoffeln in Alufolie ein und steckst in jede Kartoffel ein Thermometer. In eine Kartoffel steckst du den kleinen Löffel, in die andere den großen Löffel. Diese symbolisieren unterschiedlich große Körperanhänge.
  • 15 Minuten lang liest du regelmäßig die Temperatur der beiden Kartoffeln ab.
  • Welche Kartoffel kühlt schneller ab?

Die allensche Regel kann leicht mit diesem Löffelexperiment überprüft werden. Du wirst feststellen, dass die Kartoffel mit dem größeren Löffel auch schneller abkühlt.

Unterschied zwischen bergmannscher Regel und allenscher Regel

Eine weitere Klimaregel ist die bergmannsche Regel. Diese besagt, dass gleichwarme Tiere in kälteren Regionen größer sind als verwandte Arten in wärmeren Regionen. Anders als bei der allenschen Regel wird hier also das gesamte Tier betrachtet, nicht nur die Körperanhänge und Extremitäten.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Allensche Regel

Leicht erklärt besagt die allensche Regel, dass abstehende Körperanhänge und Extremitäten bei Tieren in kalten Gebieten in der Regel kürzer ausgebildet sind als bei nah verwandten Arten, die in wärmeren Regionen leben.

Die allensche Regel beschreibt Anpassungen in der Anatomie der Tiere zur Temperaturregulation. Wechselwarme Tiere passen ihre Körpertemperatur der Umgebung an, sie betreiben keine Temperaturregulation. Auf wechselwarme Tiere trifft deshalb die allensche Regel nicht zu.

Die allensche Regel gilt für gleichwarme Tiere.

Die allensche Regel gilt nicht für wechselwarme Tiere, wie zum Beispiel Reptilien, Amphibien und Insekten.

In diesem Fall gilt die allensche Regel. Körperanhänge wie Ohren kühlen schnell aus. Durch die geringe Größe wird der Wärmeverlust gering gehalten.

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