Evolutionstheorien und Darwins Selektionstheorie

Erfahre, wie Darwin und Lamarck die Entstehung der Arten erklären und was ihre Theorien voneinander unterscheidet. Andere Evolutionstheorien, wie die synthetische Evolutionstheorie, führen moderne Erkenntnisse zusammen. Dies und vieles mehr findest du in diesem informativen Text!

Inhaltsverzeichnis zum Thema Selektionstheorie

Evolutionstheorien im Überblick

  • Evolutionstheorien tauchten Anfang des 19. Jahrhunderts auf und stellten sich gegen den bisherigen Schöpfungsglauben.
  • Darwin nannte seine Evolutionstheorie die Selektionstheorie, bei der Arten entstehen und sich über Mutation und natürliche Selektion weiterentwickeln.

  • Lamarck stellte die Theorie auf, dass Lebewesen bestimmte physiologische Merkmale stärker beanspruchen oder vernachlässigen und sich so ihrer Umwelt anpassen. Außerdem könnten derart erworbene Eigenschaften an Nachkommen weitervererbt werden.
  • Es entstanden zahlreiche weitere Evolutionstheorien, jedoch keine historisch so einschlägigen wie die von Lamarck und Darwin.
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Quelle sofatutor.com

Evolutionstheorien

Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts stellten zwei Forscher, Jean-Baptiste de Lamarck und Charles Darwin, begründete Theorien über die Entstehung der Arten auf, die die bisherige Schöpfungstheorie anzweifelten. Sie stellten unterschiedliche Theorien auf, mit dem Grundsatz, dass Arten sich durch Anpassung an ihre Umweltbedingungen über die Zeit entwickeln. Einfach erklärt sind Evolutionstheorien also Hypothesen über die Entstehung und Weiterentwicklung verschiedener Arten über viele Generationen.

Charles Darwins Selektionstheorie – Definition

In seinem Buch Über die Entstehung von Arten durch natürliche Selektion, das 1859 veröffentlicht wurde, stellte Darwin seine Theorie erstmals vor. Seine Theorie beruht auf der Annahme, dass Individuen einer Art sich durch Variation oder spontan auftretende Mutationen in bestimmten Merkmalen voneinander unterscheiden. Ist die Population der Art dann entsprechend groß und es herrscht beispielsweise eine Knappheit des Lebensraums oder Nahrung, setzen sich solche Individuen durch, die durch ihre Merkmale besonders gut an die gegebene Umwelt angepasst sind. Ein solches Merkmal, das die Überlebens- und Fortpflanzungschancen erhöht, bezeichnete er als Selektionsvorteil. Über Generationen entwickelt sich so durch Mutation und Selektion (übersetzt: Auswahl/Auslese) eine Art weiter. Darwin nannte sein Prinzip auch survival of the fittest.

Lamarcks Evolutionstheorie – Definition

Auch wenn die Theorie von Lamarck einige Mängel aufweist und heute teilweise für falsch erklärt wurde, war er schon vor Darwin der Wegbereiter der Evolutionsforschung. Er stellte als erster Biologe eine durchdachte Theorie der Abstammung und Artentstehung auf.
Seiner Theorie zufolge beanspruchen Lebewesen bestimmte physiologische Merkmale, wie Körperteile oder Organe, stärker oder vernachlässigen sie in Anpassung an ihre Lebensraumbedingungen. Zudem stellte er die These auf, dass diese erworbenen Eigenschaften und Fähigkeiten an Nachkommen weitervererbt werden.

Evolutionstheorien im Vergleich anhand des Giraffenbeispiels – Darwin vs. Lamarck

Jean-Baptiste de Lamarck Charles Darwin
Erstveröffentlichung 1809 im Buch Zoologische Philosophie 1859 im Buch Über die Entstehung von Arten durch natürliche Selektion
Erklärung der Theorie vererbbare Veränderung in der Ausprägung physiologischer und anatomischer Strukturen durch Gebrauch oder Nichtgebrauch als Anpassung an Umweltbedingungen Anpassung an Umweltbedingungen durch Mutation und Selektion
survival of the fittest
Beispiel Giraffen strecken ihren Hals, um an höher liegende Blätter in den Bäumen zu kommen. Über die Zeit wird der Hals dadurch länger. Dieses Merkmal kann an zukünftige Generationen vererbt werden. Giraffen, die durch Zufall (Mutation) einen längeren Hals haben, haben bessere Überlebenschancen und setzen sich längerfristig in der Art durch, da sie höhere Blätter erreichen können und so an mehr Nahrung kommen.
Evolutionstheorien

Andere Evolutionstheorien – Zusammenfassung

Neben Lamarck und der darwinschen Selektionstheorie stellten natürlich auch andere Naturwissenschaftler Evolutionstheorien auf, jedoch war keine davon in der Geschichte der Evolutionsbiologie und Aufklärung derart einschlägig.

Die synthetische Evolutionstheorie beispielsweise ist eine Weiterentwicklung des Darwinismus. Moderne Erkenntnisse aus verschiedenen Teilbereichen wie der Genetik oder Ökologie werden hier mit der Selektionstheorie zusammengebracht. Ernst Mayr und Theodosius Dobzhansky gelten als Väter dieser Theorie.

Die Selektionstheorie nach Wallace entstand in einer ähnlichen Zeit zu Darwin und er wird teilweise als Mitbegründer der darwinschen These bezeichnet. Der größte Unterschied zwischen den beiden Theorien ist, dass Darwin den Selektionsdruck durch Konkurrenzkampf innerhalb der Art begründet und Wallace mehr auf die geografischen und umweltbedingten Faktoren eingeht, die eine Art zur Weiterentwicklung drängen.

Die Evolutionstheorie nach Cuvier wird auch Katastrophentheorie genannt. Sie besagt, dass in der Geschichte der Erde wiederholt große (Natur-)Katastrophen Lebewesen oder ganze Arten vernichtet haben und aus den verbliebenen Individuen über die Zeit neue Arten entstanden sind.

Carl von Linné stellte keine Evolutionstheorie im eigentlichen Sinne auf. Er erstellte jedoch ein Gliederungs- bzw. Ordnungssystem, das Arten und Pflanzen anhand der Baupläne klassifiziert. Die Kategorisierung in Reich, Klasse, Ordnung, Familie, Gattung und Art war ein Grundstein der Evolutionsforschung und ist heute noch grundlegend für die Klassifizierung von Lebewesen.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Selektionstheorie

Die Selektionstheorie wird auch als Darwinismus oder als survival of the fittest-Prinzip bezeichnet.

Die Theorie nach Darwin zur Artentstehung und -entwicklung besagt, dass notwendige Anpassungen an Umweltbedingungen durch Mutation und Selektion geschehen.

Selektion bedeutet übersetzt Auswahl oder Auslese. Individuen einer Art werden laut Theorie auf natürliche Weise ausgelesen, indem solche, die bestimmte Überlebensvorteile haben, sich beispielsweise häufiger fortpflanzen können.

Die Evolution einer Art wird durch den sogenannten Selektionsdruck beeinflusst. Konkurrenz innerhalb der Art, Nahrungs- und Lebensraumknappheit sowie Fortpflanzungs-Fitness zählen hierzu.

Der modernen Evolutionstheorie liegt immer noch der Darwinismus zugrunde. Hinzu kommt die synthetische Evolutionstheorie als Weiterentwicklung des Darwinismus. Moderne Erkenntnisse aus verschiedenen Teilbereichen wie der Genetik oder Ökologie werden hier mit der Selektionstheorie zusammengebracht. Ernst Mayr und Theodosius Dobzhansky gelten als Väter dieser Theorie.

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