Aldehydnachweise – Fehlingprobe und Tollensprobe
Erfahre, wie Aldehyde mit der Tollensprobe und Fehlingprobe nachgewiesen werden können. Du wirst die Durchführung, die Reaktionsgleichungen und weitere Details verstehen.
Inhaltsverzeichnis zum Thema Tollensprobe/Fehlingprobe
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Nachweis der Aldehydgruppe mit der Tollensprobe und der Fehlingprobe
Als Aldehyde oder Alkanale werden organische Verbindungen bezeichnet, die eine oder mehrere Aldehydgruppen als funktionelle Gruppe tragen. Ihr Aufbau lässt sich vereinfacht so darstellen:
Die Nachweisreaktionen für die Aldehyde beruhen darauf, dass die Aldehydgruppe zur Carboxylgruppe oxidiert wird. Es findet eine Redoxreaktion statt, wodurch die zugesetzten Reaktanten reduziert werden.
Tollensprobe
Die Tollensprobe oder Silberspiegelprobe weist Aldehyde, z. B. Glucose, über die Bildung eines Niederschlags aus Silber, dem Silberspiegel, nach. Bei der Tollensprobe läuft eine Redoxreaktion ab.
Tollensprobe – Durchführung
Zunächst muss das sogenannte Tollens-Reagenz hergestellt werden. Dazu wird eine Silbernitratlösung so lange mit konzentrierter Ammoniaklösung versetzt, bis kein Niederschlag mehr zu erkennen ist. Dann hat sich ein Silberdiamminkomplex gebildet. Im nächsten Schritt wird die Probe zugegeben und die Lösung erwärmt. Ist in der Probe ein Aldehyd vorhanden, bildet sich am Reagenzglas ein metallischer, spiegelnder Niederschlag, der aus elementarem Silber besteht. Ist kein Aldehyd vorhanden, verläuft die Silberspiegelprobe negativ und es bildet sich kein Silberspiegel.
Tollensprobe – Reaktionsgleichungen
Durch die Zugabe von Ammoniak läuft die Tollensprobe im alkalischen Milieu ab. Die gesamte Reaktion ist eine Redoxreaktion, die in folgende Teilschritte aufgeteilt werden kann:
Reaktion | Reaktionsgleichung |
---|---|
Oxidation | |
Reduktion | |
Gesamtreaktion |
Im Aldehyd trägt das Kohlenstoffatom die Oxidationszahl , in der Carboxylgruppe die Oxidationszahl . Durch die Oxidation werden also zwei Elektronen freigesetzt, die auf die Silberionen aus dem Silberdiamminkomplex übertragen werden. So entsteht elementares Silber, das sich als Silberspiegel niederschlägt.
Fehlingprobe
Die Fehlingprobe (oder auch fehlingsche Probe) ist ein weiterer Nachweis für Glucose und andere Aldehyde. Auch hierbei handelt es sich um eine Redoxreaktion.
Fehlingprobe – Durchführung
Zunächst muss das Fehling-Reagenz oder die Fehling-Lösung hergestellt werden. Diese besteht zu gleichen Teilen aus Fehling-Lösung I und Fehling-Lösung II. Fehling-Lösung I ist eine Kupfersulfatlösung , Fehling-Lösung II ist eine alkalische Natrium-Kalium-Tartrat-Lösung . Werden diese beiden Lösungen zusammengemischt, entsteht ein tiefblau gefärbter Kupfer(II)-Tartrat-Komplex. Im nächsten Schritt wird die Probe zugegeben und die Lösung erwärmt. Ist in der Probe ein Aldehyd vorhanden, findet ein Farbumschlag der blauen Lösung hin zu einer orangeroten Färbung statt und es bildet sich ein Niederschlag aus rotbraunem Kupferoxid.
Fehlingprobe – Reaktionsgleichungen
Wie die Tollensprobe läuft auch die Fehlingprobe im alkalischen Milieu ab. Die gesamte Reaktion ist eine Redoxreaktion, die in folgende Teilschritte aufgeteilt werden kann:
Reaktion | Reaktionsgleichung |
---|---|
Oxidation | |
Reduktion | |
Gesamtreaktion |
Die Oxidation des Aldehyds zur Carbonsäure läuft genau wie bei der Tollensprobe ab. Es werden also wieder zwei Elektronen freigesetzt, die auf die zweiwertigen Kupferionen in der gemischten fehlingschen Lösung übertragen werden. Diese werden dadurch zu einwertigen Ionen reduziert und es bildet sich Kupfer(I)-oxid , das als rotbrauner Niederschlag ausfällt.
Häufig gestellte Fragen zu Tollensprobe und Fehlingprobe
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