Freier Fall – Definition, Formeln und Anwendung
Erfahre, was es bedeutet, im freien Fall zu sein und wie man seine Bewegungen berechnet. Du wirst verstehen, warum alle Körper unabhängig von ihrer Masse die gleiche Zeit für die gleiche Strecke benötigen.
Inhaltsverzeichnis zum Thema Freier Fall
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Freier Fall – Definition
Fällt ein Körper mit geradliniger Bewegung und einer gleichmäßigen Beschleunigung in Richtung des Erdmittelpunkts, spricht man in der Physik vom freien Fall. Auf den Körper wirken außer der Gewichtskraft keine weiteren Kräfte.
Die Beschleunigung wird durch die Gewichtskraft bewirkt. Diese Beschleunigung ist an allen Orten der Erde fast genau gleich groß und liegt bei:
Bei spricht man auch von dem Ortsfaktor, der Fallbeschleunigung oder der Erdbeschleunigung. Unter dem Einfluss der Fallbeschleunigung benötigen alle Körper unabhängig von ihrer Masse die gleiche Zeit für die gleiche Fallstrecke.
Der Begriff Ortsfaktor hat seinen Ursprung darin, dass sich der genaue Wert für je nachdem, wo man sich auf der Erde befindet, leicht unterscheidet. So ist der Ortsfaktor an den Polen etwas größer als am Äquator.
Als Mittelwert wird aber häufig der oben genannte Wert für verwendet. In manchen Fällen findet man jedoch einen noch vereinfachten Wert von .
Freier Fall – Bewegungsgleichungen Formeln
Für den freien Fall können wir die Bewegungsgleichungen der gleichmäßig beschleunigten, geradlinigen Bewegung benutzen. Diese müssen nur an die Situation des freien Falls angepasst werden.
Die Bewegungsgleichungen sind:
Üblicherweise hat der fallende Körper beim freien Fall keine Anfangsgeschwindigkeit, ist also null.
Wenn wir die Strecke vom Boden aus messen, was meist vernünftig ist, startet der Körper seinen freien Fall aus einer gewissen Höhe . Diese entspricht .
Die Beschleunigung ist die Fallbeschleunigung .
Messen wir vom Boden aus nach oben, müssen wir die Fallbeschleunigung mit einem negativen Vorzeichen versehen, da sie in die andere Richtung (nach unten) wirkt.
Damit ergibt sich für den freien Fall:
Mit diesen Gleichungen können wir die Geschwindigkeit des fallenden Körpers und seine Höhe über dem Boden für eine gegebene Zeit ermitteln.
Oft werden zwei Spezialfälle gefragt: die Geschwindigkeit des Körpers beim Aufprall und die Fallzeit.
Wir nennen die Fallzeit, also die Zeit für den kompletten Weg nach unten, . Wir wissen, dass nach Ablauf der Zeit der Abstand vom Boden null geworden ist, es gilt also:
Das bedeutet:
Wir lösen die Gleichung nach auf:
Für die Fallzeit gilt also:
Für die Aufprallgeschwindigkeit gilt dann:
Diese beiden Formeln helfen beim Lösen vieler Aufgaben.
Das negative Vorzeichen der Geschwindigkeit kann etwas verwirrend sein. Es zeigt jedoch nur an, dass sich der Körper in die entgegengesetzte Richtung der gemessenen Höhe (vom Boden aus) bewegt.
Freier Fall – Luftwiderstand
In der Realität spielt jedoch der Luftwiderstand eine Rolle. Eine Feder wird stärker durch ihn abgebremst als ein Stein. Somit erreicht ein Stein schneller den Boden als eine Feder. Im Vakuum erreichen jedoch beide Gegenstände gleichzeitig den Boden, da dort kein Luftwiderstand vorhanden ist.
Für die Berechnung des freien Falls werden der Luftwiderstand und andere Kräfte vernachlässigt. Für größere Fallhöhen kann der Luftwiderstand jedoch nicht vernachlässigt werden, da er dafür sorgt, dass ein Körper eine maximale Fallgeschwindigkeit erreicht. Für einen Menschen beträgt die maximale Fallgeschwindigkeit bei einem freien Fall mit Luftwiderstand .
Freier Fall – Anwendung
Anhand einer Beispielaufgabe kannst du nun die verschiedenen Berechnungen für den freien Fall Schritt für Schritt nachverfolgen.
Aufgabe:
Wir lassen einen Stein aus einer Höhe von fallen. Nach welcher Zeit und mit welcher Geschwindigkeit schlägt er auf dem Boden auf?
Gegeben:
Gesucht:
Rechnung:
Die Geschwindigkeit ist negativ, da sie eine entgegengesetzte Richtung zur festgelegten Höhe hat.
Antwort:
Der Stein schlägt nach mit einer Geschwindigkeit von auf der Erdoberfläche auf.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Freier Fall
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