Dioden
Dioden sind elektronische Bauelemente, die Strom nur in einer Richtung durchlassen. Sie bestehen aus zwei Halbleiterschichten mit einer Sperrschicht. Erfahre, wie Dioden funktionieren, welche Arten es gibt und wo sie Anwendung finden.
Inhaltsverzeichnis zum Thema Dioden
Das Quiz zum Thema: Diode
Wie lautet die Aufgabe einer Diode?
Frage 1 von 5
Was passiert, wenn an die p-dotierte Schicht einer Diode eine positive und an die n-dotierte Seite eine negative Spannung angelegt wird?
Frage 2 von 5
Was ist die Durchbruchspannung einer Diode?
Frage 3 von 5
Welche Art von Diode besitzt einen Metall-Halbleiter-Übergang?
Frage 4 von 5
Warum können Elektronen in einer Diode nur in eine Richtung fließen?
Frage 5 von 5
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Diode – Erklärung
Die Halbleiterdiode, kurz Diode, ist ein Halbleiterbauelement. Die Aufgabe der Diode ist es, elektrischen Strom nur in eine Richtung durchzulassen. Dioden werden dort genutzt, wo der Strom nur in eine Richtung fließen soll. Das ist bei Handyladegeräten, Lampen oder auch Solarzellen der Fall. Die Diode funktioniert wie ein spannungsgesteuerter Widerstand. Wie groß der Widerstand der Diode ist, wird mithilfe der elektrischen Spannung kontrolliert.
Als Durchlassrichtung wird die Richtung bezeichnet, in die der Strom durch die Diode fließen kann. Als Sperrrichtung wird die Richtung bezeichnet, in die der Strom nicht durch die Diode fließen kann.
Diode – Aufbau
Die Diode besteht aus zwei unterschiedlich dotierten Halbleiterschichten. Die p-dotierte Schicht ist positiv dotiert und besitzt freie Bindungsplätze. Diese werden auch Löcher genannt und können als positive Ladungsträger beschrieben werden. Die n-dotierte Seite ist negativ dotiert, besitzt also einen Überschuss an frei beweglichen Elektronen.
Zwischen beiden Schichten entsteht eine Grenzschicht, die als Raumladungszone oder Sperrschicht bezeichnet wird. Sie entsteht, da Elektronen in die p-Schicht wandern und mit Löchern rekombinieren und Löcher in die n-Schicht wandern, wo sie mit Elektronen aufgefüllt werden. Dieser Zwischenbereich ist also gegenüber der p-Schicht negativ geladen und gegenüber der n-Schicht positiv geladen. In diesem Bereich sind keine frei beweglichen Ladungsträger mehr vorhanden. Dadurch werden weitere freie Ladungsträger daran gehindert, sich in Richtung p-dotierte Seite zu bewegen.
Das Schaltzeichen der Diode ist ein Dreieck, das mit der Spitze auf eine gerade Linie zeigt. So kann auch direkt die Durchlassrichtung abgelesen werden. Das Dreieck stellt dabei die Anode und die Linie die Kathode der Diode dar. Auf Dioden befinden sich immer Markierungen und Kennzeichnungen, die die Polung der Diode anzeigen.
Diode – Funktionsweise
Wird an die p-dotierte Schicht eine positive und an die n-dotierte Seite eine negative Spannung angelegt, werden die Elektronen von der negativen Spannung und die Löcher von der positiven Spannung stärker Richtung Sperrschicht gedrückt. Somit wird die gesamte Sperrschicht zusammengedrückt und schmaler. Ab einer gewissen Spannung wird die Sperrschicht überwunden. Dadurch können Elektronen wieder zur p-dotierten Seite übergehen. Die Diode leitet den Strom.
Wird an die p-dotierte Schicht eine negative und an die n-dotierte Seite eine positive Spannung angelegt, werden die Elektronen von der positiven Spannung auf der n-dotierten Seite und die Löcher von der negativen Spannung auf der p-dotierten Seite stärker angezogen. Die Sperrschicht in der Mitte vergrößert sich. Die Diode sperrt den Stromfluss.
Diode – Kennlinie
An der Kennlinie können die Eigenschaften von elektronischen Bauteilen abgelesen werden. Bei der Diodenkennlinie ist die Stromstärke über die angelegte Spannung aufgetragen. Das Diagramm wird in die drei Bereiche Durchlassbereich, Sperrbereich und Durchbruchsbereich eingeteilt. Die drei Bereiche werden durch die Durchbruchspannung und die Schwellspannung voneinander getrennt.
Durchbruchspannung der Diode
Als Durchbruchspannung wird die Spannung bezeichnet, bis zu der man die Diode in Sperrrichtung verwenden kann. Wird diese Spannung überschritten, kann die Diode kaputtgehen. Da es sich dabei um eine Kenngröße handelt, ist die Durchbruchspannung immer angegeben. Die Abkürzung für die Durchbruchspannung ist oder .
Schwellspannung der Diode
Als Schwellspannung wird die Spannung bezeichnet, ab der die Diode als leitend gilt. Häufig findet man für diese Spannung auch die Begriffe Durchlassspannung und Flussspannung. Die Abkürzung für diese Spannung ist oder . Siliziumdioden besitzen in etwa eine Schwellspannung von bis .
Weitere Kenngrößen
Weitere Kenngrößen für die Diode sind:
- : die Spannung an Dioden
- : der Strom an Dioden
- oder : der Strom durch die Dioden in Durchlassrichtung
- oder : der Strom durch die Dioden in Sperrrichtung
- : der Strom durch die Dioden nach Erreichen der Durchbruchspannung
Neben der Spannung an Dioden gibt es auch noch die Sperrspannung. Dabei handelt es sich um die Spannung in Sperrrichtung der Diode.
Diode – Arten
Es existieren verschiedene Arten von Dioden. Im Folgenden werden fünf Diodenarten kurz vorgestellt.
Schottky-Diode
Die Schottky-Diode besitzt einen Metall-Halbleiter-Übergang statt eines Halbleiter-Halbleiter-Übergangs. Sie hat somit eine geringere Schwellspannung als andere Dioden. Zudem ist ihre Schaltzeit sehr gering. Als Schaltzeit wird die Zeit bezeichnet, die eine Diode braucht, um den Strom zu blockieren, nachdem von der Durchlass- in die Sperrrichtung gewechselt wurde.
Die Schottky-Diode besitzt ein leicht abgewandeltes Schaltzeichen. Am senkrechten Strich sind oben und unten noch kurze waagerechte Striche ergänzt. So sieht der Strich etwas wie ein eckiges, lang gezogenes S aus.
Zener-Diode
Die Zener-Diode wird dauerhaft in Sperrrichtung verwendet. Für ihr Schaltzeichen wurde das Schaltzeichen der Diode nur um einen kurzen waagerechten Strich Richtung Dreieck am unteren Ende der senkrechten Linie ergänzt.
Leuchtdiode
Leuchtdioden sind bekannt unter der Abkürzung LED. Es werden direkte Halbleiter verwendet, um bei der Rekombination von Elektronen mit Löchern für den Menschen sichtbares Licht auszustrahlen.
Das Schaltzeichen der Diode wird für die Leuchtdiode um zwei vom Dreieck weggehende Pfeile ergänzt, die deutlich machen sollen, dass es sich um Licht handelt.
Fotodiode
Im Gegensatz zur LED wandelt die Fotodiode durch den inneren Fotoeffekt einfallendes Licht in elektrischen Strom um. Bei dem Licht kann es sich um sichtbares Licht, infrarote oder ultraviolette Strahlung handeln.
Die Fotodiode besitzt ein ähnliches Schaltzeichen wie die LED, aber die Pfeile zeigen in Richtung des Dreiecks. Das soll einfallendes Licht symbolisieren.
Laserdiode
Die Laserdiode besitzt das gleiche Prinzip wie die LED. Bei der Laserdiode wird durch Rekombination Laserstrahlung erzeugt. Durch elektrisches Pumpen wird die Strahlung immer stärker und gerichteter.
Dioden – Anwendung
Die Diode findet in vielen Bereichen Verwendung. Beim Laden eines Handys benötigt man Gleichspannung, das Stromnetz liefert jedoch Wechselspannung. Dioden im Stromkreis wandeln die Wechselspannung um, indem sie die geeignete Polung durchlässt und die andere sperrt. Man spricht bei diesen Dioden auch von Gleichrichterdioden.
LEDs finden in vielen Lampen im Alltag Anwendung und das Prinzip der Fotodioden wird unter anderem für Solarzellen genutzt.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Diode
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