Der Wiener Kongress von 1815 – Grundsätze, Aufgaben und Folgen
Der Wiener Kongress war eine politische Tagung europäischer Repräsentierenden zur Neuordnung Europas nach Napoleon. Erfahre mehr über seine Grundsätze, Ergebnisse und warum „Der Kongress tanzt“.
Inhaltsverzeichnis zum Thema Wiener Kongress
Das Quiz zum Thema: Wiener Kongress: Zusammenfassung
Wann fand der Wiener Kongress statt?
Frage 1 von 5
Wer leitete den Wiener Kongress?
Frage 2 von 5
Warum war der Wiener Kongress notwendig?
Frage 3 von 5
Welche Länder traten in Wien als führende Mächte auf?
Frage 4 von 5
Hat der Wiener Kongress Frieden gebracht?
Frage 5 von 5
Wie willst du heute lernen?
Der Wiener Kongress – Definition
Der Wiener Kongress von 1815 war der Definition nach eine Zusammenkunft von 200 Repräsentierenden europäischer Staaten, Städte und Herrschenden in Wien. Kurz erklärt war der Wiener Kongress also eine hochpolitische Tagung, die nötig geworden war, um Europa neu zu ordnen. Es ist wichtig, die Ereignisse des Wiener Kongresses in den historischen Kontext, den Sinnzusammenhang, einzuordnen.
Nachdem die Expansionspolitik (aus dem Lateinischen: ausdehnen) des französischen Machthabers Napoleon Bonaparte bei der Völkerschlacht von Leipzig beendet und Napoleon auf die Insel Elba verbannt worden war, trafen sich die Herrschenden, um über die Zukunft des europäischen Kontinents zu beraten.
Der Wiener Kongress fand vom 18. September 1814 bis zum 9. Juni 1815 statt. Er tagte also ganze neun Monate. Die Großmächte wurden von bestimmten Persönlichkeiten vertreten, die für die Interessen ihrer jeweiligen Länder eintraten. Die bekanntesten Teilnehmer des Wiener Kongresses waren Fürst von Metternich für Österreich, Zar Alexander I. für Russland sowie der Diplomat und Außenminister von Hardenberg für Preußen. Die Tagung stand unter der Führung Österreichs, weshalb von Metternich auch den Vorsitz innehatte. Er war sozusagen der Gastgeber des Wiener Kongresses. Die Vertretenden von Frankreich hatten zunächst nur einen Beobachtungsstatus beim Wiener Kongress, sie konnten also nicht mitbestimmen.
Im Folgenden findest du weitere Informationen zum Wiener Kongress von 1815, zu seinen Zielen, Beschlüssen, Ergebnissen und Folgen. Du kannst diese Informationen für ein Referat zum Wiener Kongress nutzen oder aber ein Schaubild oder einen Zeitstrahl aus ihnen erstellen.
Datum | Ereignis |
---|---|
1789 | Beginn der Französischen Revolution |
1806 | Gründung des Rheinbundes |
1813 | Völkerschlacht bei Leipzig (Niederlage Napoleon) |
1814/1815 | Wiener Kongress |
1815 | Gründung des Deutschen Bundes |
1819/ 1819 | Karlsbader Beschlüsse |
1832 | Hambacher Fest |
1848 | Märzrevolution |
Der Wiener Kongress – Prinzipien, Aufgaben und Grundsätze
Das Hauptziel der Zusammenkunft war es, eine neue, dauerhafte Friedensordnung in Europa zu schaffen. Die Auseinandersetzungen untereinander sollten durch eine territoriale Neuordnung abgebaut werden. Das alte, napoleonische Europa sollte neu gegliedert und aufgestellt werden.
Auch sollte erreicht werden, dass das Verhältnis der einzelnen Staaten zu Frankreich, aufgrund von Napoleons Verbannung ins Exil, neu geregelt werden konnte. Die Repräsentierenden wollten zudem die Ideen der Aufklärung nicht zulassen und versuchten, gemeinsam einen Weg zu finden, um am Alten festzuhalten. Die Idee der Aufklärung war eine neue offene Geisteshaltung der Menschen.
Im Wesentlichen waren es konservative monarchische Leitideen, die die Ergebnisse und Verhandlungen bestimmten. Die drei großen Monarchien Russland, Preußen und Österreich taten sich dazu auf dem Wiener Kongress zusammen und bezeichneten sich als Heilige Allianz. Da in allen drei Staaten gesalbte Monarchen an der Macht waren, nahmen sie an, dass ihre Legitimität auf dem Wiener Kongress durch diese göttliche Verbindung bestand.
Die zentrale Leitidee des Wiener Kongresses war die sogenannte Restauration, also die Wiederherstellung der Verhältnisse vor der Französischen Revolution. Alte Herrscherfamilien sollten in ihren jeweiligen Ländern wieder eingesetzt werden. Hinzu kam das Prinzip der Legitimität. Die Herrschenden sahen sich durch das Gottesgnadentum legitimiert. Ein Widerstandsrecht gegen diese Herrschenden wurde abgelehnt.
Eine weitere Idee war die Solidarität der Mächtigen untereinander. Herrschende unterstützten sich gegenseitig im Kampf gegen die Ideen der Aufklärung und der politischen Mitbestimmung der Bürgerinnen und Bürger.
Der Wiener Kongress – Ergebnisse und Bewertung
Ergebnis | Bedeutung |
---|---|
Pentarchie | Das Gleichgewicht der fünf Großmächte wurde wiederhergestellt. |
Neuordnung Europas | Die von Frankreich eroberten Gebiete wurden zurückgegeben. |
Preußen, Großbritannien, Russland und Österreich gewannen Gebiete hinzu. | |
Polen wurde geteilt. | |
Gründung der Heiligen Allianz | Österreich, Russland und Preußen schlossen sich solidarisch zusammen. |
Festschreibung der Deutschen Bundesakte | Eine gemeinsame gesetzliche Grundlage des Deutschen Bundes wurde verabschiedet. |
Der Wiener Kongress ordnete also das vom Krieg zerstörte Europa neu. Es wurden neue Bündnisse geschlossen und es kam zu territorialen Veränderungen. Besonders wichtig war die Gründung des Deutschen Bundes, der das Heilige Römische Reich Deutscher Nation ablöste. In einer Bewertung des Wiener Kongresses sind Frieden und der Wille nach Bündnissen positiv, die Unterdrückung der Ideen der Aufklärung als negativ anzusehen.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Wiener Kongress 1815
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