Die Monroe-Doktrin – Definition, Inhalt und Geschichte kompakt

Erfahre, wie die Monroe-Doktrin die US-Außenpolitik im 19. und 20. Jahrhundert prägte. Ursprünglich zur Unabhängigkeit von europäischen Mächten konzipiert, weitete sich ihr Einfluss auf die gesamte westliche Hemisphäre aus. Dies und mehr im folgenden Text!

Inhaltsverzeichnis zum Thema Monroe-Doktrin

Die Monroe-Doktrin im Überblick

  • Die Monroe-Doktrin ist ein Entwurf für die US-amerikanische Außenpolitik des 19. und 20. Jahrhunderts.
  • Ihren Ursprung hat die Doktrin in der Rede zur Lage der Nation (State of the Union Address) vom 2. Dezember 1823 durch den damaligen US-Präsidenten James Monroe.

  • Inhaltlich war die Hauptaussage der Monroe-Doktrin zu Beginn auf die Unabhängigkeit der USA von den europäischen Mächten begrenzt, später dann auf die anderen amerikanischen Nationen ausgeweitet.
  • Die Kernaussagen der Doktrin waren folgende Punkte: Die USA würden sich auf keinen Fall in die Konflikte in Europa einmischen und alle Kolonialisationsbemühungen in der westlichen Welt sollten eingestellt werden. Im Fall, dass diese Vorgaben missachtet werden, greifen die USA ein.

Monroe-Doktrin: Lernvideo

Quelle sofatutor.com

Die Monroe-Doktrin – einfach erklärt

In diesem Lerntext erhältst du eine Zusammenfassung und eine kurze Erklärung der Monroe-Doktrin

Die Quelle der Monroe-Doktrin war eine Erklärung, wie die US-amerikanische Außenpolitik im 19. Jahrhundert und für die folgende Zeit aussehen sollte. 

In dem State of the Union Address (Rede zur Lage der Nation) vom 2. Dezember 1823 verkündete der Präsident der USA, James Monroe, die Grundlage der zukünftigen Außenpolitik. Das Verhältnis zwischen Europa und den USA sollte sich als direktes Resultat dieser Rede nachhaltig verändern. Die Unabhängigkeit der USA von Europa war das oberste Gebot. Die USA würden sich zukünftig auf keinen Fall in europäische Konflikte einmischen. Gleichzeitig wurde gefordert, den europäischen Imperialismus (als Imperialismus werden die Bemühungen eines Landes bezeichnet, ihren Machtbereich über die eigenen Landesgrenzen auszuweiten) in Amerika endgültig zu beenden. Das berühmte Zitat zur Monroe-Doktrin war: Amerika den Amerikanern!

Hierbei betonte die Doktrin, dass zwei politische Sphären existieren: Einerseits die Sphäre der USA und andererseits die Sphäre Europas. Beide seien voneinander getrennt und sollten nicht vermischt oder gebrochen werden.

US-Präsident James Monroe, Vater der Monroe-Doktrin

Die Monroe-Doktrin – Entwicklung

Die politische Lage in Europa zu Beginn des 19. Jahrhunderts war äußerst heikel. Die Errungenschaften der Revolutionen in Frankreich, Preußen und anderen Nationen in Europa wurden zerstört. Die alte Machtstruktur – der Absolutismus – sollte wiederhergestellt werden. 

Das war eine große Bedrohung für die jungen USA, die 1776 – also rund 50 Jahre zuvor – ihre Unabhängigkeit erhalten hatten. Eine bedeutende Rolle hierbei spielte England, das enge Beziehungen mit den USA führte und das gegen die neu aufgelebten und alten Machtstrukturen war. Das war für die USA wichtig, denn England verfügte über die stärkste Marine. Im Gegensatz dazu war die US-amerikanische Marine schwach. 

Um dieser Gefahr aus Europa entgegenzutreten, wurde die Monroe-Doktrin entwickelt. Zu Beginn wurden die USA und ihre Doktrin wenig beachtet und respektiert. Doch mit dem schnellen Auf- und Ausbau der amerikanischen Streitkräfte nahm auch die Macht der USA zu.

Die Monroe-Doktrin – Weiterentwicklungen

Wenn die Monroe-Doktrin analysiert wird, können vier Phasen der Weiterentwicklung festgestellt werden.

Phase Zeitraum
erste Phase 1845–1895
zweite Phase 1895–1929
dritte Phase 1929–1950
vierte Phase 1950–1986

Eine bedeutende Weiterentwicklung ist in der zweiten Phase passiert: Präsident Theodore Roosevelt weitete im Jahr 1904 den Geltungsbereich der Monroe-Doktrin auf alle amerikanischen Nationen aus. Die USA wären so der Schirmherr für die anderen Nationen, was diese aber nicht gerne sahen. Dadurch wuchs der Einflussbereich der USA innerhalb Amerikas immens an. Roosevelts Namensvetter, Präsident Franklin D. Roosevelt, widerrief diese Erweiterung im Jahr 1928.

Die Monroe-Doktrin – der Isolationismus unter den Weltkriegen

Unter der US-amerikanischen Bevölkerung wurde die Doktrin positiv gesehen. Eine Involvierung würde nur in dem Fall passieren, dass es von den USA als notwendig angesehen werden würde.

Das passierte im Jahr 1917 mit dem Kriegseintritt der USA in den Ersten Weltkrieg. Zur Wahrung des Weltfriedens würden die USA einschreiten, um den kriegstreibenden Autokraten (uneingeschränkte Staatskontrolle einer einzelnen Person) entgegenzukommen. Als der Krieg 1918 beendet wurde, zogen die USA sich wieder auf ihren Kontinent zurück. 

Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1939 änderte sich die außenpolitische Haltung der USA nicht. Zwar sendeten sie Waren, Güter und Waffen nach Großbritannien, aber eine Entsendung von Truppen kam nicht infrage. Selbst der Angriff der japanischen Marine auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 änderte die Haltung vorerst nicht. Dem Kaiserreich Japan wurde der Krieg erklärt, Europa wurde aber ignoriert. 

Erst als Hitler am 11. Dezember 1941 den USA den Krieg erklärte, begann der Zweite Weltkrieg in Europa auch für sie.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Monroe-Doktrin

Die Monroe-Doktrin beinhaltet die außenpolitische Haltung der USA im 19. und 20. Jahrhundert: Die US-amerikanische Außenpolitik wurde zu dieser Zeit durch die Monroe-Doktrin geprägt. Die USA würden sich aus den europäischen Konflikten heraushalten. Eine Involvierung komme nicht infrage. Zusätzlich war es eine Aufforderung, die Kolonialisierungsbestrebungen der europäischen Mächte in Amerika vollkommen einzustellen.

Die Monroe-Doktrin ist der außenpolitische Standpunkt der USA in Bezug auf Europa.

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