Das Krisenjahr 1923 – Ruhrkampf, Hyperinflation und Hitlerputsch

Erfahre, warum 1923 als Krisenjahr gilt: Ruhrkampf, Wirtschaftskrise, und politische Unruhen prägten dieses Jahr. Entdecke die Auswirkungen auf die Weimarer Republik und die Schaffung einer neuen Währung. Alles Weitere findest du im folgenden Text!

Inhaltsverzeichnis zum Thema Krisenjahr 1923

Das Krisenjahr 1923 im Überblick

  • Warum aber wird das Jahr 1923 als Krisenjahr bezeichnet? Im Jahr 1923 ereigneten sich besonders viele Krisen für die Menschen in der Weimarer Republik: 

    • Ruhrkampf 
    • Hyperinflation
    • Hitlerputsch
Das Krisenjahr 1923: Lernvideo

Quelle sofatutor.com

Der Ruhrkampf

Mit dem Ruhrkampf wird der Einmarsch von französischen und belgischen Truppen in das deutsche Staatsgebiet bezeichnet. Der Ruhrkampf war eine der Krisen des Jahres 1923.

Einmarsch ins Ruhrgebiet – Frankreich besetzt deutsches Staatsgebiet

Als mit den Beschlüssen der Londoner Konferenz die Reparationen auf die extrem hohe Summe von 132 Mrd. Goldmark gesetzt wurden, verschlechterte sich die innenpolitische Situation schlagartig. Der Versuch, die Anforderungen der Siegermächte zu erfüllen, wurde Erfüllungspolitik genannt. Der damalige Kanzler Cuno und seine Regierung wollten diese Erfüllungspolitik allerdings nicht mehr verfolgen und versuchten, einen Zahlungsaufschub zu erreichen. Frankreich jedoch drohte bei Nichterfüllung der Zahlungen mit der Besetzung des Ruhrgebiets. Da die Regierung unter Kanzler Cuno kurz darauf in Rückstand mit der Lieferung von Telegrafenmasten an Frankreich geriet, war dies der willkommene Anlass für Frankreich, das Ruhrgebiet zu besetzen

Nicht nur die Besetzung des Ruhrgebiets, auch als Ruhrkampf bezeichnet, machten das Jahr für die Weimarer Republik so dramatisch. Der Ruhrkampf mit seinem Einmarsch der französischen und belgischen Truppen am 11. Januar 1923 bildete nur den Auftakt. Die Regierung Cuno protestierte und stellte die Sach- und Geldlieferungen an die Alliierten ein. Zudem rief er die deutsche Bevölkerung zum passiven Widerstand gegen die Besatzungsmacht Frankreich auf. Jede Maßnahme der einen Seite wurde mit Gegenmaßnahmen der anderen Seite beantwortet. Schließlich wurde im Sommer 1923 der Druck auf die deutsche Regierung so groß, dass sie stürzte und Gustav Stresemann zum neuen Reichskanzler wurde.

Die Hyperinflation

Die Hyperinflation ist eine weitere Krise im Jahr 1923, die die Menschen sehr belastete.

Die Hyperinflation 1923 – Wirtschaft am Boden und Geldentwertung

Als Hyperinflation wird die massive Entwertung des Gelds bezeichnet. So erreichte das Krisenjahr 1923 seinen nächsten Höhepunkt. Im Sommer 1923 war die Kaufkraft der Reichsmark nahezu null. Das bedeutete, die Menschen konnten sich kaum mehr mit Lebensmitteln versorgen, da ihr Geld keinen Wert mehr hatte. Diese Hyperinflation 1923 in der Weimarer Republik führte dazu, dass diese Menschen verarmten und große Not litten.

Die Hyperinflation 1923 – eine neue Währung als Folge

Der neue Kanzler Stresemann erkannte, dass es nur noch eine Frage der Zeit bis zum völligen Zusammenbruch der Wirtschaft war und setzte radikale und unpopuläre Maßnahmen um: Er verhängte den Ausnahmezustand und schuf eine neue Währung für Deutschland. Mit dieser Rentenmark schaffte er es, dass sich die wirtschaftliche Situation der Bevölkerung langsam erholte. Die Währungsreform 1923 wurde zum wirtschaftlichen und sozialen Erfolg.

Rentenmark 1923

Hitlerputsch vom 8./9. November 1923 in der Weimarer Republik

Mit dem Hitlerputsch im Herbst 1923 begegnete den Menschen in Deutschland auch noch eine politische Krise, die zu weiterer Unsicherheit und Instabilität der Weimarer Republik führte.

Der Hitlerputsch – Ursachen

Bereits seit Gründung der Weimarer Republik gab es starke Kräfte im Land, die sich dem neuen System widersetzen wollten und es ablehnten. Im Krisenjahr 1923 machten die Separatisten (Menschen, die sich und ihr Staatsgebiet von der  Weimarer Republik lösen wollten) im Westen des Landes ernst und riefen ihre eigenen Republiken aus. In der Pfalz und im Rheinland wurden neue Staaten ausgerufen. Diese waren zwar nur von kurzer Dauer, im Februar 1924 waren sie bereits wieder eingegliedert, jedoch trugen diese Entwicklungen zur Instabilität des politischen Systems der Weimarer Republik bei.

Der Hitlerputsch – Verlauf und Folgen

Diese Instabilität zeigte sich auch mit dem Hitlerputsch im Herbst 1923. Am 09.11.1923 versuchte Adolf Hitler zusammen mit einer Gruppe von Anhängern, in München eine neue deutsche Nationalregierung auszurufen. Er erklärte die Regierung in Berlin für abgesetzt. Der Hitlerputsch scheiterte jedoch bereits am kommenden Tag und Hitler wurde verhaftet.

Das Krisenjahr 1923 in der zeitlichen Übersicht

Datum Ereignis
11. Januar 1923 Einmarsch französischer Truppen ins Ruhrgebiet
Sommer 1923 Hyperinflation
8./9. November 1923 Hitlerputsch
15. November 1923 Währungsreform, Einführung der Rentenmark

Häufig gestellte Fragen zum Krisenjahr 1923

1923 gab es viele Krisen, wie eben die Hyperinflation, den Hitlerputsch und weitere Krisen, die den Menschen zusetzten. Deshalb wird es als Krisenjahr bezeichnet.

Die Ursachen waren vielschichtig. Allerdings sind der verlorene Erste Weltkrieg und die hohen Wiedergutmachungszahlungen, die Deutschland an die Sieger zahlen musste, die Hauptgründe für die unterschiedlichen Krisen 1923.

Als Hyperinflation wird die massive Entwertung des Geldes bezeichnet, zu der es im Krisenjahr 1923 kam.

Die Folgen des Jahres 1923 waren umfassend, wurde den Menschen in Deutschland doch die Verwundbarkeit des gesamten Systems vor Augen geführt und der Ruf nach einem starken Mann an der Spitze des Landes immer größer. Die Probleme der Weimarer Republik wurden offensichtlich und obwohl es noch zehn Jahre dauern sollte, bis Hitler an die Macht kam, war das Krisenjahr 1923 sicherlich ein Wegbereiter für die nationalsozialistische Diktatur.

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