Die Kreuzzüge des Mittelalters – Gründe und Verlauf

Die Kreuzzüge waren blutige Kriege im Mittelalter, geführt unter dem Kreuzsymbol, um das Heilige Land zu erobern. Vier Phasen markierten den Verlauf der sieben Kreuzzüge, von Eroberungen bis zu Niederlagen. Interessiert? Lerne mehr über die Hintergründe und Auswirkungen dieser historischen Ereignisse im folgenden Text!

Inhaltsverzeichnis zum Thema Kreuzzüge

Die Geschichte der Kreuzzüge im Überblick

  • Die christlichen Kreuzzüge waren eine Folge von heiligen Kriegen während des Mittelalters. Es waren sogenannte Kriege im Namen Gottes.
  • Die Bedeutung der Kreuzzüge lag in den religiösen und wirtschaftlichen Interessen der christlichen Kirche im Nahen Osten. Diese werden als Ursachen und Auslöser für die Kreuzzüge gesehen.
  • Der Nahe Osten, und damit auch das Heilige Land Israel, stand zu dieser Zeit unter islamischer Herrschaft. Ziel der Kreuzzüge war es, dieses Land zu erobern.
  • Es gab insgesamt sieben Kreuzzüge, die von 1095 bis Ende des 13. Jahrhunderts stattgefunden haben.
  • Gewalt, Zerstörung und zahlreiche Tote waren die Ergebnisse der Kreuzzüge. Doch führten die Kreuzzüge auch in der Folge zu einem kulturellen Austausch und neuen Handelsbeziehungen zwischen Orient und Okzident.
Kreuzzüge: Lernvideo

Quelle sofatutor.com

Kreuzzüge – Definition

Einfach erklärt handelt es sich bei den Kreuzzügen um eine Reihe von Kriegen mit blutigen Schlachten während des Mittelalters. Unter dem Symbol des Kreuzes wurden die Kreuzzüge als sogenannte heilige Kriege durchgeführt. Der Sinn der Kreuzzüge lag darin, das Heilige Land im Nahen Osten und mit ihm Jerusalem (die Heilige Stadt) zu erobern, das zu dieser Zeit unter islamischer Herrschaft stand. 

Auf der folgenden Karte sind die Routen der ersten drei Kreuzzüge zu erkennen.

Die Route der ersten drei Kreuzzüge

Die Teilnehmer der Kreuzzüge wurden Kreuzritter oder auch Kreuzfahrer genannt. Sie waren hoch motiviert, als Papst Urban II. im Jahr 1095 zum ersten Kreuzzug aufrief. Hunderttausende waren bereit, ihre Heimat zu verlassen und unter dem Symbol des Kreuzes und dem Ausruf Gott will es in den Krieg um das Heilige Land zu ziehen.

Der Verlauf der Kreuzzüge

Nach dem Aufruf des Papstes Urban II. begann im Jahr 1096 der erste Kreuzzug als bewaffnete Pilgerfahrt. Das Ziel war die Befreiung der heiligen Stätten des Christentums aus der islamischen Herrschaft. Die Heilige Stadt Jerusalem, die für das Christentum, Judentum und den Islam sehr bedeutsam ist, stand im Mittelpunkt der Geschehnisse. Es kam zu einigen erfolglosen Eroberungsversuchen im Nahen Osten, bis die Stadt Jerusalem schließlich 1099 brutal und blutig eingenommen wurde.   

Mit dem ersten der sieben Kreuzzüge kam es 1099 zur Entstehung von vier Kreuzfahrerstaaten in Palästina und Syrien: 

  • Königreich Jerusalem
  • Fürstentum Antiochia
  • Grafschaft Edessa
  • Grafschaft Tripolis 

Im Jahr 1144 kam es zum Verlust der Grafschaft Edessa, weshalb ein zweiter Kreuzzug gefordert wurde. Dieser verlief für die europäischen Kreuzritter jedoch erfolglos.

Als es Saladin, dem Sultan von Ägypten und Syrien, im Jahr 1187 gelang, Jerusalem zurückzuerobern, kam es zum dritten Kreuzzug.  Es wurde der Kreuzzug der Könige, an dem auch der Kaiser des Heiligen Römischen Reichs Friedrich Barbarossa, König Philipp II. von Frankreich und König Richard Löwenherz aus England beteiligt waren. 

Im weiteren Verlauf kam es immer wieder zu Schlachten um die Herrschaft über das Heilige Land. Die Kriege endeten erst im Jahr 1291, als die europäischen Kreuzfahrer ihre letzten eroberten Gebiete verloren. 

Wann die sieben Kreuzzüge genau stattgefunden haben, siehst du in dieser Übersicht ähnlich einem Zeitstrahl. Die Zusammenfassung zur Erklärung der Ereignisse aller Kreuzzüge kannst du gut für ein Referat in Geschichte nutzen.

Datum Ereignis
1096–1099 erster Kreuzzug: Jerusalem wird eingenommen und es kommt zur Gründung der vier Kreuzfahrerstaaten.
1147–1149 zweiter Kreuzzug: Beim zweiten Kreuzzug kommt es aus Sicht der Kreuzfahrer zu einem ergebnislosen Verlauf.
1192–1198 dritter Kreuzzug: Nach der muslimischen Rückeroberung Jerusalems durch den Sultan Saladin kommt es zu einem erfolglosen Versuch einer europäischen Allianz bestehend aus Friedrich Barbarossa (Kaiser des Heiligen Römischen Reichs), König Philipp II. von Frankreich und König Richard Löwenherz von England.
1202–1204 vierter Kreuzzug: Das ursprüngliche Ziel des vierten Kreuzzugs ist Ägypten. Er endet jedoch mit der Plünderung des bereits christlichen Konstantinopels.
1228–1229 fünfter Kreuzzug: Die Christen erhalten im sogenannten Frieden von Jaffa Jerusalem zurück.
1248–1254 sechster Kreuzzug: Es kommt zu einem erneuten Verlust Jerusalems und einem erfolglosen Rückeroberungsversuch unter Ludwig IX. von Frankreich.
1270 siebter Kreuzzug: Eine erfolglose Belagerung von Tunis ist das Ergebnis des siebten Kreuzzugs.
1291 Es kommt zur Belagerung von Akkon und dem Verlust des letzten von den Kreuzfahrern eroberten Gebiets.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Kreuzzüge

Insgesamt gab es sieben Kreuzzüge zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert.

Die Kreuzzüge waren Kriege im Namen Gottes unter dem Symbol des Kreuzes.

Die Kreuzzüge begannen im Jahr 1095 und endeten 1291.

Das Ziel der Kreuzzüge war die Eroberung des Heiligen Landes und der Heiligen Stadt Jerusalem.

Die Kreuzzüge waren eine Reihe von Kriegen während des Mittelalters unter christlicher Führung.

Im 11. bis 13. Jahrhundert fanden die Kreuzzüge statt.

Das Ziel der Kreuzzüge war, das Heilige Land im Nahen Osten zu erobern.

Jerusalem hat für die drei Weltreligionen Christentum, Judentum und Islam eine große Bedeutung. Die Christen wollten die Heilige Stadt für sich allein beanspruchen.

Die Handlung von Nathan der Weise (Lessings letztes Werk) spielt zur Zeit des dritten Kreuzzugs während eines Waffenstillstands in Jerusalem.

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