Die Industrielle Revolution – eine Erklärung zur Industrialisierung
Die Industrielle Revolution bezeichnet den technischen Fortschritt durch die Umwandlung eines Wirtschaftssystems in Europa im 18. und 19. Jahrhundert. Lerne, wie die Erfindung der Dampfmaschine die Arbeitswelt revolutionierte und welche positiven wie negativen Auswirkungen sie hatte. Interessiert? Dies und mehr erwartet dich im folgenden Text!
Inhaltsverzeichnis zum Thema Industrielle Revolution (Industrialisierung)
Das Quiz zum Thema: Industrielle Revolution
Welche bedeutende Erfindung stammt aus der Industriellen Revolution im 18. Jahrhundert?
Frage 1 von 5
Wann begann die Industrielle Revolution in Deutschland?
Frage 2 von 5
Warum begann die Industrialisierung in England?
Frage 3 von 5
Welche Rolle spielte die Eisenbahn in der Industrialisierung?
Frage 4 von 5
Was bezeichnet man als Industrialisierung?
Frage 5 von 5
Wie willst du heute lernen?
Die Industrielle Revolution – Definition
Einfach erklärt handelt es sich bei der Industriellen Revolution um die Industrialisierung der Wirtschaft. Der Definition nach geht es hierbei um weitreichende technische Fortschritte und die damit verbundene Umwandlung der Lebenswelt der Menschen. Dieser Prozess dauert bis heute an, weshalb man auch von der ersten, zweiten, dritten und vierten Industriellen Revolution spricht. Mehr dazu im weiteren Verlauf dieses Textes.
Die erste Industrielle Revolution, die dieser Text primär behandelt, geht einher mit der Industrialisierung und der Urbanisierung im 18. und 19. Jahrhundert. Der Zeitraum der ersten Industrialisierung in Deutschland wird als eine Epoche etwa zwischen 1840 und 1914 festgelegt.
Bis zum Beginn der Industrialisierung lag der Fokus auf der Landwirtschaft. Deutschland war demnach ein sogenanntes Agrarland. Viele Menschen lebten und versorgten sich auf dem Land. Mit dem technischen Fortschritt kam es zur sogenannten Urbanisierung. Das heißt, die Menschen zogen verstärkt vom Land in die Städte (Landflucht), weil es hier nun deutlich mehr Arbeit gab.
Zu den wichtigsten Merkmalen der Industrialisierung gehören zahlreiche Erfindungen und die Produktion in Fabriken.
Die Industrialisierung in Europa
Die Geschichte der Industrialisierung begann in den Ländern Europas zu unterschiedlichen Zeiten. Eine Ursache für die europäische Industrialisierung liegt in der Französischen Revolution und den damit verbundenen politischen Umwälzungen, die nicht zuletzt auch eine Veränderung in der Wirtschaft nach sich zogen. Aufgrund dessen verbreitete sich von England ausgehend die Industrielle Revolution über ganz Europa. So erreichte die Industrialisierung auch Deutschland, jedoch deutlich verzögert.
Der Beginn der Industrialisierung in England war bereits im Jahr 1770 und konnte sich dort aufgrund der guten Voraussetzungen entwickeln. England hatte im Gegensatz zu Deutschland einen einheitlichen Binnenmarkt, eine stabile konstitutionelle Monarchie (durch eine Verfassung geregelte Herrschaft), zahlreiche Kolonien mit großen Rohstoffvorkommen und eine gut ausgebaute Infrastruktur. Zudem gab es keine Klassengesellschaft, sondern gute Aufstiegschancen sowie ein ausgereiftes Bildungssystem verbunden mit großem Interesse an neuem Wissen.
Pro und Kontra der Industrialisierung
Neben vielen Vorteilen der Industrialisierung gab es auch zahlreiche teils schwerwiegende Schattenseiten, die selbst heute noch in abgewandelter Form Thema sind. Die Folgen der Industrialisierung sind zusammenfassend sowohl essenziell als auch tragisch für die gesamte Menschheit.
Die positive Bedeutung der Industrialisierung liegt eindeutig im Fortschritt und den neuen Möglichkeiten, die die Herstellung, den Transport und die Vermarktung von Waren erleichterten und für eine immense Steigerung der Produktionsmenge sorgten.
Die Liste der Erfindungen aus der Zeit der Industrialisierung ist lang. Eine der wohl wichtigsten Erfindungen ist die Dampfmaschine durch James Watt 1769, die die jahrelange schwere Handarbeit in vielen Bereichen ablösen konnte. Sowohl in der Produktion als auch beim Transport kam die Technik der Dampfmaschine zum Einsatz. Pumpen in Bergwerken, der Antrieb für Maschinen in Fabriken, das Dampfschiff, das erste Automobil und die Eisenbahn gingen u. a. aus dieser wichtigen Erfindung der Industrialisierung hervor.

Doch die Industrialisierung hatte auch folgenreiche soziale Auswirkungen. Zwar sorgte der Aufschwung der Wirtschaft für ein großes Arbeitsangebot, die Arbeiterinnen und Arbeiter zahlten dafür aber meist einen hohen Preis. Das Wohnungsangebot in der Stadt war stark begrenzt und konnte nicht mit dem raschen Wachstum der Wirtschaft mithalten. Viele Menschen lebten zusammen mit Fremden auf engem Raum und konnten sich keine eigenen Unterkünfte leisten.
Zudem waren die Arbeitsbedingungen in den Fabriken sehr schlecht. Lange Arbeitszeiten, mangelnde medizinische Versorgung und Hygiene sowie fehlender Arbeitsschutz sorgten für massive gesellschaftliche Probleme, die während der Industrialisierung als sogenannte Soziale Frage, ein Begriff für die sozialen Missstände, bezeichnet wurden.
Im weiteren Verlauf kam es zur Gründung von Parteien und Gewerkschaften, die die schlechte soziale Lage während der Industrialisierung verbessern wollten.
Weitere Probleme, die die Industrialisierung nach sich zog und immer noch zieht, sind Schäden an der Natur und Umwelt. Die fortschreitende Industrialisierung trägt massiv zum Klimawandel bei.
In der folgenden Tabelle erhältst du einen Überblick über einige Vor- und Nachteile der Industriellen Revolution:
Industrielle Revolution – Vorteile | Industrielle Revolution – Nachteile |
---|---|
Erleichterung von Arbeitsprozessen durch Maschinen | fehlender Arbeitsschutz |
schneller Transport auf weiten Strecken | lange Arbeitszeiten |
Schaffung neuer Arbeitsplätze | Belastung durch Luftverschmutzung |
neue Möglichkeiten des Konsums, der Ernährung und der Bildung | Schäden an Natur und Umwelt |
Weitere Industrielle Revolutionen – ein Zeitstrahl der Industrialisierung
Auf die erste Industrielle Revolution folgten weitere Meilensteine der technischen Weiterentwicklung:
- Erste Industrielle Revolution: Eine sehr wichtige Erfindung der Industrialisierung war die der Dampfmaschine 1769, die u. a. schwere Handarbeiten auf vielen Gebieten ablöste.
- Zweite Industrielle Revolution: Ab dem frühen 20. Jahrhundert wurde die Dampfmaschine als Antriebskraft von der Elektrizität abgelöst, die wiederum neue Möglichkeiten eröffnete. Die Fließband- und Akkordarbeit erlebte nun ihren Höhepunkt. Während der zweiten Industriellen Revolution begannen die ersten Schritte der Globalisierung, der Vernetzung der Welt.
- Dritte Industrielle Revolution: Den Grundstein für die dritte Industrielle Revolution legte der deutsche Ingenieur Konrad Zuse im Jahr 1941, als er den ersten Computer der Welt vorstellte. Ab den 1970er-Jahren stand nach einer rasanten Entwicklungsphase des Computers nun die Automatisierung und Vernetzung durch Elektronik im Vordergrund. Der Personal Computer (kurz PC) revolutionierte nun auch Büros und private Haushalte.
- Vierte Industrielle Revolution: Wir befinden uns aktuell mitten in der vierten Industriellen Revolution, in der die Digitalisierung früherer analoger Techniken sowie die zunehmende Vernetzung im Fokus stehen. Was vorher physisch (greifbar, dinglich) vorhanden war, z. B. Karteikarten für die Ausleihe in einer Bibliothek, wird nun vermehrt elektronisch oder virtuell dargestellt.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Industrielle Revolution
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