Was ist eine Mumie? – Mumifizierung und Mumifikation einfach erklärt
Erfahre, wie Mumien entstehen und was den Unterschied zwischen natürlichen und künstlichen Mumien ausmacht. Begebe dich auf eine Entdeckungsreise durch bekannte Beispiele wie die ägyptischen Mumien und die Moorleiche Ötzi.
Inhaltsverzeichnis zum Thema Mumien
Das Quiz zum Thema: Was ist eine Mumie?
Was sind Mumien?
Frage 1 von 5
Wie entstehen künstliche Mumien?
Frage 2 von 5
Was bedeutet Mumifizierung?
Frage 3 von 5
Wie können natürliche Mumien entstehen?
Frage 4 von 5
Was ist der Zweck der Einbalsamierung bei der Mumifizierung?
Frage 5 von 5
Wie willst du heute lernen?
Was ist eine Mumie?
Der Definition nach ist eine Mumie ein toter, über viele Jahre erhaltener Körper eines Menschen oder Tieres, der durch eine besondere Behandlung oder Lagerung vor Verwesung geschützt ist.
Je nachdem ob bei der Behandlung oder Lagerung nachgeholfen wurde, unterscheidet man in natürliche und künstliche Mumien. Beispiele für Mumien sind Eismumien, Moorleichen, Trockenmumien und Salzmumien.
Wie entstehen Mumien?
Normalerweise wird der Körper nach dem Tod von Mikroorganismen zersetzt, bis kaum etwas übrig ist. Um das zu verhindern, begannen die Menschen bereits vor vielen Tausend Jahren mit der Einbalsamierung von Leichen, um die Verwesung zu verlangsamen oder zu verhindern. Auf diese Weise wurde die Mumifizierung auch schon im alten Ägypten vorgenommen.
Der Ablauf der Mumifizierung konnte sehr unterschiedlich sein. Im Laufe der Zeit entwickelten die Menschen verschiedene Methoden, um eine Leiche zu mumifizieren. Die toten Körper wurden häufig mit Substanzen eingerieben, die eine Zersetzung erschwerten. Das konnten Öle sein, aber auch Harze oder Honig wurden verwendet. Zudem unterstützte eine Trocknung, das heißt der Entzug sämtlicher Körperflüssigkeiten, die Mumifizierung. Diese Trocknung wiederum konnte auf unterschiedliche Weise geschehen. Sowohl das Einlegen in Salz als auch das langsame Trocknen über einem Feuer kamen zum Einsatz.
Von einer Mumifizierung spricht man, wenn die Mumie auf künstlichem Weg, also durch Menschenhand, geschieht.
Mumien können aber auch auf natürliche Weise entstehen. Dies nennt man Mumifikation. Auch bei einer Mumifikation wird eine Zersetzung des Leichnams verhindert, jedoch geschieht dies durch die äußeren Umstände.
Damit der natürliche Verwesungsprozess verhindert oder erschwert werden kann, muss die Leiche besonderen Gegebenheiten ausgesetzt sein. Diese können z. B. eine sehr trockene Gegend (in Wüsten), eine saure oder sauerstoffarme Umgebung (in Mooren) oder auch Eis und Schnee (in Gletschern) sein.
Natürliche Mumien | Künstliche Mumien | |
---|---|---|
Bezeichnung des Vorgangs | Mumifikation | Mumifizierung |
Vorgang | Konservierung durch Umwelteinflüsse (z. B. trockene Umgebung, eisige Temperaturen) | Konservierung durch verschiedene Verfahren (z. B. Trocknung, Einbalsamierung) |
Beispiel | Moorleiche Tollund-Mann, Gletschermumie Ötzi | ägyptische Mumien, Rosalia Lombardo |
Bekannte natürliche und künstliche Mumien
Für die Geschichte der Menschheit sind Mumien, egal ob künstliche oder natürliche, eine wahre Fundgrube der Erkenntnis. Die gut erhaltenen Körper der Menschen geben einen seltenen Einblick in das Leben vor langer Zeit.
Der Tollund-Mann, eine Moorleiche aus der Eisenzeit, konnte anhand seines Mageninhalts Rückschlüsse auf die Ernährung vor über 2 400 Jahren geben.
Ötzi, die Gletschermumie, ist insbesondere aufgrund ihres Alters eine der bekanntesten Mumien der Welt. Die Überreste des Mannes, der im Eis zur Mumie wurde, werden auf 5 300 Jahre geschätzt.
Doch wenn man von Mumien spricht, denkt man häufig zuerst an die ägyptischen Mumien. Die Menschen im alten Ägypten waren häufig Meister der Einbalsamierung. Mit dieser Methode wollte man den Verstorbenen ein angenehmes Leben im Jenseits ermöglichen. Aus diesem Grund wurden den Mumien auch große Grabbeigaben gemacht, die für die Forschenden der Geschichte ebenso als wichtige Quellen dienen.
Die wohl bekannteste ägyptische Mumie ist die des Pharaos Tutanchamun. Sie wurde von Grabräuberinnen und Grabräubern unberührt erst 1922 vom britischen Ägyptologen Howard Carter gefunden. Die Mumie des Pharaos lag in einem prächtigen steinernen Sarkophag inmitten zahlreicher Schätze.
Aber auch in anderen Ländern und auch zu späteren Zeiten entstanden bekannte, gut erhaltene Mumien. Ein Beispiel dafür ist die Mumie eines zweijährigen Kindes, das Anfang des 20. Jahrhunderts der Spanischen Grippe zum Opfer fiel. Das kleine Mädchen Rosalia gilt als die schönste Mumie der Welt. Sie wurde auf so beeindruckende Weise behandelt, dass sie noch heute, über 100 Jahre nach ihrem Tod, aussieht, als würde sie nur schlafen.
Die älteste bisher gefundene künstliche Mumie kommt aus der Chinchorro-Kultur im heutigen Chile und wird auf ungefähr 7 000 Jahre geschätzt.
Auf der Abbildung siehst du Beispiele für eine natürliche und eine künstliche Mumie.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Mumien
Alle Artikel aus dem Fach Geschichte