NcI in Latein – Erklärung und Beispiele
Erfahre, wie der Nominativus Cum Infinitivo im Lateinischen Satz funktioniert und welche Verben diese Struktur auslösen. Lerne, das Zeitverhältnis im NcI zu erkennen und korrekt zu übersetzen. Dies und vieles mehr findest du im folgenden Text!
Inhaltsverzeichnis zum Thema NcI
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Der NcI in Latein einfach erklärt
Der NcI in der lateinischen Grammatik ist ein Thema, das du für die Originallektüre lateinischer Texte brauchst. Du lernst den NcI also am Ende der Lehrbuchphase kennen.
AcI und NcI
Du kennst bereits den AcI (Accusativus cum Infinitivo). Dieser wird durch bestimmte Verben wie z. B. dicere (sagen), putare (glauben), videre (sehen) oder tradere (überliefern) ausgelöst. Es folgen ein Akkusativ und ein Infinitiv. Die Übersetzung erfolgt mit einem dass-Satz, in dem der Akkusativ zum Subjekt und der Infinitiv zum Prädikat wird:
- Marcus putat amicos in foro esse.
Marcus glaubt, dass seine Freunde auf dem Forum sind.
Auch der NcI (Bedeutung: Nominativus cum Infinitivo) ist eine satzwertige Konstruktion, die durch bestimmte Ausdrücke im Passiv ausgelöst wird:
- traditur/traduntur
man überliefert, dass
- dicitur/dicuntur
man sagt/es wird gesagt, dass
- fertur/feruntur
man berichtet/es wird berichtet, dass
- videtur/videntur
es scheint, dass / er/sie scheint / sie scheinen
Tipp: Oft steht der NcI-Auslöser in der 3. Person (Singular oder Plural), aber auch in der 1. oder 2. Person kommen diese Auslöser regelmäßig vor:
- videor/videmur
es scheint, dass ich/wir / ich/wir scheine/n
- putor/putamur
man sagt, dass ich/wir / ich soll/wir sollen
Die Unterschiede zwischen AcI und NcI bestehen also darin, dass beim NcI das auslösende Verb immer im Passiv steht und danach ein Nominativ mit einem Infinitiv folgt.
NcI erkennen und NcI übersetzen
Begegnet dir im lateinischen Text ein AcI-Auslöser im Passiv (wie z. B. videtur, dicitur oder fertur), schau nach, ob du auch ein Substantiv im Nominativ und einen Infinitiv findest.
Bei der Übersetzung des NcI in Latein ist es wichtig, mit dem Verb im Passiv zu beginnen. Daran schließt sich ein dass-Satz an. Der lateinische Infinitiv wird zum Prädikat im dass-Satz.
Tipp 1: Das Subjekt steckt im Lateinischen immer in der Endung des Prädikats. Nicht immer steht also ein Substantiv im Nominativ dabei.
Tipp 2: Oft ist eine Übersetzung mit dem Hilfsverb „sollen“ sinnvoll.
Lateinisch | Deutsch |
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Gladiator Maximus fortissimus omnium esse dicitur. | Es wird gesagt, dass der Gladiator Maximus der Stärkste von allein sei. Der Gladiator Maximus soll der Stärkste von allen sein. |
Das Zeitverhältnis im NcI
Das Zeitverhältnis im NcI wird über den Infinitiv gesteuert.
Steht im NcI ein Infinitiv Präsens, ist die Handlung des Infinitivs gleichzeitig zur Handlung des Prädikats:
- Cornelia pila ludere dicitur.
Man sagt, dass Cornelia Ball spielt. / Cornelia soll (angeblich) Ball spielen.
Der Infinitiv Perfekt zeigt an, dass die Handlung des Infinitivs bereits vor der Handlung des Prädikats geschehen ist (Vorzeitigkeit):
- Cornelia pila lusisse dicitur.
Man sagt, dass Cornelia Ball gespielt hat.
Der NcI – Beispiele
- Hector fortissimus Troianorum omnium fuisse dicitur.
Man sagt, dass Hector der tapferste aller Trojaner war.
- Haec omnia meminisse videbar.
Ich schien all dies vergessen zu haben.
Es schien, dass ich all dies vergessen hatte.
- Marcus in Cretam navigare fertur.
Es wird berichtet, dass Marcus nach Kreta segelt.
Marcus soll (angeblich) nach Kreta segeln.
- Marcus in Cretam navigavisse fertur.
Man sagt, dass Marcus nach Kreta gesegelt sei.
Marcus soll (angeblich) nach Kreta gesegelt sein.
Häufig gestellte Fragen zum Thema NcI in Latein
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