Erdöl und Erdgas – Steckbrief zur Entstehung, Verarbeitung und Nutzung

Lerne, wie Erdöl und Erdgas entstehen und welche wichtigen Rollen sie als fossile Energieträger spielen. Entdecke die vielfältige Nutzung in Treib- und Heizstoffen sowie anderen Produkten des Alltagslebens. Interessiert? Dies und vieles mehr findest du im folgenden Text!

Inhaltsverzeichnis zum Thema Erdöl und Erdgas

Das Quiz zum Thema: Erdöl und Erdgas

Wie entstehen Erdöl und Erdgas?

Frage 1 von 5

Wo werden Erdöl und Erdgas in der Erdkruste gelagert?

Frage 2 von 5

Wie werden Erdöl und Erdgas aufbereitet?

Frage 3 von 5

Welche Produkte können aus Erdöl gewonnen werden?

Frage 4 von 5

Was sind die Vorteile von Erdöl und Erdgas?

Frage 5 von 5

Erdöl und Erdgas im Überblick

  • Erdgas und Erdöl bestehen aus gasförmigen und zähflüssigen Kohlenwasserstoffen und lagern in der Erdkruste.
  • Uns dienen Erdöl und Erdgas als fossile Energieträger.
  • Sowohl Erdöl als auch Erdgas sind endliche Rohstoffe. Das heißt, dass die Entstehung viele Millionen Jahre dauert, sie können deshalb nicht einfach nachproduziert werden.
  • Erdöl und Erdgas sind wichtige Treib- und Heizstoffe. Erdöl findet man auch in vielen weiteren Produkten des täglichen Lebens.
  • Die Energieträger Erdöl und Erdgas haben Vorteile für unser alltägliches Leben, aber auch zahlreiche schwerwiegende Nachteile.
Erdöl und Erdgas: Lernvideo

Quelle sofatutor.com

Was sind Erdöl und Erdgas?

Erdgas und Erdöl haben eine lange Geschichte­ – ihre Entstehung begann vor vielen Millionen Jahren. Sie lagern in der Erdkruste als zähflüssige und gasförmige Kohlenwasserstoffe teilweise tief unter der Oberfläche. Sowohl Erdöl als auch Erdgas sind sogenannte fossile Energieträger, d. h., wir nutzen die urzeitlichen Rohstoffe für unsere Energiegewinnung. Für das dunkle Erdöl findet sich aber noch weitere Verwendung. Es gibt zahlreiche Produkte, deren Grundlage Erdöl ist. Mehr dazu findest du im nachfolgenden Text.

Wie entstehen Erdöl und Erdgas?

Im Gegensatz zur Kohle, die vor vielen Millionen Jahren aus abgestorbenen Pflanzenteilen entstanden ist, liegt der Ursprung von Erdöl und Erdgas im Meer. Wie es dort zu ihrer Entstehung kommt, zeigen die folgenden Schritte: 

  • Plankton, kleine Meerestiere und Pflanzen, lagern sich nach dem Absterben auf dem Meeresgrund ab.
  • Ohne ausreichenden Sauerstoff ist eine Verwesung des Planktons nicht möglich, wodurch es von Bakterien zu Faulschlamm zersetzt wird. Etwa 30 cm Faulschlamm sammeln sich innerhalb von 1 000 Jahren am Meeresboden an.
  • Mit der Zeit lagern Geröll und Sand auf dem Faulschlamm ab und verdichten ihn unter ihrem Gewicht. Aus dem Faulschlamm wird unter diesen Bedingungen das sogenannte Muttergestein, aus dem das Erdöl und Erdgas entsteht.
  • Unter starker Hitze und Druck wandeln sich die organischen Stoffe des Gesteins in zähflüssige und gasförmige Kohlenwasserstoffe um. Erdöl und Erdgas sind entstanden. Dieser Prozess dauert viele Millionen Jahre.
  • Aufgrund ihrer geringeren Dichte als das umliegende Gestein wandern die Kohlenwasserstoffe durch Risse, Spalten und Poren so weit nach oben, bis sie eine undurchlässige Gesteinsschicht stoppen. Hier finden sich die Lagerstätten des Erdöls und des Erdgases.

Die Förderung und Aufbereitung von Erdöl und Erdgas

Auf der ganzen Welt verteilt liegen die Lagerstätten von Erdöl und Erdgas. Manche liegen nahe der Erdoberfläche, sodass die Gewinnung von Erdgas und Erdöl im Tagebau erfolgen kann. Die meisten Lagerstätten aber befinden sich tief in der Erdkruste und müssen durch Bohrungen erreicht und nach oben gefördert werden. 

Nachdem das Erdöl gewonnen wurde, kommt es zur weiteren Aufbereitung in sogenannten Raffinerien. Hier wird das Erdöl gereinigt und durch Destillation in seine Bestandteile zerlegt. Die Abbildung zeigt dir den Destillationsturm einer Raffinerie, wo durch starkes Erhitzen das Erdöl in unterschiedliche Produkte zerfällt.

Die Aufbereitung von Erdöl in der Raffinerie

Auch Erdgas muss vor seiner Verwendung bei den Endverbrauchenden aufbereitet werden, um es einsatzfähig zu machen. In einem speziellen Verfahren wird dem rohen Erdgas der Bestandteil Schwefelwasserstoff entzogen und in reines Wasser und Schwefel umgewandelt. Übrig bleibt der nahezu reine Hauptbestandteil von Erdgas: das Methan.

Die Verwendung von Erdöl und Erdgas

Wie auch das Erdgas werden die Bestandteile des Erdöls als Kraft- oder Heizstoff eingesetzt und sind damit wichtige Energielieferanten. Beim Erdöl gibt es weitere zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten für diverse Erdölprodukte, die du u. a. in der folgenden Tabelle aufgelistet siehst.

Erdöl Verwendung
Benzin Treibstoff für Autos
Diesel Treibstoff für Autos und Lastwagen
Heizöl Gewinnung von Wärmeenergie
Schweröl Treibstoff für Schiffe
Kerosin Treibstoff für Flugzeuge
Bitumen Bindemittel im Straßenbau
unterschiedliche Bestandteile von Erdöl Kunststoffe, Kosmetika, Farben, Medikamente

Die Vor- und Nachteile von Erdöl und Erdgas

Als Energieträger sind Erdöl und Erdgas nicht wegzudenken. Jedoch hat die Verwendung von Erdöl und Erdgas nicht nur Vorteile, sondern auch ernst zu nehmende Nachteile, wovon du einige der folgenden Auflistung entnehmen kannst. 

Die Vorteile von Erdöl

  • Die Bestandteile des Erdöls eignen sich sehr gut als Kraft- und Heizstoffe.
  • Erdöl bildet die Grundlage für zahlreiche Kunststoffe, die vielseitig einsetzbar sind.
  • Der Transport des Rohstoffs ist leicht möglich.
  • Das Vorkommen von Erdöl hat aktuell eine hohe Reichweite. Die Reichweite  beschreibt das Verhältnis der Rohstoffvorkommen zum Jahresverbrauch.

Die Nachteile von Erdöl

  • Bei der Energiegewinnung aus den Bestandteilen des Erdöls entstehen hohe Treibhausgasemissionen, die die Umwelt stark belasten.
  • Bei Unfällen während der Förderung (unkontrolliertes Auslaufen) oder dem Transport kommt es zu einer Belastung und Gefährdung der Natur und Umwelt.
  • Der fossile Energieträger Erdöl ist endlich. Aktuell geht man davon aus, dass das Vorkommen bei gleichbleibendem Verbrauch nur noch für etwa weitere 40 Jahre reicht.
  • Die Erdölvorkommen sind nicht gleichmäßig auf der Welt verteilt, wodurch es zu einem hohen Konfliktpotenzial kommt.
  • Für Deutschland besteht eine hohe Importabhängigkeit. Das heißt, dass Deutschland auf die Einfuhr von Erdöl aus anderen Ländern angewiesen ist, um den eigenen Bedarf zu decken. 

Die Vorteile von Erdgas

  • Als Heizstoff eignet sich Erdgas aufgrund seines hohen Brennwerts sehr gut.
  • Erdgas verbrennt ruß- und staubfrei und erzeugt bei der Energiegewinnung weniger Kohlenstoffdioxid als z. B. Erdöl oder Kohle. Das Gas gilt deshalb als umweltfreundlichere Alternative.
  • Erdgas ist ungiftig für Menschen, Tiere und Pflanzen.
  • Das Vorkommen von Erdgas hat aktuell eine hohe Reichweite

Die Nachteile von Erdgas 

  • Da Erdgas ein fossiler Brennstoff ist, wird er als nicht klimafreundlich eingestuft.
  • Erdgas ist ein explosiver Rohstoff, dessen Transport und Nutzung gefährlich werden kann.
  • Auch der fossile Energieträger Erdgas ist endlich und wird nur noch einige Jahrzehnte für die Energiegewinnung zur Verfügung stehen.
  • Erdgas kann von den Endkundinnen und Endkunden nicht auf Vorrat gelagert werden.
  • Die Erdgasvorkommen sind nicht gleichmäßig auf der Welt verteilt, wodurch es zu einem hohen Konfliktpotenzial kommt.
  • Für Deutschland besteht eine sehr hohe Importabhängigkeit.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Erdöl und Erdgas

Erdöl ist ein zähflüssiges, dunkles Kohlenstoffgemisch.

Durch starke Hitze und Druck wird das sogenannte Muttergestein in Erdöl umgewandelt.

Erdöl wird entweder im Tagebau oder durch tiefe Bohrungen gefördert.

Bevor das Erdöl genutzt werden kann, wird es in Raffinerien gereinigt und destilliert, also für den weiteren Gebrauch aufbereitet.

Erdöl dient nicht nur als Energielieferant, sondern wird auch für Kunststoffe, Kosmetika und Medikamente genutzt.

Bevor die Bestandteile des Erdöls genutzt werden können, muss das Erdöl gereinigt und destilliert werden.

Erdöl kommt in vielen Teilen der Erde vor. Bedeutende Erdölvorkommen findet man in den USA, Russland und Saudi-Arabien.

Neben Treibstoffen wie Benzin und Diesel kann man zahlreiche Bestandteile des Erdöls auch für andere Produkte nutzen, wie z. B. Kunststoffe, Kosmetika und Farben.

Erdöl ist ein wichtiger Energielieferant. Aber auch für die Herstellung von z. B. Kunststoffen benötigen wir das Öl aus der Erde.

Unter starkem Druck und Hitze entstand Erdöl aus kleinen Meerestieren und Pflanzen, dem sogenannten Plankton.

Erdöl besteht aus zahlreichen Kohlenwasserstoffverbindungen.

Erdöl nutzen wir nicht nur als Treib- und Heizstoff – es ist auch in zahlreichen Produkten des täglichen Bedarfs enthalten. Ein Leben ohne Erdöl ist derzeit nicht vorstellbar, sodass dringend nach Alternativen gesucht werden muss.

Erdöl entsteht bei sehr großer Hitze und starkem Druck unter der Erdoberfläche.

Bevor das Erdöl in der Raffinerie destilliert und in seine Bestandteile zerlegt werden kann, wird es von Wasser und Erdresten befreit.

Bei der fraktionierten Destillation des Erdöls fallen bei bestimmten Hitzestufen die Bestandteile aus. So wird bei etwa 150 Grad Celsius das Benzin separiert.

Das Erdöl wird in einem Destillationsturm langsam erhitzt. Je nach Hitzegrad fallen die einzelnen Bestandteile aus.

Erdöl wird in sogenannten Raffinerien mit Filtern von Sand und groben Verschmutzungen gereinigt.

Die Entstehung von Erdöl dauerte viele Millionen Jahre.

Erdöl und Erdgas entstehen unter den gleichen Bedingungen. Ein Teil des Muttergesteins wandelt sich in Gas und ein anderer Teil in flüssiges Öl um.

Zu den bedeutendsten Förderländern gehören die USA, Saudi-Arabien und Russland.

Erdöl hat mit der Biomasse, aus der es entstanden ist, nicht mehr viel zu tun und ist sehr schwer abbaubar. Gelangt Erdöl ins Erdreich oder in Gewässer, sind diese über Jahrzehnte verunreinigt. Organismen, die mit Erdöl in Berührung kommen, verenden häufig qualvoll.

Durch sogenannte Steigrohre wird das Erdgas den Lagerstätten entnommen.

Der Hauptbestandteil von Erdgas ist Methan.

Erdgas wird gefördert, indem man in die Tiefe bohrt und das Gas aus der Lagerstätte durch Rohre aufsteigen lässt.

Große Erdgaslagerstätten gibt es in Russland und dem Iran.

Erdgas entsteht durch die Umwandlung von Biomasse.

Wie lange es noch Erdgas geben wird, ist unklar, da dies von vielen Faktoren, wie Verbrauch und Fördermöglichkeiten, abhängt. Man geht aber davon aus, dass der Vorrat nur noch wenige Jahrzehnte ausreichen wird.

Ja, auch Deutschland besitzt ein paar Erdgaslagerstätten. Diese sind im stark besiedelten Land jedoch teilweise schlecht erreichbar.

Ja, Erdgas ist ebenso wie Erdöl endlich. Deshalb ist es wichtig, nach Alternativen zu schauen.

Über sogenannte Steigrohre wird das Erdgas aus der Lagerstätte an die Erdoberfläche geleitet.

Alternativen zum Erdgas sind sämtliche regenerativen, also erneuerbaren, Energien, wie Sonnen-, Wind- und Wasserenergie.

Erdgas ist in unterschiedlichen Tiefen zu finden. Die Lagerstätten befinden sich immer unterhalb eines undurchlässigen Gesteins, was in der Nähe der Erdoberfläche liegen kann, aber auch viele Meter darunter.

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