Plattentektonik im Überblick

  • Die Erklärung der Plattentektonik der Erde besagt, dass die Erdoberfläche aus mehreren ozeanischen und kontinentalen Platten besteht. Diese Platten der Erde sind in ständiger Bewegung.

  • Unterhalb dieser sogenannten Kontinentalplatten liegt die Asthenosphäre, eine zähflüssige Schicht aus Magma, die sich beständig bewegt (Konvektionsstrom).

  • Diese Plattenbewegungen werden als Erdplattenverschiebungen oder Kontinentalplattenverschiebungen bezeichnet.

  • Es gibt drei Grundvorgänge bei der Plattentektonik: Die Platten bewegen sich voneinander weg (divergente Plattengrenzen), die Platten schieben sich aufeinander zu (konvergente Plattengrenzen) oder die Platten driften aneinander vorbei (konservative Plattengrenzen).

  • Alfred Wegener legte den Grundstein für die Theorie der Plattentektonik, indem er 1912 erste Forschungsergebnisse zur Kontinentalverschiebung und über den urzeitlichen Riesenkontinent Pangäa veröffentlichte.

Plattentektonik Video

Quelle sofatutor.com

Plattentektonik – Definition und Theorie

Alfred Wegener forschte zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Rahmen der Geowissenschaften und leitete aus den Formen der Kontinentalränder ab, dass die Kontinente einst miteinander verbunden gewesen sein mussten. Im Jahr 1912 veröffentlichte er erstmals seine Theorien über tektonische Plattenverschiebungen.

Spätere Forschende bestätigten die Vermutungen von Alfred Wegener und entwickelten die Theorie der Plattentektonik mit neuen Beweisen weiter: 

  • Die Lithosphäre (äußerste Schicht der Erde) besteht aus der kontinentalen und der ozeanischen Erdkruste sowie dem äußeren Teil des Erdmantels.
  • Die gesamte Lithosphäre besteht aus mehreren Platten, die als Lithosphärenplatten, tektonische Platten und teilweise auch als Kontinentalplatten bezeichnet werden. 
  • Unterhalb dieser Platten befindet sich die Asthenosphäre, die aus heißen, zähplastischen Gesteinsmassen besteht, die sich fortwährend bewegen. Sie steigen vom Erdmantel in Richtung Erdoberfläche auf, kühlen ab und sinken wieder Richtung Erdinneres ab. 
  • Diese Rotationsbewegungen erinnern an Förderbänder, werden als Konvektionsströme bezeichnet und gelten als eine Erklärung für die Kräfte der Plattentektonik. 
  • Heutzutage werden weitere Bewegungskräfte der Kontinentalplatten beschrieben: der Plattenzug, bei dem durch Absinkbewegungen die gesamte Platte mitgezogen wird, und der Rückenschub am Mittelozeanischen Rücken.

Auf der Karte sieht man die Namen der tektonischen Erdplatten (Kontinentalplattenkarte). Deutlich kann man die einzelnen Plattengrenzen erkennen. Ebenfalls werden auf der Karte die verschiedenen Plattenarten gezeigt: sieben große Erdplatten sowie einige mittlere und kleine Platten. 

Europa liegt bezogen auf die Plattentektonik auf der Eurasischen Platte.

Plattentektonik Abbildung mit Beschriftung

Bewegung der Kontinentalverschiebung einfach erklärt 

Die tektonischen Platten grenzen aneinander. Aufgrund verschiedener Bewegungsmuster sind diese Plattengrenzen oft Gebiete mit erhöhter Erdbebengefahr. Neben Erdbeben ist die Plattentektonik auch Auslöser für Vulkanismus und Gebirgsbildung

Die Theorie der Plattentektonik unterscheidet drei Bewegungsformen: das Auseinanderdriften, das Aufeinanderzubewegen und das Aneinandervorbeigleiten.

Zudem unterscheiden sich die Vorgänge durch die Art der Erdkruste. Die ozeanischen Platten sind schwerer und kompakter als die kontinentalen Platten, weshalb diese bei einem Zusammendriften unter die kontinentalen Platten abtauchen.

Divergierende Platten

Die Bedeutung von divergierenden Platten liegt darin, dass sie sich voneinander entfernen, also auseinanderdriften. Dabei reißt die Erdkruste auf, flüssige Gesteinsmassen treten aus und bilden neue Erdkrustenflächen (konstruktive Plattengrenze). In diesen Bereichen kommt es oft zur Bildung von Vulkanen und Erdbeben. 

Die sogenannten divergenten Plattengrenzen können sowohl unter Wasser als auch an Land liegen. 

  • Das Auseinanderdriften, die Divergenz, findet vor allem im Bereich der Mittelozeanischen Rücken statt, also dort, wo zwei ozeanische Platten aufeinandertreffen. Sie sorgen dort für die Bildung von neuem Meeresboden (z. B. Mittelatlantischer Rücken).
  • Am Rand von zwei kontinentalen Rändern bilden sich riesige Gräben und Risse an der Erdoberfläche (z. B. Ostafrikanisches Riftvalley).

Konvergierende Platten

Bei konvergierenden Plattengrenzen stoßen tektonische Platten aufeinander, auch hier kommt es zu Vulkanismus und Erdbeben. Hier können drei Formen unterschieden werden: 

  • Kontinentale und ozeanische Platten: Stoßen diese beiden zusammen, taucht die ozeanische aufgrund ihrer größeren Dichte und Schwere unter die kontinentale Platte. Man spricht von Subduktion. Die kontinentale Platte wird dabei angehoben und ein Gebirge entsteht. 
  • Zwei ozeanische Platten: Auch hier kommt es zu einer Subduktion, eine der Platten taucht unter die andere und es bilden sich lange und tiefe Rinnen auf dem Meeresboden (z. B. Marianengraben). 
  • Zwei kontinentale Platten: Da beide Platten eine ähnliche Dichte besitzen, werden diese gegeneinandergepresst und das Gestein wird aufgefaltet. Gewaltige Gebirge können entstehen (z. B. Himalaja).

Transformstörung bei konservativen Plattengrenzen

Bei der dritten Bewegungsform gleiten die Platten seitlich aneinander vorbei. Da hier keine neuen Flächen entstehen und keine Subduktion stattfindet, wird auch von konservativen Plattengrenzen gesprochen. 

In diesen Bereichen kommt es aufgrund verschiedener Spannungen beim Aneinandervorbeidriften zu heftigen Erdbeben. Diese sogenannten Transformstörungen kommen zwischen kontinentalen Plattengrenzen und ozeanischen Plattengrenzen vor und enden häufig in divergenten und konvergenten Plattengrenzen. Ein bekanntes Beispiel ist die San-Andreas-Verwerfung in Kalifornien (USA).



Plattentektonik – Zusammenfassung

Die verschiedenen Fachbegriffe werden in der Tabelle zur Plattentektonik erläutert.

Fachbegriffe Erläuterung
Plattentektonik und Evolution Für die Entwicklung von Lebewesen auf der Erde ist die Theorie der Plattentektonik wichtig, da sie aufzeigt, dass es früher einen einzigen Riesenkontinent gegeben hat: Pangäa.
Erdbeben, Vulkane und Plattentektonik Die Theorie der Plattentektonik zeigt auf, dass die Lithosphäre aus verschiedenen Platten besteht, die sich bewegen. Aufgrund verschiedener Bewegungsformen entstehen an den Plattengrenzen häufig Vulkane und Erdbeben.
Konvergenz/Divergenz in der Geografie (Definition) Kontinentale und ozeanische Platten bewegen sich. Konvergenz steht in diesem Zusammenhang für das Aufeinandertreffen und Divergenz für das Auseinanderdriften dieser tektonischen Platten. Eine dritte Bewegungsform ist die Transformstörung, bei der zwei Platten aneinander vorbeigleiten.
Alfred Wegener Steckbrief Alfred Wegener lebte von 1880 bis 1930 und war Meteorologe und Geowissenschaftler. Er entwickelte die Theorie der Kontinentaldrift (bzw. -verschiebung) und des ursprünglichen Riesenkontinents. Erst nach seinem Tod wurden seine Forschungsergebnisse weiterentwickelt und die Theorie der Plattentektonik entstand.
Plattentektonik Zukunft Die Platten werden sich laut Forschenden weiter bewegen. Auf der ganzen Welt kann dies im Hinblick auf die Zukunft (viele Millionen Jahren) große Änderungen geben (z. B. Abspaltung der Iberischen Halbinsel).

Häufig gestellte Fragen zum Thema Plattentektonik

Die Lithosphäre befindet sich auf der Asthenosphäre, die aus sich bewegender, zähflüssiger Gesteinsmasse besteht, was zu Bewegungen der Lithosphäre führen kann. Daneben sind sowohl Plattenzug als auch Rückenschub für die Bewegung der Erdplatten verantwortlich.

Verschiedene Platten bewegen sich aufeinander zu. Südeuropa liegt an solch einer Plattengrenze. Hier bewegen sich die Afrikanische und Eurasische Platte aufeinander zu.

Die Theorie der Plattentektonik geht davon aus, dass die Lithosphäre aus verschiedenen kontinentalen und ozeanischen Platten besteht, die sich fortwährend bewegen.

Die Philippinische, Eurasische, Pazifische und die Nordamerikanische Platte treffen im Bereich der japanischen Inseln aufeinander.

Die Lithosphäre (Erdkruste und oberer Erdmantel) besteht aus verschiedenen Platten, die voneinander abgegrenzt sind. Diese Platten werden als Erdplatten, tektonische Platten oder auch kontinentale sowie ozeanische Platten bezeichnet.

Es gibt sieben große sowie einige mittlere und kleine tektonische Platten.

Verschiedene Kräfte sind an der Bewegung der Erdplatten beteiligt: die Konvektionsströme, der Plattenzug und der Rückenschub.

Deutschland liegt auf der Eurasischen Platte.

Im Bereich der Plattentektonik bewegen sich divergierende Platten voneinander weg.

Eine Deckelung erfolgt, wenn zwei Platten kollidieren und sich die eine Platte unter die andere schiebt. Dies nennt man in der Regel auch Subduktion.

Alfred Wegener (18801930) war einer der Pioniere. Er beschrieb in einer ersten Veröffentlichung seine Theorie der Kontinentalverschiebung.

Alfred Wegener hat aus der Ähnlichkeit der Küstenformen von Afrika und Südamerika abgeleitet, dass es früher einen einzigen Riesenkontinent (Pangäa) gab und dieser durch die Kontinentalverschiebung auseinanderfiel.

Alfred Wegener veröffentlichte seine Forschungsergebnisse ab 1912 und beschrieb dabei seine Theorien zur Kontinentalverschiebung. Nach seinem Tod entwickelten andere Forschende seine Theorien weiter.

Platten können sich aufeinander zubewegen, sich voneinander entfernen oder aneinander vorbeidriften.

Es gibt besonders viele Vulkane an den Plattengrenzen, da sich hier in manchen Fällen Platten auseinanderbewegen und das Magma, das in der Asthenosphäre gebildet wird, austreten kann.

Alfred Wegener forschte als Geowissenschaftler an der Kontinentalverschiebung und der Theorie, dass früher ein einziger Superkontinent existierte, dem er den Namen Pangäa gab.

Ein Beispiel für auseinander driftende Platten liegt inmitten der Ozeane: der mittelozeanische Rücken.
Die Theorie der Plattentektonik geht davon aus, dass die Erdoberfläche aus verschiedenen Erdplatten besteht, die sich bewegen und deren Plattengrenzen aneinanderstoßen oder sich voneinander entfernen.
Konvektionsströme sind die rotierenden Bewegungen der zähflüssigen Gesteinsmassen in der Asthenosphäre, deren Kräfte Einfluss auf die Verschiebung der Platten haben.
Die tektonischen Platten können sich aufeinander zubewegen, auseinanderdriften oder direkt aneinander vorbeidriften.
Aufgrund der verschiedenen Bewegungsmuster der tektonischen Platten kommt es an Plattengrenzen zu einem Aufeinandertreffen der Platten oder zu einem Auseinanderdriften.

Dabei reißt die Erdkruste auf, flüssige Gesteinsmassen treten aus und bilden neue Erdkrustenflächen.

Leave A Comment