Corioliskraft auf der Erde einfach erklärt

Erfahre, wie die Corioliskraft durch unterschiedliche Bahngeschwindigkeiten entsteht und die Richtung der Passatwinde beeinflusst. Die Scheinkraft wirkt auf bewegende Systeme wie Luft- und Meeresströmungen.

Inhaltsverzeichnis zum Thema Corioliskraft

Corioliskraft im Überblick

  • Die Corioliskraft ist eine Scheinkraft. Sie entsteht, wenn bei zwei sich bewegenden Systemen die eine Masse nicht einfach mitrotiert, sondern eine andere Bewegungsgeschwindigkeit aufnimmt.
  • In der Geografie kann die Definition der Corioliskraft am Beispiel der globalen Windsysteme konkret aufgezeigt werden: Aufgrund unterschiedlicher Bahngeschwindigkeiten werden große Luftströmungen abgelenkt.

  • Die Ablenkung der Luftmassen durch die Corioliskraft zwischen dem Äquator und den Wendekreisen erzeugt die typischen Windrichtungen für die Passatwinde: Nordostpassat und Südostpassat.
  • Die Formel für die Herleitung der Corioliskraft sowie das Berechnen der Ablenkung (z. B. auch Rechtehandregel zur Corioliskraft) wird meist im Fach Physik näher erläutert. Oft wird die Corioliskraft im Zusammenhang mit der Zentrifugalkraft erarbeitet – beide gehören zu den Trägheitskräften.
Corioliskraft: Lernvideo

Quelle sofatutor.com

Corioliskraft einfach erklärt

Im Jahr 1835 veröffentlichte Gaspard Gustave de Coriolis eine Publikation über die Scheinkraft, die ab dann als Corioliskraft bezeichnet wurde. 

Die Corioliskraft und die Zentrifugalkraft sind beide Trägheitskräfte, die auf einen sich bewegenden Körper einwirken. Die Corioliskraft entsteht, wenn bei zwei sich bewegenden Systemen die eine Masse nicht einfach mitrotiert, sondern eine andere Bewegungsgeschwindigkeit aufnimmt. Daher wird die Corioliskraft auch als Scheinkraft bezeichnet.

Am einfachsten kann die Corioliskraft an einem konkreten Beispiel dargestellt werden, nämlich am Verlauf der Passatwinde.

Corioliskraft – Bahngeschwindigkeit

Zwei Orte, die sich auf unterschiedlichen Breitenkreisen der Erde befinden, bewegen sich mit der Erdrotation unterschiedlich weit, wie du auf der Abbildung hier siehst.

Erklärung der Bahngeschwindigkeit

Mit steigender Entfernung vom Äquator wird der zurückzulegende Weg während einer Erddrehung immer kürzer. Da eine einmalige Erdrotation an jedem Punkt der Erde 24 Stunden dauert, nimmt die Geschwindigkeit vom Äquator aus betrachtet nach Norden und nach Süden ab. Das heißt, die Bahngeschwindigkeit ist an den Polen viel langsamer und am Äquator am schnellsten.

Corioliskraft – Ablenkung der Winde

Winde passen ihre Geschwindigkeit auf dem Weg nach Norden oder Süden nicht an die vor Ort herrschende Bahngeschwindigkeit an. Sie behalten ihre ursprüngliche Bewegungsgeschwindigkeit bei, wobei sie je nach Richtung langsamer oder schneller als die an diesem Ort vorherrschende Bahngeschwindigkeit sind. 

Dadurch kommt es zu einer Ablenkung der Winde

Auf der Nordhalbkugel werden sie nach rechts abgelenkt

  • Das heißt, wehen die Winde vom Äquator Richtung Norden, sind sie schneller als die unter ihnen befindliche Bahngeschwindigkeit und sie weichen nach rechts ab.
  • Kommen die Winde aus dem Norden, sind sie langsamer als die Bahngeschwindigkeit (am Äquator am schnellsten). Auch hier werden sie nach rechts abgelenkt.  

Auf der Nordhalbkugel werden unterschiedliche Bewegungssysteme nach rechts, also im Uhrzeigersinn, abgelenkt, auch beispielsweise Meeresströmungen.

Auf der Südhalbkugel weichen die Winde und viele andere Bewegungssysteme nach links ab, da sich hier die Bahngeschwindigkeiten der Erdrotation wie auf der Nordhalbkugel verhalten sie werden zum Südpol hin langsamer. 

  • Steigen Luftmassen am Äquator auf, haben sie eine relativ schnelle Bahngeschwindigkeit. Ziehen sie nach Süden, nehmen sie nicht die dort befindliche Bahngeschwindigkeit auf, sondern behalten ihre ursprüngliche Geschwindigkeit bei. Das heißt, sie sind schneller als die Erdrotation und werden so nach links abgelenkt
  • Umgekehrt sind die Winde aus Süden Richtung Äquator langsamer als die Geschwindigkeit der Erdrotation jeweils vor Ort und weichen ebenfalls nach links ab. 

Daraus lässt sich die Richtung der Passatwinde ableiten: Sie wehen jeweils aus Osten und werden deshalb als Nordostpassat und Südostpassat bezeichnet.

Die Corioliskraft einfach erklärt am Beispiel der Passatwinde

Besonderheiten zur Corioliskraft

Bei Versuchen zum freien Fall von Gegenständen nimmt die Corioliskraft ebenfalls Einfluss: Es kommt in der Regel zu einer Ostabweichung. 

Auch beim Einsatz eines großen Pendels kann die Scheinkraft der Corioliskraft nachgewiesen werden. Das sogenannte foucaultsche Pendel zeigt, dass auf der Nordhalbkugel die Ablenkung nach rechts erfolgt und auf der Südhalbkugel nach links. 

Zahlreiche weitere Ergebnisse von Experimenten zur Corioliskraft in der Geografie sowie die Richtungen der großen Windsysteme und der Meeresströmungen zeigen eindeutig die Richtung der Corioliskraft an: Auf der Nordhalbkugel drehen sich strömende Bewegungssysteme im Uhrzeigersinn und auf der Südhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn.

Die häufig aufgestellte These, dass die Richtung des Wasserabflusses (z. B. in einem Waschbecken) von der Corioliskraft maßgeblich beeinflusst wird, ist nicht gültig. Diese Kleinströmungen werden von vielen anderen Elementen (Wasserdruck, Form des Abflusses, Gefälle etc.) beeinflusst.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Corioliskraft

Die Corioliskraft ist eine Scheinkraft, die sich auf bewegende Systeme auswirken kann.

Die Corioliskraft hat Einfluss auf sich bewegende Systeme. In der Geografie wird diese sogenannte Scheinkraft am Beispiel der Ablenkung und Drehung von Luft- und Wasserströmungen erklärt.

Die Corioliskraft tritt auf, wenn ein System um eine Achse rotiert und ein zweites System die ursprüngliche Bewegungsgeschwindigkeit nicht beibehält, sondern abgelenkt wird.

Am Äquator ist die Bahngeschwindigkeit der rotierenden Erdkugel am höchsten, dort hat die Corioliskraft keinen Einfluss.

Die Richtung der Corioliskraft wird durch die Ablenkungsrichtung bestimmt. Auf der Nordhalbkugel erfolgt die Drehbewegung der Ablenkung beispielsweise im Uhrzeigersinn.

Die Corioliskraft ist eine Scheinkraft, du kannst sie nicht anfassen. Sie tritt auf, wenn sich etwas um eine eigene Achse dreht, wie beispielsweise die Erde. Am Äquator dreht sich die Erde schneller als bei uns in Deutschland und deshalb werden manchmal Winde und Meeresströmungen abgelenkt. Auf der Nordhalbkugel erfolgt dies im Uhrzeigersinn (Ablenkung nach rechts), auf der Südhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn (Ablenkung nach links).

Die Drehrichtung des Abflusses, beispielsweise bei dir zu Hause, ist abhängig von verschiedenen Faktoren: Wasserdruck, Form des Abflusses, Gefälle. Die Corioliskraft hat nur einen minimalen Einfluss darauf.

In der Geografie wird die Corioliskraft anhand der Ablenkung der großen Wind- und Meeresströmungen definiert. Aufgrund der Erdrotation wirkt die Corioliskraft auf sich bewegende Systeme und lässt sie je nach Standort unterschiedliche Geschwindigkeiten aufnehmen.

Auf die Richtung des Wasserabflusses hat die Corioliskraft nur wenig Einfluss. Hierbei sind andere Faktoren ausschlaggebend, wie beispielsweise der Wasserdruck oder die Form des Abflusses.

Die Corioliskraft ist eine Kraft, die bei um die eigene Achse rotierenden Elementen, wie beispielsweise der Erdkugel, wahrgenommen werden kann.

Die Richtung eines Wasserabflusses hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die irrläufige Meinung, dass auf der Nordhalbkugel das Wasser immer im Uhrzeigersinn und auf der Südhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn abläuft, ist nicht haltbar. Dies wird kaum von der Corioliskraft beeinflusst.

Am stärksten ist die Corioliskraft an den beiden Polen, am schwächsten am Äquator.

Die Corioliskraft wirkt nur auf sich bereits bewegende Systeme ohne direkte Einwirkung. Daher wird sie als Scheinkraft bezeichnet.

Die Corioliskraft wurde nach Gaspard Gustave de Coriolis benannt. Andere hatten diese Scheinkraft bereits untersucht, er war jedoch der Erste, der 1835 eine Publikation darüber veröffentlichte.

Die Corioliskraft sorgt für eine Ablenkung von sich bewegenden Elementen.

Die Corioliskraft tritt auf, wenn ein System um eine Achse rotiert und ein zweites System die ursprüngliche Bewegungsgeschwindigkeit nicht beibehält, sondern abgelenkt wird. Das zeigt sich beispielsweise bei Meeres- und Luftströmungen, die durch die Erdrotation abgelenkt werden.

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