Ureinwohner Australiens – Geschichte und Kultur der Aborigines

Die ersten Menschen kamen vor ungefähr 50 000 Jahren nach Australien – sie wanderten aus Südostasien ein und besiedelten die sehr unterschiedlichen Naturräume Australiens wie die Küstengebiete, den Regenwald und auch die Trockengebiete. 

Auf dem gesamten Kontinent entwickelten sich verschiedene Stämme bzw. Clans der Aborigines. Sie lebten in der Regel als Halbnomaden und hatten die Überzeugung, dass Menschen keinen Anspruch auf Landbesitz haben könnten. 

Im 18. Jahrhundert gab es einen markanten Einschnitt im Zeitstrahl der Geschichte Australiens: Die Europäerinnen und Europäer erreichten Australien und breiteten sich auf dem Kontinent aus. In ihrer Kultur war der Landbesitz eindeutig möglich und so vereinnahmten sie immer mehr Land und drängten die Aborigines immer weiter in die Gebiete der unwirtlichen Outbacks, der extrem trockenen Naturräume. 

Das Leben der Aborigines veränderte sich drastisch nach dem Eindringen der Europäerinnen und Europäer. Es kam zu vielfältigen Gewalttaten, Unterdrückung und Missachtung der Menschenrechte durch die Menschen aus Europa. Fehlende Perspektiven führten oft zu Alkoholmissbrauch aufseiten der Aborigines. Auch verschiedene aus Europa eingeschleppte Krankheiten (z. B. Cholera, Pest) wüteten unter der indigenen Bevölkerung. 

Bis Anfang des 20. Jahrhunderts hatte sich die Zahl der Aborigines drastisch reduziert. In den 1920er-Jahren änderte sich langsam das Bewusstsein der Menschen vor Ort. Es dauerte jedoch noch bis in die 1960er-Jahre, bis den Aborigines die allgemeinen Bürgerrechte zugesprochen wurden (z. B. Wahlen, Immobilienbesitz).

Trotz der vielen verschiedenen Stämme und Clans hat die indigene Bevölkerung Australiens gemeinsame kulturelle Wurzeln. Alte Religionen und Bräuche wurden von den Aborigines lange Zeit nur mündlich an die nachfolgende Generation weitergegeben, da sie keine eigene Schriftsprache entwickelt hatten. 

Zentral im Glauben der Aborigines ist die Regenbogenschlange, ein Wesen aus der Mythologie der Aborigines, die als Traumzeit bezeichnet wird. Ihrer Ansicht nach erschuf die Regenbogenschlange mit ihrer Schöpfungskraft Berge und Täler und beschützt heute noch das Volk der Aborigines. 

Mit dem typischen Musikinstrument der Aborigines, dem sogenannten Didgeridoo, werden die Geräusche der Schöpfungszeit sowie auch die Geräusche der Natur wiedergegeben. 

Insgesamt ist die Verbundenheit mit dem Land, auf dem die Aborigines leben, ein zentrales Merkmal der indigenen Lebensweise. Einer der wichtigsten Orte für die Aborigines ist der Berg Uluru, der ungefähr in der Mitte des riesigen Kontinents liegt und von den Aborigines als heiliger Berg verehrt wird.

Die Farbe Rot der Flagge der Aborigines steht für die Mutter Erde, der gelbe Kreis für die Sonne und das Schwarz für die Traumzeit, die frühe Schöpfungszeit aus Sicht der Aborigines. 

Im folgenden Steckbrief findest du weitere kulturelle Fakten über die Aborigines und ihre Bedeutung, die sich für ein Referat über Aborigines eignen.