Taktarten in der Musik – Definition, verschiedene Taktarten und Beispiele

Erfahre, wie Takte die Zeit in Musikstücken gliedern und welche Rolle Taktarten dabei spielen. Von regelmäßigen bis unregelmäßigen Taktarten wie 4/4 und 3/4 – lerne die Grundlagen und Betonungen kennen. Mehr dazu hier!

Inhaltsverzeichnis zum Thema Taktarten

Taktarten im Überblick

  • Jedes Musikstück verfügt über einen gleichmäßigen Puls, auch Grundschlag genannt, der sich häufig durch das gesamte Stück zieht.
  • Takte und Taktarten fassen die Grundschläge in gleichmäßige Gruppen zusammen und gliedern somit Musikstücke in ihrer zeitlichen Abfolge.
  • Die Taktart eines Musikstücks steht direkt am Anfang der ersten Zeile – nach dem Notenschlüssel und den Vorzeichen. Folgt kein Taktwechsel, bleibt die Taktart das gesamte Stück über erhalten.

  • In Orchestern werden die Taktarten und das Tempo von einem Dirigenten angegeben. Jede Taktart hat ihr eigenes Schlagschema.
Taktarten: Lernvideo

Quelle sofatutor.com

Takt und Taktarten einfach erklärt

Takte gliedern Musikstücke in ihrem zeitlichen Ablauf. Sie fassen Grundschläge zu Gruppen zusammen. Takte umfassen, je nach Taktart, eine bestimmte Anzahl von Grundschlägen. Sie sind durch Taktstriche voneinander getrennt.

Vielleicht ist dir das Thema Taktart bereits aus der Grundschule bekannt. Eine Taktart gibt an, wie viele Grundschläge in einem Takt stehen. Zu den häufigsten Taktarten zählen der 4/4-Takt, der 3/4-Takt, der 2/4-Takt und der 6/8-Takt. 

In Musikstücken sind die Taktarten wie Brüche notiert. Sie stehen am Anfang eines Stücks direkt nach dem Notenschlüssel und den Vorzeichen. Die untere Zahl gibt die Art der Grundschläge an – bei den folgenden Beispielen handelt es sich um Viertel- und Achtelnoten als Grundschlag. Die obere Zahl gibt an, wie viele Grundschläge in einem Takt stehen. Die nachstehende Abbildung zeigt die verschiedenen Taktarten in Notenschrift:

Takarten in Notenschrift

Wie du der Abbildung entnehmen kannst, enthält ein 4/4-Takt vier Viertelnoten pro Takt. Die tatsächlichen Notenwerte und Taktarten hängen nur indirekt zusammen. Die Notenwerte innerhalb von Musikstücken sind frei wählbar. Die Summe der Notenwerte eines Takts sollte jedoch der Taktart entsprechen. So lässt sich ein 4/4-Takt zum Beispiel durch vier Viertelnoten, zwei halbe Noten oder auch eine ganze Note füllen.

Taktarten lassen sich in regelmäßige und unregelmäßige Taktarten unterteilen: 

  • Zu den unregelmäßigen Taktarten zählen zum Beispiel der 5/4- und der 7/8-Takt. Charakteristisch für unregelmäßige Taktarten ist es, dass sie sich nicht in gleich große Gruppen von Grundschlägen untergliedern lassen. 
  • Die gebräuchlichsten Taktarten sind regelmäßig. So lässt sich der 4/4-Takt in zwei gleich große Gruppen von je zwei Grundschlägen aufteilen.

Regelmäßige Taktarten können in gerade und ungerade Taktarten unterschieden werden: 

  • Bei geraden Taktarten, auch binäre Taktarten genannt, ist die Anzahl der Grundschläge – die obere Zahl einer Taktart – durch zwei teilbar. 
  • Bei ungeraden Taktarten, auch ternäre Taktarten genannt, ist die Anzahl der Grundschläge durch drei teilbar. 

Diese Unterscheidung ist insofern bedeutsam, als dass binäre und ternäre Taktarten unterschiedlich wirken. Ternäre Taktarten wie zum Beispiel der 3/4-Takt klingen eher beschwingt und tänzerisch, binäre Taktarten wirken eher gerade, manchmal nahezu marschartig.

Diese Wirkung entsteht durch die unterschiedlichen Betonungen, die jeder Taktart innewohnen. Beim 3/4-Takt wird zum Beispiel nur die Zählzeit eins betont. Der 4/4-Takt hat eine Betonung auf der ersten und auf der dritten Zählzeit. Enthält ein Takt mehrere Betonungen, ist die erste Zählzeit immer die schwerste. 

Taktarten schriftlich zu bestimmen, ist relativ einfach. Hierfür zählst du innerhalb eines Takts die Notenwerte zusammen. Enthalten die Takte eines Musikstücks beispielsweise jeweils den Wert von drei Achtelnoten, handelt es sich um einen 3/8-Takt. 

Taktarten zu hören, ist deutlich anspruchsvoller. Hilfreich ist es, zuerst eine Unterteilung in binär oder ternär vorzunehmen. Dadurch lassen sich die möglichen Taktarten eingrenzen. In einem nächsten Schritt können die Betonungen innerhalb eines Musikstücks helfen, die Taktart zu erkennen.

Einen Überblick zu den gebräuchlichsten Taktarten stellt die nachfolgende Tabelle dar:

Taktart Notenwert des Grundschlags Binär oder ternär Betonungen innerhalb eines Takts
4/4 Viertelnote binär Zählzeit 1 und 3
3/4 Viertelnote ternär Zählzeit 1
2/4 Viertelnote binär Zählzeit 1
3/8 Achtelnote ternär Zählzeit 1
2/2 halbe Note binär Zählzeit 1
3/2 halbe Note ternär Zählzeit 1
6/8 Achtelnote ternär Zählzeit 1, 3 und 5

Der 4/4-Takt kann auch durch ein großes C für common time (normaler Takt) abgekürzt werden. Ein senkrechter Strich, der mittig durch das C verläuft, markiert dagegen den 2/2-Takt.

Auftakt, Synkopen und zusammengesetzte Taktarten

Normalerweise sind die Takte innerhalb eines Musikstücks immer vollständig. Manchmal fehlt im letzten Takt eine halbe oder eine ganze Zählzeit. Der Takt ist somit unvollständig. Das ist immer dann der Fall, wenn das Musikstück mit einem Auftakt beginnt, der zur Zählzeit eins des nächsten Takts hinführt.

Ein weiteres Phänomen, das im Zusammenhang mit dem Thema Takt und Taktarten steht, stellt die Synkope dar. Unter Synkope versteht man eine rhythmische Verschiebung, die der inneren Betonung eines Takts zuwiderläuft. Die Betonungen eines 4/4-Takts liegen auf den Zählzeiten eins und drei. Ein 4/4-Takt, der mit einer Viertelnote, einer halben Note und wieder einer Viertelnote gefüllt wird, ist vollständig. Die halbe Note ist in diesem Fall eine Synkope, da sie auf einer leichten Zählzeit beginnt und über eine betonte Zählzeit gehalten wird.

Manchmal wechseln sich in einem Stück zwei oder drei Taktarten von Takt zu Takt ab oder es folgen allgemein in schneller Abfolge unterschiedliche Taktarten. In diesem Fall handelt es sich um zusammengesetzte Taktarten.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Takt und Taktarten

Ein Takt teilt Musikstücke in zumeist gleich große zeitliche und rhythmische Einheiten.

Takte sind durch Taktstriche voneinander abgegrenzt. Ein Beispiel für einen Takt im 4/4-Takt wären zwei Viertelnoten und eine halbe Note. Insgesamt enthält der Takt den Wert von vier Viertelnoten.

Bei einem unvollständigen Takt fehlt ein halber oder ganzer Schlag. Der letzte Takt eines Musikstücks ist unvollständig, wenn das Musikstück mit einem Auftakt anfängt.

Taktarten definieren den Grundschlag und die Anzahl der Grundschläge pro Takt eines Musikstücks. Sie üben eine gliedernde Funktion aus.

Es ist nahezu unmöglich, alle Taktarten aufzuzählen, da sie frei gebildet werden können. Insbesondere in der Neuen Musik oder auch in der Musik anderer Kulturen existieren Taktarten, die wenig bekannt oder gebräuchlich sind.

Beispiele für Taktarten sind der 3/4-Takt, der 2/4-Takt, der 4/4-Takt und der 3/2-Takt.

Bei geraden Taktarten lässt sich die Anzahl der Grundschläge durch zwei teilen. Sie werden auch binäre Taktarten genannt.

Bei einem 4/4-Takt sind die Grundschläge Viertelnoten. Ein Takt enthält jeweils vier Viertelnoten.

Ein 4/4-Takt hat vier Schläge.

Rein rechnerisch steht die gleiche Summe an Notenwerten in einem Takt. Der Grundschlag beim 3/4-Takt ist in Viertelnoten und beim 6/8-Takt in Achtelnoten unterteilt. Zudem sind die Betonungen innerhalb eines Takts in den zwei Taktarten verschieden. Beim 3/4-Takt gibt es eine Betonung auf der ersten Zählzeit. Die Betonungen im 6/8-Takt liegen auf den Zählzeiten eins und vier.

Die verschiedenen Taktarten unterscheiden sich in der Summe ihrer Notenwerte eines Takts und in ihrem Grundschlag.

In größeren Ensembles und in Orchestern gibt es einen Dirigenten, der den Takt und das Tempo angibt. Die Taktangabe eines Stücks findest du in der ersten Zeile nach dem Notenschlüssel und den Vorzeichen.

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